Experten erwarten weiteren Anstieg

Zuletzt richtete sich der Fokus vieler Privatanleger im Rohstoffsektor vor allem auf den Spotmarkt für Uran. Kraftwerksbetreiber, Versorger und Uranproduzenten zum Beispiel allerdings wickeln ihre Geschäfte über langfristige Lieferverträge ab. Und die dabei verhandelten Preise haben jetzt ein 16-Jahreshoch erreicht!

Unsicherheiten in Bezug auf die Angebotssicherheit sowie die steigende Nachfrage der Versorger., die verzweifelt versuchen, sich Material zu sichern, um die Elektrizität für die zahlreichen, im Entstehen begriffenen KI-Rechenzentren zur Verfügung stellen zu können, treiben diese Entwicklung an, berichtet Kitco News.

Die besten Preise seit mehr als zehn Jahren

Demzufolge liegt der Langfristpreis für das strahlende Material aktuell bei rund 79 USD pro Pfund und damit auf dem höchsten Stand seit 2008 – und Experten erwarten einen weiteren Anstieg. Der kanadische Uranproduzent Cameco (WKN 882017) zum Beispiel verhandelt seine langfristigen Verträge derzeit mit einem Boden von 70 bis 75 USD pro Pfund und einem Hoch von 125 bis 130 USD pro Pfund. Auch nach Aussage des Konzerns sind das die besten Preise seit mehr als einem Jahrzehnt.

Spot-Preis weiterhin auf hohem Niveau

Der Spot-Preis für das bevorzugt zur Erzeugung von nuklear Energie eingesetzte Metall, schoss 2023 um fast 88% nach oben und erreichte im Februar dieses Jahres ein 14-Jahreshoch. Aktuell kostet ein Pfund U3O8 am Spot-Markt immer noch 82 USD pro Pfund.

Angesichts der globalen Energiewende und der daraus resultierenden, steigenden Energienachfrage glaubt die Internationale Energieagentur, dass sich die Erzeugung von Atomstrom bis 2050 ungefähr verdoppeln sollte – genau wie das Uranangebot.

Andere Experten allerdings halten das für unwahrscheinlich, da der Uranpreis die Grenzkosten der Produktion um mindestens 30% überschreiten müsse, um neue Investitionen auszulösen. Und diese Kosten lägen derzeit bei ca. 90 bis 100 USD pro Pfund, hieß es. Entsprechend dürfte der Uranmarkt in den nächsten zehn Jahren eher im Defizit bleiben, glauben diese Marktbeobachter.

Zumal die Analysten von Goldman Sachs bereits im Mai schätzten, dass die weltweite Elektrizitätsnachfrage von Rechenzentren, die bislang 1 bis 2% der gesamten Stromnachfrage ausmachen, bis 2030 um 160% steigen wird. Versorger, die sich bereits ausreichende Uranvorräte gesichert haben, könnten in dieser Situation entspannter vorgehen, hieß es, doch wer noch nicht versorgt sei, werde gezwungen sein, zuzukaufen.

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