Der Goldpreis hat im Jahr 2025 eine spektakuläre Rallye hingelegt, die nach Aussage der Bank of America von einer ganzen Reihe von Makrofaktoren getragen wurde. Die Analysten stimmen der Ansicht zu, dass der Goldmarkt mittlerweile überkauft ist, was schlussendlich die aktuelle Korrektur ausgelöst habe.
Diese erweiterte Positionierung war auch ein Grund dafür, dass die Experten für das vierte Quartal dieses Jahres mit einem durchschnittlichen Goldpreis von 3.800 USD je Unze rechnen – und damit, dass das gelbe Metall 2026 auf 5.000 USD pro Unze steigen wird. Dennoch, so die BoA weiter, sei das Ausmaß der aktuellen Goldrallye nichts Außergewöhnliches, wenn man diese mit den Bullenmarkt bei Gold seit 1970 vergleicht.
Ein Preisrückgang von mehr als 10% sei aber ebenfalls nicht ungewöhnlich, zumal das Edelmetall im Anschluss oft starke Anstiege aufweise. Wie die Analysten weiter ausführen, sind die Käufe im ETF-Segment in der Regel am schwankungsanfälligsten, sodass die Entwicklung der Käufe in diesem Bereich ihrer Ansicht nach wahrscheinlich ein starker Indikator für die künftige Marktrichtung sein werde.
„Bullenmärkte enden, wenn sich die zugrunde liegenden Faktoren ändern.“
Wie die Banker weiter ausführen, werden Rallyes oft durch eine Kombination von Faktoren befeuert. Doch habe Gold sich in den Anstiegen seit 1970 jeweils seinen Aufwärtstrend erst beendet, als sich die zugrunde liegenden Faktoren änderten. Aktuell aber seien viele der makroökonomischen Faktoren, die zum Aufstieg des gelben Metalls führten, noch vorhanden, sodass man Unterstützung für den Goldpreis sehe.
Bank of America plädiert für eine Portfolioaufteilung von 60:20:20 portfolio
Laut den Experten zeigen Daten trotz des überkauften Eindrucks weiterhin eine Unterinvestition in Gold an. Zentralbanken in den Emerging Markets würden nur rund 16 % ihrer Reserven in Gold halten, während Modellrechnungen etwa das Doppelte als optimal für das Risiko-Rendite-Profil ansehen würden. Für Privatanleger hätte historisch bereits eine 5 %-Beimischung Gold zum klassischen 60:40-Portfolio Nutzen gebracht. Da sich Querverbindungen zwischen Aktien, Anleihen und Edelmetallen stark verschoben hätten, gewinne der Ansatz 60:20:20 (Aktien:Anleihen:Gold) an Aufmerksamkeit, so die BoA – die Analyse zeige seit 2020 höhere Renditen gegenüber 60:40. Zudem liege trotz des Preisanstiegs die gesamte Gold-Allokation im Verhältnis zu Aktien- und Rentenmärkten bei nur etwa 5 % – ein Hinweis auf eine weiterhin vorhandene Untergewichtung.