Angesichts des scheinbar unaufhaltsamen Anstiegs des Goldpreises heben immer mehr Großbanken ihre Prognosen immer weiter an. Laut der Schweizer UBS zum Beispiel entwickelt sich im Goldmarkt jetzt ein Szenario, in dem das gelbe Metall bis Mitte des kommenden Jahres auf 4.200 USD je Unze steigen könnte.
Die Analysten führten als relevante Faktoren die Schwäche des US-Dollars, weiterhin starke Goldkäufe der Notenbanken sowie steigende Investments in mit physischem Gold hinterlegte ETFs an. Als empfehlenswert betrachtet man bei der UBS einen Goldanteil im mittleren einstelligen Bereich im Investmentportfolio.
Gold auf Grund geringer Korrelation zu Aktien wichtige Absicherung
Die Banker verweisen zudem auf die geringe Korrelation zwischen Gold sowie Aktien und Anleihen als Absicherung gegen geopolitische Risiken und Inflation. Allerdings warnt man auch, dass Risiken angesichts einer erhöhten Volatilität des Edelmetalls und in Bezug auf mögliche Veränderungen in der Geldpolitik der USA bestünden.
Auch bei Goldman Sachs ist man der Ansicht, dass Gold weiter steigen wird – und zwar um noch einmal 6% bis Mitte 2026. Die US-amerikanische Großbank sieht als Auslöser für den Anstieg auf das nächste Rekordhoch neue Nachfrage von wichtigen Käufergruppen. Statt wie bis vor Kurzem noch mit 3.772 USD je Unze rechnen die Analysten deshalb bis Mitte des kommenden Jahres mit 4.000 USD je Unze Gold. Vor allem die hohe, strukturelle Nachfrage der Notenbanken und eine weiterhin lockere Geldpolitik in den Vereinigten Staaten stützen diese Prognose.
Dabei unterteilt man bei Goldman Sachs die Goldkäufer in zwei große Gruppen, zum einen die Überzeugungskäufer, die das Edelmetall fortlaufend und größtenteils unabhängig vom Preis erwerben würden. Diese Gruppe, in die auch die Zentralbanken und ETFs fallen, richte sich bei ihren Goldkäufen vor allem nach ihrem Ausblick für die Wirtschaft oder suche nach Risikoabsicherung. Dabei steige der Goldpreis um ungefähr 1,7% pro 100 Tonnen, die von dieser Käufergruppe erworben werde.
Opportunistische Goldkäufer andererseits, darunter Haushalte in Entwicklungsländern wie auch Indien und China, würden nur am Goldmarkt aktiv werden, wenn ihrer Ansicht nach der Preis stimmt. Diese Käufergruppe, so die Experten ziehe auf dem Weg nach unten einen Boden in den Goldpreis ein aber auch Widerstand auf dem Weg nach oben.

Gold dürfte die Marke von 4.000 USD pro Unze eher übertreffen
Nach Analysen von Goldman Sachs haben die Notenbanken im Juli weniger Gold gekauft als im bisherigen Monatsdurchschnitt 2025. Während die Analysten für das laufende Jahr von 80 Tonnen pro Monat ausgegangen waren, seien es tatsächlich bisher nur 64 Tonnen pro Monat gewesen. Das stimme aber mit dem üblichen saisonalen Muster überein, demzufolge die Goldkäufe des offiziellen Sektors im Sommer abnehmen, um dann ab September wieder anzuziehen.
Auf jeden Fall glaubt man bei der US-Großbank, dass Gold die prognostizierte Marke von 4.000 USD pro Unze eher übertreffen dürfte, statt darunter zu bleiben. Allerdings wachse auf Grund der steigenden Long-Positionen im Gold (Wetten auf steigende Preise) das Risiko taktischer Rücksetzer, da die Anzahl dieser Wetten in der Regel mit der Zeit wieder auf einen Mittelwert zurückgehe.