American West Metals: Arbeiten auf West Desert angelaufen – Indium & Gallium im Fokus

American West Metals bei GOLDINVEST - Utah

American West Metals (ASX AW1 / WKN A3DE4Y) legt auf seinem West-Desert-Projekt in Utah nach und startet ein erweitertes Feldprogramm.Dabei rücken neben Zink, Kupfer und Silber erstmals Indium und Gallium systematisch in den Mittelpunkt. Geplant sind die erneute Auswertung historischer Bohrkerne, die Prüfung von Haldenmaterial aus Altbetrieben sowie Vorbereitungen für die nächste -bereits genehmigte – Bohrkampagne. Für American West Metals ist dies ein Schritt, um die metallische Ausstattung der Liegenschaft genauer zu erfassen und Explorationsziele gezielter zu priorisieren.

American West Metals: Beginn der Arbeiten und Ziele auf West Desert

Das West Desert-Projekt liegt im mineralreichen Fish-Springs-Distrikt rund 160 Kilometer südwestlich von Salt Lake City. American West Metals kontrolliert dort Privatland, patentierte und unpatentierte Claims und damit die volle Fläche des Distrikts. Das neue Arbeitsprogramm beginnt mit Neubeprobungen: Historische Bohrkerne, die bislang nur vereinzelt auf Indium und Gallium analysiert wurden, werden systematisch nachuntersucht. Die daraus erwarteten „Metallassoziationen“ sollen helfen, Zielzonen für Folgebohrungen abzuleiten – darunter Zonen, die strukturell dem regionalen CRD-/Skarn-System und porphyrnahen Intrusionen zugeordnet sind.

Parallel will das Unternehmen Haldenmaterial der historischen Zink-Silber-Blei-Gruben Utah, Emma und Galena auf kritische Metalle prüfen. Hintergrund ist ein US-Bundesprogramm („Effort to Unlock Critical Minerals from Mine Waste“, Bekanntgabe vom 24. Juli 2025), das auf Potenziale in Bergbauabfällen aufmerksam macht und Förderwege aufzeigt. American West Metals steht dazu nach eigenen Angaben mit US-Behörden im Austausch.

Indium und Gallium im Fokus: Datenbasis verbreitern

Laut Unternehmen ist West Desert die einzige Lagerstätte in den USA mit einer modernen, nach NI 43-101 und JORC 2012 erstellen Indium-Ressource. Allerdings wurden in der Vergangenheit nur etwa 35 % der relevanten Proben tatsächlich auf Indium untersucht – ein wesentlicher Grund für die jetzt gestartete Neubeprobung. Für Gallium und Germanium liegen bisher erst punktuelle Analysen aus Bohrungen des Jahres 2022 vor (rund 5 % des gesamten Bohrdatensatzes). Die bislang gemeldeten Gallium-Werte zeigen eine breite Verteilung im System, mit Spitzen von bis zu 77,3 g/t Gallium.

Auch der Markt- und Regulierungskontext spielen in die Entscheidung hinein: Indium und Gallium gelten als kritische Rohstoffe für Luft- und Raumfahrt, Elektronik, Energie und Telekommunikation. Exportauflagen in Asien hatten zuletzt die Lieferketten gestört. Utah gilt nach Branchenindizes als bergbaufreundliche Jurisdiktion; Teile des Projekts liegen auf Privatland von American West Metals – ein Aspekt, der Genehmigungsprozesse vereinfachen kann.

Ressourcen, Geologie und Bohrergebnisse in Zahlen

Geologisch wird West Desert als porphyrbezogenes System mit Skarn- und Carbonate-Replacement-Deposit (CRD)-Merkmalen beschrieben. Eine wichtige Struktur ist die Juab-Verwerfung, die die Lagerstätte in eine „Main Zone“ (Notch-Peak-Formation) und eine tiefere „Deep Zone“ (Orr-Formation) teilt. Die Mineralisierung wird von Sphalerit dominiert, begleitet von Chalkopyrit, Silber, Indium sowie lokal Gold und Gallium.

Cu-Au-Ag-In-Ga-reiche Mineralisierung im Bohrkern aus einer Tiefe von etwa 422 m im Bohrloch WD22-01c; Quelle: American West Metals
Cu-Au-Ag-In-Ga-reiche Mineralisierung im Bohrkern aus einer Tiefe von etwa 422 m im Bohrloch WD22-01c; Quelle: American West Metals

Zur Einordnung der Größenordnung nennt das Unternehmen eine JORC-konforme Gesamtressource (Indicated + Inferred) von rund 33,7 Mio. t mit durchschnittlich ca. 3,8 % Zink, 0,15 % Kupfer und 9 g/t Silber (aufgeteilt nach Oxid-/Sulphidmaterial und Tagebau/Untertage). Für Indium und Gold weist American West Metals zusätzlich eine Inferred-Ressource von insgesamt etwa 33,7 Mio. t aus; der Durchschnittsgehalt liegt laut Tabellen bei rund 20 g/t Indium (Gold ca. 0,10 g/t; Cut-off je Materialtyp unterschiedlich). Diese Angaben dienen der geologischen Orientierung; wirtschaftliche Ableitungen hängen von weiteren Arbeiten, Metallurgie und künftigen Studien ab.

Neben der bestehenden Ressource sieht das Unternehmen Erweiterungsmöglichkeiten rund um den porphyrnahen Kontakt – bislang sei nur etwa 10 % dieser Kontaktzone erbohrt. Im Fokus steht eine kupfer-golddominierte Randzone, die noch nicht in die Ressourcenschätzung eingeflossen ist. Aus Bohrungen von 2022 liegen dort u. a. folgende Abschnitte vor: 17,22 m mit 1,04 % Cu, 0,58 g/t Au und 12,46 g/t In (ab 325,21 m; WD22-05) sowie 3,5 m mit 3,8 % Cu, 0,8 g/t Au, 98,9 g/t Ag, 18,5 g/t In und 67,7 g/t Ga (ab 421,2 m; WD22-01c). Einzelne schmale goldführende Adern (z. B. 1,1 m mit 12,34 g/t Au) deuten auf ein spätes, goldbetontes Ereignis hin, das die frühere Skarn- und Porphyrmineralisierung überprägt.

Ausblick: Nächste Schritte bei American West Metals

Kurzfristig steht das Neubeprobungsprogramm im Vordergrund. Ziel ist es, die Datenlage zu Indium, Gallium und Germanium deutlich zu verbreitern, Metallassoziationen zu modellieren und Bohrziele zu schärfen. In der Folge plant American West Metals Anschlussbohrungen in der kupfer-goldbetonten Randzone sowie Tests ausgewählter Skarn-/CRD-Ziele im Nahbereich der bekannten Ressourcen. Ergänzend laufen Prüfungen von Haldenmaterial aus historischen Gruben, die – abhängig von Ergebnissen und Behördenabstimmung – zusätzliche Rohstoffströme für kritische Metalle eröffnen könnten.

Mit dem Anfahren der Feldarbeiten in West Desert verbindet American West Metals zwei Stränge: die geologische Ressourcenarbeit (Exploration, Analytik, Zielpriorisierung) und die Rahmenbedingungen vor Ort (Privatland, bestehende Genehmigungen, Austausch mit Behörden). Welche Implikationen sich daraus für die weitere Projektentwicklung ergeben, wird maßgeblich von den Resultaten der Nachanalysen und künftiger Bohrungen abhängen. Auf jeden Fall ist das Unternehmen bereit in Gesprächen mit den Behörden, um auszuloten, welche Unterstützung man erhalten kann. Erst vergangene Woche gab es dazu Gespräche mit dem Gouverneur des US-Bundestaates Utah!

Der Gouverneur von Utah, Spencer J. Cox, mit John Prineas, Direktor von American West in Sydney, letzte Woche
Der Gouverneur von Utah, Spencer J. Cox, mit John Prineas, Direktor von American West in Sydney, letzte Woche
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