Nach wie vor hält sich der Goldpreis über der Marke von 3.300 USD pro Unze, auch wenn er damit nun schon eine ganze Weile seitwärts läuft. Analysten aber glauben, dass diese Konsolidierung bald enden und Gold angesichts der anhaltenden, wirtschaftlichen Unsicherheit wieder in eine Aufwärtsbewegung übergehen wird.
Die Analysten der Société Générale beispielsweise sind der Ansicht, dass das Edelmetall bald sowohl von der anhaltenden Notenbanknachfrage, als auch dem Interesse an mit Gold hinterlegten börsennotierten Fonds (ETFs) sowie spekulativen Positionierungen profitieren dürfte.
Spekulanten dürften wieder stärker auf Gold setzen
Insbesondere letzteres ist interessant, da Vermögensverwalter nach acht Monaten mit sinkenden Positionierungen nun wieder in den Markt zurückkehren, wie z.B. Kitco News berichtet. Das hatte zuvor die Wetten auf einen steigenden Goldpreis auf den niedrigsten Stand seit einem Jahr geführt. Viele Investoren hatten offensichtlich Gewinne mitgenommen, nachdem Gold im April ein Allzeithoch bei mehr als 3.500 USD pro Unze verzeichnete.
Auch die Nachfrage nach mit Gold hinterlegten ETFs schwankte zuletzt stark. Zum ersten Mal seit fünf Monaten allerdings waren im Mai Nettomittelabflüsse zu verzeichnen. Langfristig allerdings glaubt man bei der Société Générale, dass die Nachfrage gut unterstützt ist, da geopolitische und wirtschaftliche Unsicherheit, unter anderem auf Grund der US-Zollpolitik, nach wie vor anhalten würden. Eine Normalisierung der Lage, so die Experten zudem, sei auf absehbare Zeit sehr unwahrscheinlich.
Außerdem ist die ETF-Goldnachfrage zwar 2025 deutlich gestiegen, doch liegt sie nach wie vor klar unter dem Rekordniveau von 2020 und selbst unter dem Wert aus dem Jahr 2009 während der Finanzkrise.
Notenbanken werden weiter Gold kaufen
Und ganz abgesehen davon, glaubt man bei der Société Générale, dass die Zentralbanken weltweit auch weiterhin ihre Goldreserven ausbauen werden. Viele Länder, so die Analysten, betrachteten eine Diversifizierung weg vom US-Dollar weiterhin als wichtiges Ziel.
Die SocGen hatte bereits im ersten Quartal ihre Goldpreisprognose auf 3.300 USD pro Unze im Jahresdurchschnitt angehoben. Die Experten gehörten zu den ersten Banken, die darauf hinwiesen, dass Gold auch eine realistische Chance habe, auf 4.000 USD pro Unze zu steigen.
Weniger optimistisch sind die Analysten allerdings für Silber. Hier halten sie Gewinnmitnahmen für möglich, da der Markt bereits „überkauft“ erscheine.