Die gewaltige Goldentdeckung Hemi hat den australischen Goldexplorer De Grey Mining (WKN 633879 / ASX DEG) 2020 an die Spitze der Branche geführt und einem breiteren Anlagepublikum – insbesondere Down Under – bekannt gemacht. Während Hemi seitdem immer weiter wächst und genauer definiert wird, schaut sich das Unternehmen im weiteren Umfeld der Entdeckung nach zusätzlichen Zielen um, bei denen ein weiterer Fund wie Hemi zumindest möglich wäre. Vielversprechende Anzeichen meldete man jetzt von nahegelegenen Intrusionszielen!
Das Gebiet „Greater Hemi“, auf das man sich dabei konzentriert, hat eine Fläche von rund 15 mal 10 Kilometern und weist unter anderem die Intrusionsziele Scooby, östlich, sowie Antwerp, Alectroenas und Shaggy westlich von Hemi auf. De Grey hat Greater Hemi mit Hilfe systematischer Aircore-Bohrungen sowie geophysikalischer und geochemischer Explorationstechniken untersucht, um mineralisierte Intrusionen identifizieren – basierend auf den Erfahrungen, die man mit der Hemi-Entdeckung gemacht hat.
Quelle: De Grey Mining
Effiziente Erkundungstechnik
Die Aircore-Bohrungen haben sich dabei als effizientes Werkzeug herausgestellt, stießen in mehr als 20% der Bohrlöcher auf Goldvererzung von >0,1 g/t Gold, während 9% der Bohrungen Zonen mit mehr als 0,5 g/t Gold antrafen, so das Unternehmen. Diese direkten Treffer, zusammen mit der ergänzenden Geochemie haben sich als hocheffektiv bei der Abgrenzung von Vererzungskorridoren erwiesen, die schnell mit Rückspülbohrungen weiter untersucht werden können. Erst vor Kurzem konnte De Grey so die neuen mineralisierten Intrusionen Diucon und Ealge nachweisen (wir berichteten).
Allerdings wurden bei den beiden neuen Zonen keine magnetischen Anomalien aufgezeigt, sondern diese allein durch systematische Aircore-Bohrungen entdeckt. De Grey testet derzeit neuere, geophysikalische Techniken, darunter IP-Untersuchungen (Induced Polarization), mit denen diese unterschiedlichen, magnetischen Reaktionen ausgeglichen werden sollen. Derzeit verwendet man eine Kombination der unterschiedlichen Explorationsansätze, um besonders vielversprechende Ziele zur Nachverfolgung durch Rückspülbohrungen auf Scooby und Antwerp zu identifizieren und zu bewerten.
Scooby
Auf der Scooby-Intrusion haben Aircore-Bohrungen eine Zone anomaler Gold- und Arsenvererzung mit einer Streichlänge von rund 2 Kilomtern und einer Breite von bis zu 1 Kilometer nachgewiesen, die mit einer IP-Anomalie im Muttergestein übereinstimmen.
Quelle: De Grey Mining
Die anomale Vererzung hat De Grey mit Aircore-Bohrungen nachgewiesen. Man traf am Übergang von Abdeckung zu Muttergestein auf hochgradige Vererzung von 3 Metern mit 97,4 g/t Gold ab 45 Meter Tiefe, die 1 Meter mit 264 g/t Gold und 2 Meter mit 4.8 g/t Gold enthielten. Die Bohrungen auf Scooby stießen im Schnitt in eine Tiefe von nur 50 bis 60 Metern vor, was auf die Härte des Muttergesteins und die Durchdringungskraft des Aircore-Bohrers zurückzuführen ist. Damit liefern diese Bohrungen Informationen nur zu einem vergleichsweise schmalen Bereich der zugrundeliegende Intrusion. In Bereichen, in denen die Aircore-Bohrungen größere Tiefen erreichten, stieß man auf breitere Abschnitte mit niedrigeren Gehalten (z.B. 48 Meter mit 0,2 g/t Gold), was darauf hindeutet, dass breitere Zonen von Vererzung und Verwitterung auftreten.
Weitere Ergebnisse der Aircore-Bohrungen auf Scooby waren:
− 10 Meter mit 2,1 g/t Gold ab 48 Meter, davon 1 Meter mit 14,1 g/t Gold ab 50 Meter,
− 2 Meter mit 4,8 g/t Gold ab 39 Meter, davon 1 Meter mit 8,6 g/t Gold ab 39 Meter und
− 3 Meter mit 1,5 g/t Gold ab 48 Meter.
Zudem hat De Grey vor Kurzem eine IP-Anomalie über Scooby identifiziert, mit der man auf potenziell Sulfid reiche Zonen in der Intrusion des Muttergesteins abzielte. Beim Unternehmen identifiziert man die Anomalie als Zonen eingesprengten Pyrits und Arsenopyrits in Zusammenhang mit Goldvererzung in frischem Muttergestein.
Mit früheren Rückspülbohrungen hatte De Grey auf Scooby bereits 14 Meter mit 3,5 g/t Gold und 15 Meter mit 0,7 g/t Gold nachgewiesen. Das Unternehmen betrachtet das Scooby-Ziel nun als ermutigend großes, geochemisches und IP-Ziel mit bekannter Goldvererzung in einer verwitterten Intrusion. Entsprechend wird man dort in Kürze ein Rückspülbohrprogramm durchführen, dass auf die hochgradigere Goldvererzung innerhalb des IP-Ziels abzielt. Die Bohrungen werden dabei bis in eine Tiefe von rund 200 Metern vordringen, was derzeit die Grenze des mit diesen Bohrungen Machbaren darstellt. Natürlich könnte sich die Vererzung bis in Tiefen von mehr als 200 Metern und auch außerhalb des Zielgebiets erstrecken.
Antwerp – Potenzial auf ein breit vererztes System
Auf Antwerp hat De Grey variabel aber weit auseinanderliegende Aircore-Bohrungen durchgeführt. Die jüngsten Ergebnisse zeigen eine Reihe von Gold- und Arsenabschnitten an, die sich über den Intrusionskomplex – ein Gebiet von 2 mal 1 Kilometern – verteilen. Laut dem Unternehmen zeigt ein jüngst erzieltes Ergebnis von 23 Metern mit 0,6 g/t Gold ab 52 Meter Tiefe das Potenzial auf ein breit vererztes System auf. Die Bohrungen zeigten auch auf, dass die Tiefe der Abdeckung im westlichen Teil des Prospektionsgebiets auf rund 5 Meter sinkt.
Bislang haben Rückspülbohrungen in begrenztem Umfang – nur sechs Bohrlöcher – eine von Quarzadern durchzogene und verwitterte Intrusion mit potenzieller Mineralisierung in geringen Tiefen von weniger als 100 Meter nachgewiesen. Ein signifikantes, neues Ergebnis einer Rückspülbohrung waren dabei 6 Meter mit 1,4 g/t Gold ab 62 Meter Tiefe. Zuvor hatten Aircore-Bohrungen auf Antwerp bereits 6 Meter mit 10,73 g/t Gold ab 4 Metern und 4 Meter mit 21,7 g/t Gold ab 32 Metern nachgewiesen.
Spannend ist unserer Ansicht nach zudem, dass die mit Rückspülbohrungen auf der Eagle-Intrusion definierte Goldvererzung, direkt östlich, laut De Grey über das Potenzial verfügt, sich mit Zonen innerhalb des Intrusionskomplexes von Antwerp zu verbinden. Dieses Potenzial wird De Grey mit Erkundungsrückspülbohrungen testen.
Nachdem die IP-Untersuchung auf Scooby sich als neues Werkzeug erwiesen hat, um auf potenzielle Sulfidvererzung abzuzielen, plant das Unternehmen nun solche Tests auch in anderen, vorrangigen Zielen wie Antwerp, Diucon und Eagle, um die „Zielerfassung“ unterhalb der Abdeckschicht zu unterstützen.
Alectroenas
Erste Aircore-Bohrungen auf Alectroenas in weitem Abstand (320 Meter) haben Zonen mit erhöhten Goldwerten am nördlichen und südlichen Rand der Intrusion gezeigt, wobei der höchste Wert bei 1,1 g/t Gold lag. Der beste, angetroffene Abschnitt erbrachte 12 Meter mit 0,5 g/t Gold. De Grey plant hier bereits Folgebohrungen und IP-Untersuchungen.
Shaggy
Historische und jüngst durchgeführte Aircore-Bestimmungsbohrungen haben eine halbkontinuierliche anomale Zone von Gold- und Arsenmineralisierung entlang des nördlichen Rands der Intrusion aufgezeigt. Die neuesten Aircore-Bohrungen enthielten auch eine anomale Goldzone mit weniger als 0,1 g/t Gold. Hier sollen zusätzliche Multielementanalysen helfen, die Zielerfassung zu verfeinern.
Historische Bohrungen hatten hier signifikante Ergebnisse erbracht, darunter:
− 21 Meter mit 0,7 g/t Gold,
− 32 Meter mit 0,4 g/t Gold,
− 13 Meter mit 1,0 g/t Gold und
− 12 Meter mit 1,2 g/t AGold.
Die Prüfung der Daten und Planung der Anschlussarbeiten, darunter möglicherweise auch IP-Untersuchungen, läuft bereits.
Fazit:
De Grey Mining zeigt (nicht nur) mit der heutigen Meldung unserer Ansicht nach einmal mehr auf, dass das Potenzial nicht auf die – zweifelsohne schon jetzt sehr beeindruckende – Hemi-Entdeckung begrenzt ist. Potenziell könnten im Gebiet „Greater Hemi“ noch einmal ähnliche Funde gemacht werden – und darauf beginnen die Informationen von Scooby, Antwerp und Co. unserer Ansicht nach immer mehr hinzudeuten. Natürlich hat De Grey mittlerweile eine Größe / Marktkapitalisierung erreicht, bei der solche anfänglichen Daten den Kurs nicht so einfach bewegen – insbesondere, wenn der Goldpreis gleichzeitig schwächelt. Wir glauben aber, dass solche Konsolidierungen wie die Aktie sie jetzt durchläuft angesichts dieses Potenzials, der Aussicht auf eine weiter wachsende Hemi-Entdeckung und die für Mitte des Jahres angekündigte neue Ressourcenschätzung für mutige Anleger, die sich des hohen Risikos eines jeden Explorationsunternehmens bewusst sind, eine Chance darstellen könnten.
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