Newmont (NYSE: NEM) hat im dritten Quartal deutlich besser abgeschnitten als vom Markt erwartet. Der Goldproduzent meldete einen Gewinn je Aktie von 1,71 US-Dollar (Konsens: 1,44 US-Dollar) und setzte 5,52 Mrd. US-Dollar um (Konsens: 5,27 Mrd. US-Dollar). Der Nettogewinn stieg im Jahresvergleich um 95 % auf 1,8 Mrd. US-Dollar. Wesentlicher Treiber waren höhere Goldproduktion und Effizienzgewinne über das globale Portfolio hinweg.
Newmont steigert Ertrag und Cashflow
Hinter den Schlagzeilen steht vor allem die starke Mittelgenerierung: Newmont erzielte im Q3 einen freien Cashflow von 1,6 Mrd. US-Dollar – bereits das vierte Quartal in Folge mit mehr als 1 Mrd. US-Dollar. Der operative Cashflow legte um 39 % auf 1,65 Mrd. US-Dollar zu. Nach Unternehmensangaben wurden im Quartal rund 1,4 Mio. zurechenbare Goldunzen produziert; kombiniert mit dem robusten Preisniveau konnte Newmont die Konvertierung von Ertrag in Liquidität sichtbar verbessern. CEO Tom Palmer hob hervor, dass die konsequente Cash-Generierung die Grundlage der Kapitalallokation bleibt.
Parallel dazu wuchs der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 20 % (Q3 2024: 4,6 Mrd. US-Dollar). Die Zahlen lassen erkennen, dass Newmont von operativer Stabilität sowie von Skaleneffekten profitiert – ein Aspekt, der für Großproduzenten im Goldsektor regelmäßig entscheidend ist.
Bilanz, Dividende und Kapitaldisziplin
Auf der Bilanzseite reduzierte Newmont im Berichtszeitraum die Finanzverbindlichkeiten um 2 Mrd. US-Dollar. Die Barmittel beliefen sich Ende des Quartals auf 5,6 Mrd. US-Dollar; die gesamte Liquidität lag bei 9,6 Mrd. US-Dollar. Damit unterstreicht Newmont die eigene Handlungsfähigkeit für laufende Projekte und künftige Investitionen.
Gleichzeitig hält der Konzern an einer aktionärsorientierten Ausschüttungspolitik fest: Der Vorstand beschloss eine Quartalsdividende von 0,25 US-Dollar je Aktie. Management bekräftigte zudem die Produktionsprognose für 2025 und verwies auf Fortschritte bei Kosten- und Kapitaleffizienz. Für Newmont bedeutet dies: laufende Disziplin beim Mitteleinsatz, kombiniert mit einer Finanzierung der Pipeline aus laufenden Cashflows.
Ahafo North und Projektpipeline als nächste Impulse
Operativ rückt die Umsetzung der Wachstumsprojekte in den Fokus. Das Ahafo-North-Projekt soll noch im Oktober die kommerzielle Produktion erreichen und damit ab 2026 einen Rückenwind für die Ausbringung liefern. Newmont investiert parallel in die Optimierung bestehender Standorte und steuert die Projektpipeline nach klaren Rendite- und Risikokriterien. In Summe zielt das Unternehmen darauf ab, die Stabilität der Basisproduktion mit gezielten Erweiterungen zu verbinden – ein Ansatz, der im Goldsektor auf Sicht der nächsten Jahre die Cashflow-Volatilität abfedern soll.
Die Kombination aus rekordhohem Free Cashflow, bestätigter Guidance und dem Anfahren von Ahafo North unterstreicht die operative Traktion. Für Newmont bleibt dabei das Zusammenspiel aus Preisumfeld, Produktionsvolumen und Kostendisziplin der zentrale Hebel.

Marktreaktion: Gewinnmitnahmen trotz starken Zahlen
Unmittelbar nach Vorlage der Ergebnisse gab die Newmont-Aktie um 2,37 % nach und drehte damit frühe Gewinne ins Minus. Der Kursrückgang erfolgte vor dem Hintergrund einer vorangegangenen Rallye: Seit Anfang September gewann die Newmont Aktie bis zum Hoch am 16. Oktober bei 98,27 US-Dollar rund 31 %. Auf dem aktuellen Niveau liegt die Aktie gleichwohl noch etwa 13 % über den Tiefs von Anfang September – ein Hinweis darauf, dass ein Teil der Quartalsstärke bereits eingepreist war und Investoren nach der Vorlaufphase Gewinne realisierten.
Für die Einordnung bedeutet das: Die kurzfristige Kursbewegung spiegelt weniger eine Verschlechterung der Fundamentaldaten wieder als vielmehr die technische Reaktion auf ein deutlich vorweggenommenes Sentiment. Mit Blick auf das Jahresende signalisiert das Management unveränderte Produktionsziele und weitere Effizienzgewinne – Faktoren, die bei Newmont den Ausblick auf Cashflow und Bilanzqualität prägen dürften.