Es sieht alles wieder etwas besser aus für die Stahl- und Eisenerzbranche. Nach einer langen Durststrecke konnten sich die Preise für Industrierohstoffe in der letzten Zeit massiv erholen. So stieg auch der Preis für Eisenerz seit Oktober 2016 deutlich und notierte zuletzt wieder bei Kursen um 85 Dollar. Das liegt zwar immer noch weit unter den Preisen, die zum Beispiel in den Jahren 2010 bis 2013 pro trockener metrischer Tonne Eisenerz gezahlt wurden, doch gegenüber den Tiefs aus dem Jahr 2015 hat sich der Preis wieder rund verdoppelt.
Die Branche kommt aus dem Tal – das zeigt sich auch bei Aktien, die stark vom Eisenerzpreis abhängig sind, so zum Beispiel die drei Majors der Branche: BHP Billiton, Rio Tinto und Vale. Vor allem der Aktienkurs des brasilianischen Branchenriesen Vale hat sich seit dem Tief Anfang 2016 massiv erholen können: An der US-Börse ging es binnen rund eines Jahres von 2,13 Dollar auf Anfang dieser Woche erreichte 11,49 Dollar nach oben.
In der Eisenerzbranche sind neben dem Rohstoffpreis aber nicht nur die Aktienkurse erwacht, sondern auch die Investitionslust ist zurück. Lange Zeit mussten die Konzerne eisern sparen, um nicht in finanzielle Schieflagen zu kommen. Dass Investitionen vor dem Hintergrund schlechter Preise und des schwachen Umfeldes verschoben und gestrichen wurden, ist nachvollziehbar. Doch dies hat einen weiteren interessanten Effekt zur Folge: Es entsteht ein Nachholbedarf und ein solcher Investitionsstau könnte sich nun langsam aufzulösen beginnen, wo die Aussichten für die Eisenerzförderer sich langsam aufhellen. Längst ist am Markt ein gesteigertes Interesse zu spüren, Geld auszugeben – sei es für bestehende Projekte, aber auch für Zukäufe.
Das ist eine Chance für Unternehmen, die interessante neue Eisenerzprojekte entwickeln. Eine der spannendsten Regionen ist dabei der kanadische Osten. In Regionen wie Quebec sowie Neufundland und Labrador wurde und wird von öffentlicher Seite in die Infrastruktur investiert. Das soll die über Jahre hinweg krisengeschüttelte Bergbaubranche unterstützen und die Arbeitsbedingungen verbessern. Vor allem die Energieversorgung und Transportwege stehen dabei im Fokus der Politik – sehr zur Freude der lokalen Branche.
Diese sorgt weiter für gute Nachrichten von den Projekten. Gerade erst hat zum Beispiel Champion Iron Limited die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie für ihr Eisenerzprojekt Bloom Lake im Osten von Quebec vorgelegt. Die Studie habe gezeigt, dass sich der Betrieb der Mine finanziell lohnt und das Projekt auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig sei. Bei einem angenommenen Eisenerzpreis von 78,40 Dollar würde im Laufe des „Lebens“ der Bloom Lake Mine unter anderen ein Umsatz von mehr als 15 Milliarden Dollar und ein Nettocashflow von 2,3 Milliarden Dollar nach Steuern anfallen.
Die Nachricht von Champion Iron Limited ist auch für ML Gold (WKN A2DF7B / TSX-V MLG) interessant. Den Kanadiern gehört das Eisenerzprojekt Block 103, für das seit Jahren eine vorläufige Machbarkeitsstudie vorliegt. Diese basiert unter anderem auf einer Rohstoffreserve von 7,2 Milliarden Tonnen Gestein mit 29,2 Prozent Eisen und 18,9 Prozent Magnetit, das eigentliche Potenzial des Vorkommens geht aber weit darüber hinaus, wir berichteten (Link: http://www.goldinvest.de/?p=35389). Zudem hat Block 103 infolge der besseren Marktlage wohl Übernahmeinteressenten angelockt. Ein Deal mit einem Major der Branche scheint möglich und könnte Werte heben, die derzeit im Aktienkurs von ML Gold völlig unberücksichtigt sind: Aktuell kommt die Company gerade einmal auf rund 16,5 Millionen Dollar Marktkapitalisierung und damit weit unter früheren Werten. Schaut man sich die Projekte der Gesellschaft, neben Block 103 sind dies drei Projekte mit einem Fokus auf den Abbau von Gold, an, ist das im Falle einer Block-103-Übernahme wohl ein Schnäppchenniveau.
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