Dem Palladiumsektor drohen schwierige Zeiten. Der Markt für das vor allem auch in der Automobilindustrie verwendete Edelmetall hatte von 2012 bis 2024 jeweils ein Angebotsdefizit ausgebildet. Experten gehen aber davon aus, dass der Markt dieses Jahr ein Gleichgewicht finden wird.
Wie es von Katalysatorproduzent Johnson Matthey nämlich heißt, sei mit einem Nachfragerückgang von 6% zur rechnen, der größtenteils auf die sinkende Herstellung von Automobilen mit Benzinantrieb sowie auf einen Anstieg des Recyclingvolumens in China zurückzuführen sei.
US-Handelspolitik sorgt für große Unsicherheit
Insgesamt sei der Nachfrageausblick des laufenden Jahres für Platin, Palladium und Rhodium äußerst unsicher, da die US-amerikanische Zollpolitik sowie Gegenmaßnahmen betroffener Länder dazu führen könnten, dass die Verwendung dieser Metalle der Platingruppe (PGM, Platinum Group Metals) im Automobilsektor und der Industrie hinter den Prognosen zurückbleiben könnte.
Bei Johnson Matthey rechnet man für 2025 ohnehin schon mit einem Rückgang der PGM-Verwendung in Automobilkatalysatoren um 5%. Sollten aber die US-Zölle zu einem Rückgang der Automobilproduktion führen, könnte dieser Rückgang noch größer ausfallen, hieß es.
In Bezug auf Palladium geht man davon aus, dass das robuste Wachstum des Recyclings in China in der Automobilindustrie das Sekundärangebot um 4% steigen lassen wird, selbst wenn in anderen Regionen das Recycling schwächer ausfalle. Das werde wiederum einen erwarteten, 4%igen Rückgang des Minenangebots aus Südafrika und den USA ausgleichen, so Johnson Matthey.
Platin weiter mit signifikantem Marktdefizit
Was Platin angeht, rechnet man bei Johnson Matthey mit dem dritten Marktdefizit auf Jahressicht in Folge – vor allem da das Minenangebot angesichts von Einschränkungen des Ausstoßes in Südafrika und eines geringen Angebots aus dem Recycling (außer in China) nach Einschätzung der Experten um 3% fallen sollte.
Nachdem die Verwendung von Platin in Automobilen 2024 ein 16-Jahreshoch erreichte, wird vorhergesagt, dass sie dieses Jahr um 5% sinken wird. Die Begründung ist, dass Elektromobile einen größeren Teil des Marktes ausmachen – sowohl bei Personen- als auch bei Lastkraftwagen.
Auch bei Rhodium dürfte ein weiteres Angebotsdefizit anstehen, so Johnson Matthey, da sowohl Angebot als auch Nachfrage angesichts eines niedrigen Minenangebots sowie einer schwächeren Automobilnachfrage um 1% zurückgehen dürften.