Oberster Gerichtshof erklärt Bergbauvertrag für verfassungswidrig
Die Regierung von Panama hat das kanadische Bergbauunternehmen First Quantum Minerals (TSX: FM) aufgefordert, seine Kupfermine Cobre Panama zu schließen, nachdem der Oberste Gerichtshof den Bergbauvertrag für den Betrieb für verfassungswidrig erklärt hatte. Anaylsten gehen davon aus, dass sich die Entscheidung Panamas auf den Kupfermarkt auswirken wird, da die Mine Cobre Panama etwa 1,5 % der weltweiten Produktion des Metalls ausmacht.
Ebenfalls gravierend sind die Folgen für den panamesichen Staat. Die Mine erwirtschaftet etwa 5 % des BIP und macht 75 % der Warenexporte Panamas aus. First Quantum Minerals hat mindestens 10 Milliarden US-Dollar in den Bau der Mine investiert, die als eine der weltweit größten, sichersten und fortschrittlichsten Kupferminen gilt. Seit Mitte Oktober hat sich die Aktie von First Quantum im Wert gedrittelt. Sie handelt aktuell bei Die Börsenwert verlor rund 15 Milliarden CAD.
Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs bildete den Abschluss von sechs Wochen voller Proteste und offizieller Verlautbarungen im Zusammenhang mit einem Vertrag, der First Quantum 20 Jahre lang Schürfrechte für das riesige Kupfervorkommen einräumte, mit der Option, den Vertrag um weitere 20 Jahre zu verlängern, wenn das zentralamerikanische Land im Gegenzug 375 Millionen Dollar an jährlichen Einnahmen erhält.
Unter anderem haben die Klimaaktivistin Greta Thunberg und der Hollywood-Schauspieler Leonardo Di Caprio die Proteste unterstützt und auf ihren social media Kanälen die Einstellung des Betriebs der “Megamine” gefordert. Die lokale Einheit von First Quantum, Minera Panama, erklärte am Mittwoch in einer Erklärung, sie sei an einem Dialog mit der Regierung des Landes interessiert. Sie warnte, dass die Entscheidung des Gerichts mehrere wichtige Punkte nicht berühre, wie z.B. die Frage, wie die Regierung die Ankunft illegaler Bergleute verhindern wolle oder was mit den mehr als 40.000 direkt und indirekt bei Cobre Panama beschäftigten Menschen geschehen werde. Im Laufe des Tages kam es im ganzen Land zu Demonstrationen, bei denen die Arbeiter die Regierung aufforderten, ihre Arbeitsplätze zu schützen oder zumindest sicherzustellen, dass sie im Falle einer Entlassung eine angemessene Entschädigung erhalten.
Fazit: Kleines Land – mächtiges Unternehmen. Das war bisher die Ausgangskonstellation zwischen Panama und First Quantum. Die öffentlichen Unruhen in Panama und die sicherlich davon beeinflusste Entscheidung der panamesischen Regierung zur Schließung von Cobre Panama zeigen, dass Bergbauunternehmen mit einem weiteren Machtfaktor rechnen müssen, der das Gleichgewicht neu justiert: Soziale Medien. Es ist zwar Spekulation, aber wir vermuten, dass es ohne die tausendfach geteilten Instagram Posts von Greta Thunberg und Leonardo Di Carprio nicht so leicht zu einer derartigen Zuspitzung gekommen wäre. https://www.instagram.com/reel/Cz-xlY7MzHn/.
First Quantum hat die Macht der Sozialen Medien offenkundig unterschätzt und hat für diese Fehleinschätzung bisher mit rund 15 Mrd. CAD an Wertverlust an der Börse bezahlt. Die Bergbaubranche ist eine beliebte, weil einfache Zielscheibe von NGOs. Zumindest für den an der Börse sichtbaren Teil der Branche stellt sich unter diesen Vorzeichen die Frage, in welchem Land die hohen Investitionen, die zur Erschließung und Inbetriebnahme einer Mine erforderlich sind, noch sicher sind. Die absehbare Folge wird sein, dass Regierungen und Unternehmen in Zukunft noch vorsichtiger sein werden und Genehmigungsprozesse (in westlichen Ländern) sich noch länger hinziehen. Die Klimaaktivisten müssen sich unterdessen die Frage gefallen lassen, woher das zusätzliche Metall (Kupfer) kommen soll, das wir für die Energiewende brauchen.
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