Ein Teil des Silbers verschwindet zukünftig in den Tresoren der russischen Zentralbank

In Zeiten schwindender Silbervorräte und einer zunehmenden Unsicherheit bezüglich der zukünftigen Versorgung hat Russland strategisch agiert und will seinen Reserven nun auch Silber hinzufügen. Dies geht aus den kürzlich veröffentlichten Plänen der russischen Zentralbank zur Steuerung ihrer Währungsreserven hervor.

Während die meisten westlichen Notenbanken nur Goldreserven ausweisen, verfügte Russland bzw. die ehemalige Sowjetunion auch über nicht unerhebliche Reserven an Platin und Palladium. Der genaue Umfang der russischen Palladiumreserven hatte während des Kalten Krieges zumeist den Status eines Staatsgeheimnisses, weil Russland die Produktion dieses Edelmetalls weitgehend kontrollierte und danach strebte, seinen Preis an den Weltmärkten zu kontrollieren.

Dass nun auch das Silber ein Teil der russischen Währungsreserven sein wird, ist neu, passt aber gut ins Bild, denn mit seiner Ankündigung nimmt Russland von einem ohnehin knappen Gut weiteres Material vom Tisch und verschärft damit die vorhandenen Engpässe. Gleichzeitig ist zu erwarten, dass die neuen Silbereinlagen schon bald Buchgewinne aufweisen werden.

Russland bezahlt seine Rechnungen bereits in Gold

Beides stärkt den Rubel in einer Zeit, in der die Inflation im Land hoch ist und der Warenaustausch mit dem Ausland durch die westlichen Sanktionen sehr erschwert ist. Der Schritt ist zudem geeignet, zusätzlichen Druck auf den US-Dollar auszuüben. Im Handel mit anderen BRICS-Staaten ist Russland in den vergangenen Monaten bereits dazu übergegangen, Zahlungen in Gold vorzunehmen.

So wurden beispielsweise die Drohnenlieferungen aus dem Iran mit Gold bezahlt und auch einige Geschäfte mit chinesischen Handelspartnern wurden nicht in US-Dollar abgerechnet, sondern in Gold. Entsprechend hoch war das Bestreben der russischen Zentralbank, ihre Goldreserven weiter auszubauen.

Der Ausbau der eigenen Goldreserven war dem Land relativ leicht möglich, weil Russland einer der führenden Goldproduzenten ist und die Goldproduktion im Inland gegen Rubel aufgekauft werden konnte. Bei Silber ist die Lage ähnlich, denn Russland ist mit einer Jahresproduktion von 38,5 Millionen Unzen weltweit der achtgrößte Silberproduzent.

Wenn ein Teil dieses Silbers zukünftig in den Tresoren der russischen Zentralbank verschwindet, steht es der Industrie nicht mehr zur Verfügung. Dies ist nicht unerheblich, denn schon seit vier Jahren in Folge ist die weltweite Nachfrage nach Silber größer als das Angebot.

Obwohl das Silber mit Preisen um 32 US-Dollar bereits deutlich teurer ist als noch vor Jahresfrist, prognostizieren Analysten, dass der Preis innerhalb eines Jahres noch um weitere 50% steigen könnte. Die anhaltende Nachfrage aus der Industrie hat in den vergangenen Jahren die Basis für einen perfekten Sturm gelegt. Ihn könnte Russland mit seiner Entscheidung, das Silber den eigenen Währungsreserven hinzuzufügen, nun weiter anheizen.

Pünktlich zum Wochenstart wurde am Montag auch der Widerstand bei 32 US-Dollar signifikant überschritten. Es entwickelte sich eine Rallye, die das Silber innerhalb weniger Stunden um weitere zwei US-Dollar bis in den Bereich von 34,09 US-Dollar ansteigen ließ. Der starke Anstieg innerhalb weniger Stunden zeigt einerseits wie stark der Kessel in den letzten Tagen bereits unter Druck stand und er deutet ebenfalls an, dass an den Terminbörsen gerade Schieflagen im Eilverfahren beseitigt werden.

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