Bereitschaft, weniger Öl zu fördern, bleibt hoch

Während die Metallpreise sich in der vergangenen Woche nur wenig verändert haben, stand der Ölpreis weiter unter Druck. Die zuvor zu beobachtende Erholung der Preise konnte nicht weiter fortgesetzt werden. Viele Marktteilnehmer rechnen deshalb damit, dass die OPEC+-Staaten auf die anhaltende Schwäche des Ölpreises mit einer Verlängerung ihrer Produktionskürzungen reagieren werden.

Zwar bleibt die geopolitische Lage auch weiterhin angespannt, was den Ölpreis tendenziell stützen sollte, doch am Markt sind die Nachfragesorgen zurück. Die Anleger haben die Hoffnung auf eine schnelle Zinssenkung der US-Notenbank aufgegeben und mit ihr schwindet auch die Erwartung einer schnell wieder anziehenden Weltwirtschaft.

Zusätzlich hatte die Internationale Energieagentur (IEA) einen besser versorgten Ölmarkt in Aussicht gestellt, denn das Ölangebot soll so die Agentur stärker wachsen als bislang erwartet. Dabei unterstellt die IEA auch weiterhin, dass die OPEC+-Staaten ihre Produktionskürzungen ab dem zweiten Quartal zurücknehmen werden.

Die IEA ist weiterhin optimistisch

Eine solche Ankündigung hatten die ölproduzierenden Staaten zwar Ende November gemacht. Dabei waren sie allerdings davon ausgegangen, dass ihre geringere Förderung zu einem höheren Ölpreis führen werde. Da diese Erwartung sich in den vergangenen Monaten nicht bewahrheitet hat, macht es für die OPEC+-Staaten derzeit wenig Sinn, ihre Produktion schnell wieder auf das alte Niveau anzuheben.

Viel eher ist damit zu rechnen, dass die Produktionskürzungen verlängert werden. Für eine solche Erwartung spricht auch der aktuelle Ölpreis. Er liegt momentan bei rund 80 US-Dollar je Barrel und hat damit die „Schmerzgrenze“ der OPEC-Staaten erreicht. Dass diese ausgerechnet auf diesem aus ihrer Sicht eher niedrigen Ölpreis eine Wiederanhebung der Produktion beschließen, ist wenig wahrscheinlich.

Bis Anfang März wird allerdings, was die weitere Politik der OPEC betrifft, noch Unklarheit herrschen, denn erst dann werden sich die Ölminister zusammensetzen und darüber beraten, ob die reduzierte Ölförderung beibehalten oder wieder angehoben wird.

Die Bereitschaft, weniger Öl zu fördern, ist weiterhin hoch

Unabhängig voneinander haben Kasachstan und der Irak angekündigt, die Überproduktion der vergangenen Monate in den kommenden vier Monaten ausgleichen zu wollen. Die kasachische Energieministerium bezifferte die Ölproduktion des Landes im Januar auf umgerechnet 1,85 bis 1,93 Millionen Barrel pro Tag.

In diesen Zahlen enthalten sind allerdings auch die Kondensate, die bei der Produktionsvorgabe der OPEC+ nicht berücksichtigt werden. Das Ministerium räumte allerdings ein, dass die Rohölkomponente im ersten Quartal über der Zielvorgabe von 1,47 Millionen Barrel pro Tag gelegen habe. Im jüngsten IEA-Monatsbericht wird die kasachische Ölproduktion für den Januar mit 1,62 Millionen Barrel pro Tag angegeben.

Auch der Irak übertrifft das ihm zugebilligte Produktionsniveau schon seit einigen Monaten. Der OPEC-Monatsbericht spricht von einem Überhang von 200.000 Barrel pro Tag. Mittlerweile soll der Irak nach Angaben des eigenen Ölministeriums das für das 1. Quartal vereinbarte Produktionsniveau von vier Millionen Barrel pro Tag jedoch erreicht haben.

Dass beide Länder ihrer Überproduktion in den kommenden Monaten durch eine verringerte Förderung wieder zurücknehmen wollen, zeigt allerdings, wie groß der Druck innerhalb des Kartels gerade ist und wie sehr alle Länder daran interessant sind, den Ölpreis möglichst hoch zu halten. Sollten die Ankündigungen umgesetzt werden, dürfte dies den Ölpreis tendenziell stützen.

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