Topaz wird bedeutenden Beitrag zur globalen Heliumproduktion leisten
Elon Musk lässt sich öffentlich gern mit seinem „Occupy Mars“ T-Shirt ablichten. Sein kurzfristiges Ziel lautet aber wohl eher „Occupy Orbit“. Mit Starlink ist der Tech-Milliardär dabei, ein weltumspannendes Netz aus Satelliten zu installieren und die Führungsrolle in der künftigen globalen Kommunikationsinfrastruktur zu besetzen, am besten mit X als „Welt-MAGAphon“. Das globale „Race to Space“ ist im vollen Gang, das zeigt nicht zuletzt die stürmische Entwicklung von Aktien im Bereich Weltraumlogistik, wie etwa Rocket Lab (NASD: RKLB), ASTS SpaceMobile (NASD: ASTS) oder Intuitive Machines (NASD: LUNR).
Allein seit Jahresbeginn (also vom 1. bis zum 13. Januar 2025) wurden weltweit schon 5 Raketen in den Orbit befördert und die Abstände zwischen den Starts werden immer kürzer. Musk hat angekündigt, dass er 2027 pro Tag 10 Raketen in den Himmel schießen möchte. Aber genauso wie KI viel zusätzlichen Strom benötigt und sogar zu einer Renaissance der Kernkraft beiträgt, so brauchen Raketenstarts einen Rohstoff, der in den USA immer knapper wird: das Edelgas Helium.
Für das reaktionsträge Gas gibt es keinen Ersatz, wenn es darum geht, Raketentreibstoff aus den Tanks in die Triebwerke zu drücken. Man schätzt, dass so pro Start Helium im Wert von 1 Mio. USD verbraucht wird. Das mag für sich genommen wenig erscheinen, summiert sich aber. Mit Sicherheit lässt sich sagen, dass Raketenstarts der Bereich sind, in dem der Heliumbedarf weltweit am schnellsten wächst. Das Problem ist, dass dieser zusätzliche Bedarf mit anderen technischen Verwendungen konkurriert, bei den Helium ebenfalls unabdingbar ist, etwa der MRT-Technologie in der Medizin und bei der Herstellung von Halbleiter-Chips oder in der Wissenschaft. Der Konsens bei führenden Experten, die sich Ende vergangenen Jahres in Houston, Texas, zum alljährlichen Helium Super-Summit getroffen haben, lautete, dass die USA in den nächsten Jahren zu einem Netto-Importeur von Helium werden, nachdem sie über Jahrzehnte der größte Exporteur waren. Ob man diese absehbar steigende Abhängigkeit von Qatar oder gar Russland zulassen möchte, ist am Ende eine politische Frage. Man darf aber sicher sein, dass die USA (und SpaceX) es begrüßen würden, wenn im eigenen Land eine neue bedeutende Heliumquelle gefunden würde.
Neue Helium-Entdeckung ausgerechnet in Minnesota
Source: Pulsar Helium
Wie es der Zufall will, könnte genau dieser Fall jetzt eingetreten sein – noch dazu an einem Ort, den kein Experte auf dem Schirm hatte. Die neue Helium-Entdeckung wurde ausgerechnet in Minnesota gemacht, wo es anders als in Texas oder Arizona gar keine Öl- oder Gasindustrie gibt. Auf seinem Topaz-Projekt hatte das kanadische-britische Heliumunternehmen Pulsar Helium (TSXV: PLSR; LON: PLSR; FRA: Y3K) bereits vor rund einem Jahr eine bedeutende Entdeckung mit Weltklasse Heliumgehalten von 14,5 Prozent bekannt gegeben. Leider war die erste Bohrung nach der Überwindung des 500 Meter dicken Deckgesteins nur rund 170 Meter in das eigentlich heliumführende Zielgestein eingedrungen, während die geologischen Messdaten dafürsprachen, dass die heliumführenden Schichten mehr als fünfmal tiefer reichen könnten. Bis heute war das nur eine Vermutung, doch jetzt hat Pulsar diese geologische These auch bewiesen.
Zum Leidwesen seiner Aktionäre hat das Unternehmen für die Follow-Up-Bohrung zu Jetstream #1 mit der vertieften Bohrung fast ein volles Jahr gebraucht. Doch dafür sind die ersten neuen Ergebnisse umso vielversprechender. Das bestehende Bohrloch wurde von 670 Meter (2.200 Fuß) auf 1.550 Meter (5.100 Fuß) vertieft. Jetzt steht fest, dass bis zum Boden der Bohrung weitere starke Heliumschichten existieren. Die gesamte Heliumzone hat jetzt eine vertikale Ausdehnung von rund 1.000 Metern, statt wie bisher nur 170 Meter. In den kommenden Wochen will Pulsar die genauen Heliumgehalte durch exakte Messungen ermitteln und den Gasdruck in einem langandauernden Flow-Test messen.
Laufende Finanzierungsrunde für neue Erweiterungsbohrung
Beflügelt durch den neuen Erfolg, hat Pulsar angekündigt, in wenige hundert Meter von Jetstream #1 ein zweites Bohrloch „Jetstream #2“ mit gleicher Zieltiefe zu bohren. Die dafür notwendige Finanzierung will sich das Unternehmen in einer laufenden Equity-Runde über 7,5 Mio. USD mit Investoren aus den USA sichern. Laut einer jüngsten Pressemitteilung sind zwei Millionen USD aus dieser Runde bereits eingegangen, wobei sich die Zeichner auf eine einjährige Haltefrist verpflichtet haben.
Schon jetzt zieht CEO Thomas Abraham James ein zuversichtliches Resumee: „Die Vertiefung der Bohrung Jetstream #1 war ein durchschlagender Erfolg, der unsere Erwartungen übertroffen und unser Vertrauen in das Potenzial des Topaz-Projekts gestärkt hat. Die erweiterte Reservoirhöhe und die ermutigenden Heliumwerte sind ein Beweis für die Qualität unseres geologischen Modells und die Kompetenz unseres Teams. Während wir mit Jetstream #2 und zusätzlichen Tests vorankommen, sind wir zunehmend optimistisch, dass das Projekt einen bedeutenden Beitrag zur globalen Heliumlieferkette leisten kann. Dieser Erfolg bestätigt nicht nur unsere Explorationsstrategie, sondern positioniert Pulsar Helium auch als wichtigen Akteur bei der Deckung der kritischen Nachfrage nach Helium in verschiedenen High-Tech-Industrien.“
Die mutige Vorhersage, dass das „Topaz-Projekt künftig einen bedeutenden Beitrag zur globalen Heliumproduktion leisten“, wird sich der CEO vermutlich gut überlegt haben. Um einzuschätzen, weshalb dieses selbstbewusste Auftreten begründet sein könnte, wollen wir einige grundlegende Fakten rund um das unterschätzte Thema Helium ansprechen, die helfen sollen die Bedeutung der Entdeckung in Minnesota (und für Minnesota) besser einzuschätzen. Um es vorwegzusagen: Unsere These ist, dass Minnesota durch diese Entdeckung zum Dreh- und Angelpunkt der künftigen Heliumversorgung der amerikanischen Industrie werden könnte. Das hat Gründe, die man erst versteht, wenn man ein wenig weiter ausholt.
Beginnen wir bei der Sonne: Jede Sekunde verschmelzen rund 600 Millionen Tonnen Wasserstoff zu 596 Millionen Tonnen Helium, und die Massendifferenz von 4 Millionen Tonnen wird als Energie freigesetzt und sorgt dafür, dass ‘die Sonne scheint’.
Die Verhältnisse auf der Erde sind diametral anders. Auf unserem Metallplaneten es gibt (mangels Fusion) nur kleinste Spuren von Helium. Allerdings bildet sich Helium über sehr lange erdzeitliche Zeiträume immer wieder neu durch den Verfall von schweren, radioaktiven Elementen, insbesondere Uran und Thorium. Die Wissenschaft nennt diesen Vorgang Alpha-Zerfall und die freigesetzten Alpha-Teilchen sind nichts anderes als Heliumkerne mit zwei Protonen und zwei Neutronen. Aus dieser Tatsache lassen sich wichtige allgemeingültige Schlussfolgerungen für die Exploration nach Helium ableiten: Es muss, erstens, eine radioaktive Quelle geben, bei der Alpha-Zerfall stattfindet. Zweitens ist es von Vorteil, wenn sich das Helium über möglichst lange Zeiträume konzentrieren kann und nicht, etwa durch tektonische Ereignisse (Erdbeben) an die Oberfläche entweicht. Grundsätzlich kann man sagen: Je älter und ungestörter eine Helium-Lagerstätte ist, desto besser.
Schon 0,04% Heliumgehalt sind rentabel
Allerdings wird das meiste Helium als Beiprodukt von Erdgasproduktion gefördert und anschließend abgeschieden. Für Qatar reichen schon 0,04% Heliumgehalt, um einer der führenden Exporteure von Helium zu sein. Die geringe Konzentrationen reicht deshalb aus, weil große Mengen Erdgas zu LNG verflüssigt werden. Allerdings sind die entsprechenden Anlagen sehr kapitalintensiv. In den USA sind derzeit (noch) Texas und Arizona führend bei der Heliumgewinnung. Die Heliumkonzentrationen sind hier höher als in Qatar, allerdings sind auch die Lagerstätten viel kleiner. Fast 100 Jahre lang hatten die USA eine strategische Helium-Reserve in Texas. Diese Reserve, eigentlich nur ein früheres Erdgasreservoir, das mit 60prozentigem Roh-Helium gefüllt wurde, existiert seit einigen Jahren nicht mehr. Die USA leben seitdem in einer Art „Helium- ad hoc-Ökonomie“ bei entsprechend volatileren Preisen.
Mit diesem Wissen erschließt sich der neue Heliumfund von Pulsar in Minnesota in einem anderen Licht. Die Entdeckung kommt nicht nur zu einem denkbar günstigen Augenblick, sondern ihre Bedeutung liegt vor allem darin, dass sie nicht das bekannte Raster passt. Es handelt sich um eine primäre Helium-Entdeckung ohne fossiles Erdgas. Das liegt an der völlig anders gearteten Geologie in Minnesota. Der US-Bundesstaats beherbergt nach Grönland und Australien mit die ältesten Gesteine auf der Erde. Auf dem Topaz Projekt ist diese alte und undurchdringliche Deckschicht wie gesagt 500 Meter dick. Dieser Deckel hat offenbar verhindert, dass das darunter gebildete Gas (genauer ein Gemisch aus Helium und CO2) entweichen konnte. Gleichzeitig liefern die geologisch extrem langen Zeiträume perfekte Voraussetzungen für die hohen Heliumkonzentrationen, die Pulsar bisher gemessen hat.
Da hohe Heliumgehalte und hoher Druck nunmehr in Jetstream #1 vertikal über einen Abschnitt von 1.000 Metern bestätigt worden sind, unterscheidet sich diese Entdeckung kategorisch von Erdgas-Helium-Vorkommen bspw. in Texas, wo sich die Zielzonen durch sedimentäre Prozesse im Zusammenhang mit der Ablagerung von fossilen Pflanzenresten gebildet haben. Dort sind die Heliumgehalte deutlich niedriger. Die Heliumvorkommen in Minnesota haben keinen sedimentären Ursprung und könnten genau deshalb von einem ganz anderen Kaliber sein. Jetzt will Pulsar Helium wenige hundert Meter von Jetstreamm #1 entfernt ein zweites Bohrloch bohren. Spätestens wenn Jetstream #2 die geologischen Annahmen in ähnlicher Form bestätigt wie schon das erste Bohrloch, dürften auch Skeptiker die Besonderheit der Helium-Entdeckung in Minnesota anerkennen. Schon jetzt hat der Pulsar CEO auf die Frage, ob Minnesota das Saudi-Arabien für Helium werden könnte, die schlagfertige Antwort parat: „Saudi Arabia wishes to be the Minnesota of Helium“.
Wir werden die weiteren Nachrichten von Pulsar Helium auf seinem Topaz-Projekt weiter aufmerksam verfolgen. Vielleicht wird irgendwann auch die Gemeinde der Space-Investoren die Bedeutung des Themas erkennen.
Newsletter Anmeldung
Risikohinweis: Die GOLDINVEST Consulting GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Analysen und Nachrichten auf http://www.goldinvest.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine wie immer geartete Handlungsaufforderung dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Des Weiteren ersetzten sie in keinster Weise eine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Es handelt sich hier ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um werbliche / journalistische Texte. Leser, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der GOLDINVEST Consulting GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers.
Der Erwerb von Wertpapieren birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der GOLDINVEST Consulting GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird jedwede Haftung für Vermögensschäden oder die inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Artikel ausdrücklich ausgeschlossen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungshinweise.
Gemäß §34b WpHG und § 48f Abs. 5 BörseG (Österreich) möchten wir darauf hinweisen, dass die GOLDINVEST Consulting GmbH und/oder Partner, Auftraggeber oder Mitarbeiter der GOLDINVEST Consulting GmbH Aktien der Pulsar Helium halten und somit ein Interessenskonflikt besteht. Die GOLDINVEST Consulting GmbH behält sich zudem vor, jederzeit Aktien der Pulsar Helium zu kaufen oder verkaufen, was den Kurs der Aktien beeinflussen könnte. Zudem besteht ein Beratungs- oder sonstiger Dienstleistungsvertrag zwischen Pulsar Helium und der GOLDINVEST Consulting GmbH, womit ein weiterer Interessenkonflikt gegeben ist, da Pulsar Helium die GOLDINVEST Consulting GmbH entgeltlich für die Berichterstattung entlohnt.
Helium ist unerlässlich für die Herstellung von Halbleitern, daher ist der gesamte Elektroniksektor von Elektromobilen bis hin zur KI auf Helium angewiesen ist.
Seit mehr als einem Jahrzehnt ist die Heliumnachfrage durch das Angebot gedrosselt – das Management-Team von Pulsar will genau das ändern.