Die Dedollarisierung der Welt ist ein weiterer treibender Faktor
China hat in den letzten Jahrzehnten seine Solarindustrie sehr stark ausgebaut. Aktuell bemüht sich das Land, im Bereich der Windenergie eine ähnliche Stellung zu erlangen. Indiens Industrie hingegen ist im Bereich der Elektrotechnik sehr gut aufgestellt. Deshalb entsteht auch hier eine besonders hohe und konstante Nachfrage nach Silber. Sie wird nach Ansicht der Analysten von Capitalight Research, die im Auftrag des Silver Instituts den Silbermarkt analysiert haben, auch weiterhin hoch bleiben.
In ihrem Bericht „Silver’s Strategic Edge: Navigating the Tectonic Shift in Global Markets“ gehen die Analysten davon aus, dass die entscheidende Rolle von Silber im boomenden Sektor der erneuerbaren Energien, insbesondere bei der Herstellung von Solarmodulen, und die zunehmende Verwendung in der Elektronik den Silberpreis weiter stützen wird.
Gleich doppelt profitieren kann der Silberpreis, wenn sich sowohl die Nachfrage der Industrie bei einer wirtschaftlichen Erholung wieder verstärkt als auch die Nachfrage nach Silber zu Investitionszwecken aufgrund der anhaltenden Unsicherheiten hoch bleiben sollte. Im Vergleich zu anderen Rohstoffen, wie beispielsweise dem Öl, deren Nachfrage sich allein aus einer einzigen Quelle speist, hat das Silber damit deutliche Vorteile.
Die Dedollarisierung der Welt ist ein weiterer treibender Faktor
Die Abkehr vieler Länder und großer internationaler Investoren vom US-Dollar als führende Reservewährung ist seit vielen Jahren eine grundlegende Tendenz. Sie wurde zuletzt auf dem Treffen der BRICS-Staaten im russischen Kazan thematisiert. Zwar vermied die Konferenz das Wort Dedollarisierung, doch der deutlich kommunizierte Wunsch nach eigenen Lösungen und mehr Vielschichtigkeit im internationalen Handel weist unzweifelhaft in die gleiche Richtung.
Gold, aber auch Silber, gewinnen an dieser Stelle wieder eine größere Bedeutung, denn sie weisen kein Gegenparteirisiko auf. Sie sind Werte an und für sich und sie behalten diesen Wert auch dann, wenn Kriege und Sanktionen die internationalen Beziehungen belasten.
„Historisch gesehen war Silber neben Gold das wichtigste Währungsreservevermögen. Silber wird seit über zweitausend Jahren als Geld verwendet, und die jüngste Geschichte zeigt, dass es für Investoren ein wichtiger sicherer Hafen war“, schreibt Capitalight Research in seiner Studie.
Die Geldpolitik der Notenbanken hat die bestehenden Ungleichgewichte weiter verstärkt
Seit Jahren pumpen die Notenbanken Geld in das Finanzsystem. Vor allem seit der Finanzkrise und während der Pandemie wurden die Märkte mit Liquidität geflutet. Die dadurch entstandenen Marktverzerrungen, die anhaltend hohe Verschuldung und die zunehmende Ungleichheit werden die Suche nach Alternativen weiter befeuern. Neben Gold wird vor allem Silber von dieser Entwicklung stark profitieren.
Günstig dürften sich auch die jüngsten Zinssenkungen der westlichen Notenbanken auf die weitere Entwicklung des Silberpreises auswirken, denn in den bisherigen Zinssenkungsphasen konnte insbesondere Silber immer wieder stark ansteigen.
„Geldpolitische Lockerungszyklen wirken sich im Allgemeinen positiv auf den Silberpreis aus“, heißt es in dem Bericht. „Seit 1981 ist Silber in sechs von sieben Lockerungszyklen gestiegen, was einem durchschnittlichen Gewinn von 16,8% über die Lockerungszyklen entspricht. Der durchschnittliche Gewinn über die sieben Straffungszyklen hinweg betrug 10,9%, wobei der Preis in drei dieser sieben Zyklen sank.“
An dieser Stelle macht es Sinn, auf den größten Ausreißer in diesen Zyklen detailliert einzugehen. Dieser Anstieg begann im Juni 2004 und endete im September 2007. In dieser Zeit stieg der Silberpreis um 104,6% an. Ein großer Teil dieses Anstiegs ging jedoch nicht auf die Zinsentscheidungen der Notenbanken zurück, sondern war primär der starken industriellen Nachfrage geschuldet.
Sie kam insbesondere aus China und fiel zeitlich mit einer starken Silbernachfrage durch die Investoren zusammen. Silber ist seit dem Jahr 2000 sowohl während der Lockerungs- als auch während der Straffungszyklen gestiegen, hebt die Studie hervor. Dennoch rechnen ihre Autoren vor dem Hintergrund der letzten beiden Zyklen damit, dass der Silberpreis in einer Rezession wahrscheinlich zunächst sinken wird, bevor er anschließend wieder steigt.
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