Die Ära der Atomkraftwerke schien mit der Katastrophe von Fukushima vor zehn Jahren zu Ende gegangen zu sein. Doch seit ein paar Jahren deutet sich eine Renaissance der Kernenergie an. Paradoxerweise wird diese Entwicklung angetrieben von der Angst vor einer zunehmenden Erderwärmung mit ihren verheerenden Folgen. Ziel ist es deshalb, künftig Strom zu gewinnen, ohne das klimaschädliche Treibhausgas CO2 in die Luft zu blasen. Klar ist aber: ohne Uran ist an die von Experten vorhergesagte Dämmerung eines neuen Atomzeitalters nicht zu denken.
Denn das radioaktive und hochgiftige Schwermetall ist der einzige Rohstoff aus der Natur, mit dem ein Atommeiler betrieben werden kann. Entsprechend gehen die Analysten davon aus, dass nach einer seit Jahren andauernden Abwärtsspirale die Tage der niedrigen Uran-Preise gezählt sind und eine längerfristige Uran-Preis-Rallye bevorsteht. Mit Abbaustopps und Zukäufen aus den sogenannten Spotmärkten drehen auch die Minenbetreiber an der Preisschraube.
Aktueller Uranpreis deckt die Förderkosten nicht
Noch dümpelt der Uran-Preis auf niedrigem Niveau. Aktuell kostet ein Pfund des strahlenden Minerals knapp 30 USD, zu wenig um die Unkosten bei der Förderung des Rohstoffs zu decken. Vor dem Reaktorunfall im japanischen Fukushima lag der Preis bei rund 70 USD pro Pfund. Nach einem Tiefstand im Jahr 2016 mit 17 USD pro Pfund und einem Wertverlust von Uranaktien in Höhe von 80 bis 90 Prozent hat sich der Preis seit dem Frühjahr 2020 wieder erholt. Doch die eigentliche Hausse, so die Experten, stehe noch bevor. Denn eine grüne Zukunft sei ohne Kernkraft nicht denkbar. Sie allein liefere 365 Tage im Jahr rund um die Uhr zuverlässig CO2-neutralen Strom.
Viele Staaten besinnen sich wieder auf die Kernenergie
Rückenwind bekommt die Atomwirtschaft von vielleicht unerwarteter Seite: Die schwedische Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg und der Microsoft-Gründer Bill Gates sehen in der Kernenergie ein Mittel, des Klimawandels Herr zu werden. Die erneuerbaren Energien allein könnten, zumindest momentan, den weltweiten Strombedarf nicht decken. Nachdem nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima viele Kernkraftwerke stillgelegt und neue erst gar nicht geplant wurden, wendet sich nun das Blatt. Viele Länder setzen wieder auf Atomstrom, vorneweg China, das zurzeit zwölf große Kraftwerke errichtet, aber auch Indien, Russland, Frankreich und die USA, deren neuer Präsident Joe Biden verkündete, das Land bis 2035 auf klimaneutralen Strom umstellen zu wollen – durch einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien aber eben auch durch den Bau neuer Atomkraftwerke. Zu den 414 Kernreaktoren, die momentan global aktiv sind, werden schon bald 50 neue dazukommen. Sie werden gerade gebaut. Weitere 100 sind in Planung, und für weitere 300 Standorte werden Machbarkeitsstudien erstellt. Allein China und Indien planen aus Angst vor dem Klimakollaps mehr als 200 neue Kernreaktoren. Trotzdem stagniert der Uranpreis -noch.
Drastisches Uran-Defizit zeichnet sich ab
Das wird sich schon bald ändern, darin sind sich die Analysten einig. Auch den Uran-Aktien bescheinigen sie nach schwierigen Jahren glänzende Aussichten. Einige von ihnen gehen sogar davon aus, dass sich der Einsatz binnen weniger Jahre verhundertfachen könnte. Dieser Optimismus wird genährt von der Aussicht, dass die Experten schon in wenigen Jahren eine drastische Versorgungslücke mit Uran am Horizont aufziehen sehen. Denn nach der globalen Uranschwemme im Zug des Reaktorunglücks in Japan wurden viele Minen geschlossen, andere Uran-Bergwerke stillgelegt, weil sich ein Abbau des Schwermetalls nicht mehr rentierte. Außerdem wurden sämtliche Explorationsprojekte gestoppt. Um bestehende Lieferverträge mit Betreibern von Kernkraftwerken zu erfüllen, kaufen die Firmen nun günstiges Uran auf dem sogenannten Spotmarkt und veräußern es teuer weiter. Das ist lukrativer, als den Rohstoff selbst abzubauen.
Minenbetreiber drehen an der Preisschraube
Das kanadische Unternehmen Cameco etwa hatte bereits vor der Corona-Pandemie zwei seiner drei Minen stillgelegt, weil es sich bei den aktuellen Preisen nicht lohnte, selbst Uran zu fördern. Mit Beginn der Pandemie wurde auch die dritte Mine außer Betrieb gesetzt. Mit einer rasant steigenden Nachfrage aber werden, so die Prognosen, rasch alle Lagerbestände aufgebraucht und der Spotmarkt leergefegt sein -und dann schlägt die Stunde des Urans. Denn es dauert zwei bis drei Jahre, eine stillgelegte Mine wieder hochzufahren, und Jahrzehnte, um neue Lagerstätten zu erschließen. Nach Prognosen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) wird die Nachfrage bis zum Ende dieses Jahrzehnts auf 140 000 Tonnen jährlich steigen und sich damit mehr als verdoppeln. Den Kraftwerksbetreibern aber können selbst deutlich höhere Uranpreise nicht viel anhaben, da die Brennstoffkosten eines Atomkraftwerks lediglich drei bis fünf Prozent der Gesamtkosten ausmachen. Ein durchschnittlicher 1000-MW-Reaktor benötigt im Jahr lediglich 20 Tonnen angereichertes Uran. Das entspricht etwa 200 Tonnen Natururan. Damit hätte eine Verteuerung des Urans auch nur geringe Auswirkungen auf den Strompreis.
Zu den Gewinnern dieses Trends gehört auf die kanadische Global Atomic (WKN A2JAQL), auf die die Redaktion von GOLDINVEST.de ihre Leser bereits im März 2018 bei 0,124 Euro aufmerksam machte. Aktuell notiert die Aktie von Global Atomic an der Börse Frankfurt bei 1,87 Euro – ein sensationeller Anstieg von 1.408%! In der Zwischenzeit hat das Unternehmen aber auch große Fortschritte mit seinem DASA-Projekt im Niger gemacht.
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