Die Analysten der HSBC haben ihre Prognose für den Durchschnittsgoldpreis im laufenden Jahr von 3.015 auf 3.215 USD pro Unze angehoben. Auch 2026 erwartet man jetzt einen mittleren Goldpreis von 3.125 USD je Unze nach zuvor 2.915 USD pro Unze. Vor allem steigende Risiken und die Regierungsverschuldung führt die Bank als Begründung an.
In der Regel erziele Gold in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und geopolitischer Spannungen eine gute Performance, hieß es weiter. Das hatte das gelbe Metall im Frühjahr zwischenzeitlich auf ein Rekordhoch bei rund 3.500 USD pro Unze geführt.
Anstieg der US-Schulden könnte Gold weiter steigen lassen
Und gerade in der vergangenen Nacht haben die Republikaner im US-Senat das umfassende Gesetzespaket für Steuersenkungen und Ausgaben Präsident Donald Trumps verabschiedet, von dem erwartet wird, dass es die Staatsverschuldung der USA um 3,3 Billionen US-Dollar erhöhen wird. (Aktuell liegt diese bei mehr als 35 Billionen USD.) Gleichzeitig könnten in wenigen Tagen (am 9. Juli) neue US-Zölle in Kraft treten, die die wirtschaftliche Unsicherheit noch einmal erhöhen würden.
Selbst wenn der Goldpreis nun etwas sinken sollte, so die HSBC, habe das Edelmetall durch das nachhaltige Durchbrechen der Marke von 3.000 USD pro Unze seine Rolle als Sicherer Hafen und effektives Mittel zur Portfoliodiversifizierung einmal mehr bestärkt.
Die Banker gehen aber davon aus, dass die Käufe der Zentralbanken weltweit zurückgehen dürften, sollte Gold seinen Anstieg über die Marke von 3.300 USD fortsetzten. Umgekehrt erwartet die HSBC, dass die Käufe des sogenannten offiziellen Sektors steigen könnte, sollte das Edelmetall eine Korrektur in die Nähe der Marke von 3.000 USD erfahren.
Was die physische Nachfrage nach Gold angeht, rechnet man bei der Bank damit, dass ein erneuter Anstieg über die Marke von 3.500 USD pro Unze zu einem Rückgang der Nachfrage nach Schmuck, Münzen und kleinere Barren führen könnte – insbesondere in den größten Märkten für physisches Gold in Indien und China.