Das Coronavirus trifft nicht nur die Autobranche, nicht nur Fluggesellschaften und Touristikbetriebe sind davon massiv betroffen. Auch Bergbauunternehmen müssen mehr und mehr Rücksicht auf die Corona-Folgen nehmen. Dabei handeln sie teils eigenverantwortlich, teils werden sie von den gesetzlichen Vorgaben gezwungen, Maßnahmen zu ergreifen.
Dass all dies nicht ohne Folgen auf die Finanzdaten ausgehen kann, dürfte klar sein. Viele Prognosen der Bergbaukonzerne sind vermutlich nicht mehr lange haltbar. Sowohl Produktionsziele als auch Gewinnerwartungen dürften in den kommenden Wochen bei vielen Konzernen nach unten geschraubt werden. Der Konsens wird entsprechend mitziehen.
Eine kleine Übersicht zeigt, wie stark Corona inzwischen auch in der globalen Bergbauwelt angekommen ist:
In Ecuador läuft derzeit gar nichts mehr. Die Regierung hat alle Arbeiter (nicht nur im Bergbausektor) aufgefordert, zu Hause zu bleiben. Daher ist in dem lateinamerikanischen Land keine normale Förderung von Rohstoffen mehr möglich.
Auch in Südafrika tritt ein vollständiger Lockdown in Kraft. Dieser soll laut Präsident Cyril Ramaphosa zunächst drei Wochen andauern. Das trifft viele Bergbauunternehmen nicht nur aus den Bereichen Gold und Platin.
Sibanye-Stillwater wird die Vorgaben der Regierung erfüllen. Die dortigen Arbeiten werden ausgesetzt, nur noch Wartungsarbeiten sollen in den Minen durchgeführt werden. Auch AngloGold Ashanti wird seine operativen Arbeiten in Südafrika ab heute für drei Wochen beenden. Gleiches gilt für Rio Tinto. Die Bergbauindustrie des Landes kommt somit zum Stillstand.
Das lässt sich ebenso in anderen Ländern beobachten. In Chile fährt Anglo American die Arbeiten auf der Kupfermine Los Bronces herunter. Auch andere Minen des Konzerns dürften davon betroffen sein. Ähnliche Pläne hat Codelco, der zweitgrößte Kupferproduzent der Welt. Der Verkauf und die Verschiffung von Kupfer laufen bei den Chilenen aber zunächst noch laut Plan weiter. Teck Resources stoppt seine Arbeiten auf Quebrada Blanca. Hier soll eigentlich eine neue Kupfermine entstehen.
BHP scheint bisher die Ausnahme von der Regel zu sein. Dort meldete man zuletzt, dass die Produktion von Corona nicht betroffen sei. Allerdings ist auch zu hören, dass Gewerkschaften den Konzern auffordern, seine Arbeiten in Chile zunächst auszusetzen. BHP betreibt in Chile die Escondida-Mine, die größte Kupfermine der Welt.
Die Corona-Auswirkungen sind nicht nur in Südafrika und Südamerika zu spüren. In Neuseeland stoppt Oceana Gold die weitere Entwicklung der Martha-Mine. Vier Wochen soll dieser Zustand zunächst anhalten.
In Kanada werden von Yamana Gold die Arbeiten auf der Malartic-Mine zurückgefahren. Dies ist die größte Goldmine des Landes. Auch Vale nimmt an seiner Voisey Bay Mine nur noch Wartungsarbeiten vor. Ebenfalls für vier Wochen ist die Produktion dort ausgesetzt.
All dies ist nur die Spitze der Meldungen. Der Bergbausektor wird in den kommenden Tagen vermutlich weitere Schließungen publizieren. Das Angebot am Markt wird sinken, doch in Zeiten verringerter Nachfrage ist dies ein normaler Reflex.
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