Es ist immer ein gutes Zeichen, wenn der CEO die Aktie seines Unternehmens kauft. Erst recht lässt es aufhorchen, wenn der CEO kauft, nachdem sich die Aktie gerade erst verdoppelt hat. Da glaubt einer an die eigene Sache! Genau dieses Signal hat dieser Tage Roland Hill, Managing Director von FYI Resources Ltd. (ASX: FYI; FRA: SDL), an den Markt gesandt. Hill kaufte 1 Mio. Aktien bei 0,15 AUD im Markt – zusätzlich zu den rund 13 Mio. Aktien, die er ohnehin schon an FYI hält.
Der Kauf war übrigens alles andere als ein Insidertrade, denn die Nachricht vom geplanten Joint-Venture mit dem Branchenführer Alcoa war da selbstverständlich längst im Markt. Der Schlusskurs von FYI Resources lag am Freitag schon bei 0,19 AUD, was einem Börsenwert von knapp unter 40 Mio. AUD entspricht. Wenn das JV mit Alcoa tatsächlich kommt oder sich die Zeichen dahin weiter verdichten, dürfte dies erst der Anfang einer richtigen Neubewertung sein. Denn der Anspruch von Alcoa kann eigentlich nur sein, auch beim Thema HPA die Nummer eins werden – als Kostenführer, Qualitätsführer und als Mengenführer. Genau dieses Potenzial erkennt Alcoa offenbar im Businessplan (Feasibility) von FYI. Jedenfalls hat FYI den Beauty-Contest gegen seine Mitbewerber gewonnen.
Strategische Entscheidung von Alcoa
Alcoa Ltd. (NYSE: AA) ist der weltgrößte Hersteller von Aluminiumoxid (99,5 % Reinheit). Alcoa produziert jedes Jahr 17 Mio. Tonnen konventionelles Alumina aus dem Rohstoff Bauxit – FYI verwendet als Rohstoff für HPA ein spezielles Kaolinvorkommen in West-Australien. Damit hatte man bei Alcoa bisher keine Erfahrung und war offenbar anfangs wohl auch sehr skeptisch, ob sich aus Kaolin tatsächlich hochreines Aluminiumoxid gewinnen lässt. Mehrmonatige Due Diligence hat dann offenbar an der Konzernspitze zu der strategischen Entscheidung geführt, künftig selbst auf die Kaolin-Karte zu setzen und in der schnell wachsenden Nische High Purity Alumina (HPA, 99,99% Reinheit) eine führende Rolle zu übernehmen. Bis vor kurzen war der HPA-Markt mit seinen 60.000 Tonnen p.a. für Alcoa wohl zu klein. Allerdings wächst dieser Markt stark mit der Nachfrage nach leistungsfähigen LEDs und Batterie-Separatoren.
Der bestehende HPA-Markt wird u.a. durch Sumitomo und chinesische Unternehmen bedient. Gemeinsam ist diesen Anbietern, dass sie Bauxit als Rohstoff verwenden und zur Herstellung von HPA den äußerst engerieaufwändigen Umweg über Aluminium in metallischer Form gehen müssen. Aluminiummetall wird anschließend durch Hydrolyse zu HPA aufgereinigt. Das führt zu hohen Kosten pro Tonne – geschätzte Industrieherstellungskosten sind 16.000 USD pro Tonne – der Verkaufspreis liegt wg. starker Nachfrage mittlerweile bei 30.000 USD pro Tonne. (FYI Resources rechnet mit 24.000 USD in seiner Feasibility). Die Produktionskosten von FYI werden laut Machbarkeitsstudie bei rund 6500 USD pro Tonne liegen.
CRU sieht bis 2028 wachsendes Versorgungsdefizit bei HPA
Vergangenes Jahr hat das Beratungsunternehmen CRU die Prognose abgegeben, dass der HPA-Markt mit ~60.000 Tonnen pro Jahr ‘4N’ (99,99 Prozent Reinheit) bis zu diesem Jahr im relativen Gleichgewicht bleiben würde. Danach vergrößert sich laut CRU das Versorgungsdefizite bis 2028 auf fast 30.000 Tonnen pro Jahr. Alcoa hat diese These offenbar in einer eigenen Marktstudie nachgeprüft und muss zu einem ähnlichen Schluss gekommen sein. Insbesondere der Bedarf für Batterie-Separatoren in EVs treibt offenbar die Nachfrage. Angesichts dieser Perspektive sind die veranschlagten 8.000 Tonnen Jahresproduktion von FYI nur ein kleiner Beitrag, um eine drohende Knappheit abzuwenden.
Praktischerweise hat Alcoa seine größten Alumina-Produktionsstätten just in Kwinana, Westaustralien und konnte so in den vergangenen Monaten die Arbeit von FYI Resources aus nächster Nähe verfolgen. FYI hat in dieser Zeit einen Meilenstein nach dem anderen erreicht und das Projektrisiko systematisch reduziert. Den Anfang machte die Ressource für 50 Jahre Bergbau, dann folgte die Bergbaulizenz für den Kaolinabbau in West-Australien, die Sicherung eines Grundstücks in Kwinana für die spätere Aufbereitungsanlage. Es folgte der erfolgreiche Betrieb der Pilotanlage bis hin zur Machbarkeitsstudie und schließlich das positive Feedback von potenziellen Großkunden (diese haben inzwischen die zweite große Charge zu Testzwecken erhalten). Von den künftigen Off-Take-Kandidaten dürfte die Nachricht einer möglichen Beteiligung von Alcoa sicher gut aufgenommen worden sein. Das würde aus ihrer Sicht noch mehr Verlässlichkeit bedeuten.
Alcoa hat sich alle Wettbewerber angeschaut, darunter die börsennotierten australischen HPA-Unternehmen Alpha4N (ASX:A4N) und Altech Chemicals (ASX: ATC). Am Ende hat FYI den Beauty Contest für sich entschieden.
FYI hat durch seinen Businessplan schon viele große Risiken aus dem Weg geräumt. Jetzt bleiben vor allem noch der formelle Abschluss eines JV-Vertrags mit Alcoa und die Finanzierung der geschätzten Investitionssumme von 180 Mio. USD (Alcoa scheint übrigens zuversichtlich zu sein, dass diese Summe reduziert werden kann, ebenso wie die Opex). Mit einem Alcoa-JV in der Tasche sollte das Projekt für FYI dann leicht finanzierbar sein. Erstens durch Off-taker, zweitens durch langfristige Schulden und drittens durch Eigenkapital (also Ausgabe von Aktien).
Laut Feasibility hat das Projekt einen NPV von 530 Mio. USD nach Steuern (bei 10 Prozent Discount) und könnte pro Jahr 88 Mio. USD Gewinn erwirtschaften. FYI plant die Inbetriebnahme für 2023. Bis dahin sollten FYI-Aktionäre noch eine Menge Freude haben. Am 2. Oktober ist die Hauptversammlung angesetzt. Vielleicht gibt es bis dahin ja weitere Neuigkeiten.
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