Kupferkäufe direkt bei Minen und Handelshäusern geplant
Der global tätige Vermögensverwalter Sprott Inc. hat einen 100 Mio. Dollar schweren, an der Börse handelbaren Fonds (ETF) aufgelegt, der physisches Kupfer kaufen und halten soll. Schon in der Vergangenheit war diese Art von Anlageprodukt äußerst umstritten.
Das Sprott Physical Copper Trust genannte Investment-Vehikel nahm am gestrigen Donnerstag den Handel an der Börse in Toronto auf. Dieser laut Sprott „weltweit erste Fonds für physisches Kupfer“ reiht sich unter die erfolgreichen Fonds der Investmentfirma auf physisches Uran, Gold, Silber, Platin und Palladium ein.
Schon 2012 hatten Pläne von BlackRock und JPMorgan Chase zu physischen Kupferfonds für große Diskussionen gesorgt. Die US-Industrie hatte bei der SEC Einspruch eingelegt und war schlussendlich vor Gericht gezogen, um den Start solcher Produkte zu verhindern. Man argumentierte, dass die Kupferfonds das Angebot verknappen und so zu Preissteigerungen führen würden. Sowohl Blackrock als auch JPMorgan gaben ihre Pläne damals auf.
Industriemetall Nummer Eins: Kupfer wieder im Fokus
Das rote Metall hatte zuletzt großes Interesse auch von Seiten von Investoren auf sich gezogen, da es eine entscheidende Rolle in zahlreichen Bereichen der globalen Energiewende wie Energieinfrastruktur, Elektromobilität und Erneuerbare Energien spielt. Weil zudem auch das Kupferangebot knapper wurde – z.B. auf Grund der Schließung der gigantischen Cobre Panama-Mine – und Metallhändler Berichten zufolge dringend neue Kupferpositionen suchen, schoss der Kupferpreis im Mai auf ein Rekordhoch von mehr als 11.000 USD pro Tonne. Mittlerweile kostet eine Tonner Kupfer zwar wieder deutlich weniger aber immer noch etwas mehr als 10.000 USD pro Tonne.
Der Kupfer-ETF von Sprott jedenfalls wird die aufgenommenen Mittel verwenden, um Kupfer direkt von Minenfirmen und Handelshäusern zu erwerben. Das Metall wird dann in Lagerhäusern in Europa, Nordamerika und Asien aufbewahrt. Laut Sprott sollen ungefähr 90% des Kapitals so schnell wie möglich eingesetzt werden, um Kupfer zu kaufen. Nach Gebühren würde das zwischen 8.000 und 10.000 Tonnen Kupfer bedeuten, wurde berichtet.
Das klingt erst einmal nicht nach viel, wenn man bedenkt, dass jedes Jahr rund 22 Mio. Tonnen des Industriemetalls gefördert werden. Andererseits liegen in den Warenhäusern der LME (London Metal Exchange) nur ca. 122.000 und der Comex nur 15.000 Tonnen.
ETF als Alternative zu Futures
Bei Sprott Asset Management sieht man den neuen Fonds als Alternative zum Erwerb von Kupfer-Futures, wofür auch Bedarf bestehe. Die Banken, den Börsengang des Fonds begleiteten haben die Option, weitere 15% des Angebots zu veräußern, sodass die Erlöse auf 115 Mio. Dollar steigen könnten.
Zuletzt hatte Sprott einen ETF auf physisches Uran aufgelegt, der 2021 an den Start ging. Seitdem wurde für mehr als 2,2 Mrd. Dollar Uran gekauft. Mittlerweile hat der Fonds ein Nettovermögen von fast 6 Mrd. Dollar.
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