Der Silberpreis hat zuletzt einen Rücksetzer in Richtung 38 USD pro Unze erfahren, doch liegt das Edelmetall, insbesondere nach sieben Jahren Angebotsdefizit, nach Ansicht von Analysten nach wie vor in einem soliden Aufwärtstrend.
Bei Sprott Asset Management nämlich ist man der Ansicht, dass der Silberpreis im zweiten Halbjahr 2025 deutlich steigen wird. Den Experten zufolge wird die Nachfrage „solide“ bleiben, während das Angebot erheblich reduziert sei. Das Edelmetall, das wegen seiner herausragenden Leitfähigkeit unter anderem in der Herstellung von Solarzellen verwendet wird, konnten in den vergangenen Monaten bereits stark zulegen.
Während der Goldpreis seit Anfang des Jahres um rund 27% gestiegen ist, waren es bei Silber sogar knapp 29%. Bei Sprott Asset Management sieht man als Auslöser für die Rallye im Silberpreis ein strukturelles Angebotsdefizit, eine steigende Nachfrage der Industrie sowie ein Wiedererstarken der Investmentnachfrage insbesondere unter asiatischen und nordamerikanischen Privatanlegern, die börsengehandelte Produkte sowie Münzen und Barren erwerben würden.
Industrienachfrage entscheidender Faktor für wachsendes Defizit bei Silber
Nach Ansicht der Analysten ist die Nachfrage aus der Industrie ein entscheidender Faktor für den Anstieg des Defizits am Silbermarkt. Und bei Sprott glaubt man auch nicht, dass sich an diesem Trend so schnell etwas ändern wird. Seit 2016 nämlich sei die Gesamtsilbernachfrage weltweit um 16% gestiegen, während die Minenproduktion um 7% zurückgegangen sei.
In einem solchen Umfeld könne das kurzfristige Potenzial des Silberpreise von der Nachfrage der Privatanleger abhängen, die aber nach wie vor schwer einzuschätzen sei. Da das Angebot an frei handelbarem Silber deutlich zurückgegangen sei, könne nun schon ein kleiner Anstieg der Nachfrage zu einem deutlichen Preisanstieg führen. Die Positionierung der Anleger sei damit mittlerweile von größerer Bedeutung.

Silber gegenüber Gold nach wie vor unterbewertet
Wie Sprott weiter erklärt, sei Silber in den letzten Monaten zwar besser gelaufen als der große Bruder Gold, doch der Aufschlag des Goldpreises sei nach wie vor übertrieben. Die Gold:Silber-Ratio sei zwar stark von über 100 im April auf jetzt um die 86 zurückgegangen, doch liege der historische Durchschnitt bei nur 50 bis 60. Was nach Meinung der Analysten Silber für Privatanleger interessant mache.
Was das weitere Aufwärtspotenzial des Silberpreises angeht, weisen die Analysten von Sprott Asset Management darauf hin, dass die Silberrallye in einem Bullenmarkt für Edelmetalle historisch betrachtet im Durchschnitt doppelt so stark ausgefallen ist wie die des Goldpreises. Das sei vor allem auf den kleineren Silbermarkt und die höhere Volatilität zurückzuführen, die Preisbewegungen verstärken würden, aber auch auf die Doppelrolle von Silber als industrielles und monetäres Metall, was zusätzliche Nachfrage mit sich bringe, so die Experten.