Anfang des Monats haben die Analysten von Canaccord Genuity Capital Markets einen Bericht zum Uranmarkt veröffentlicht. Im Rückblick auf das vergangene Jahr wiesen sie darauf hin, dass Finanzakteure die Preiserholung im vergleichsweise schwach gehandelten Spotmarkt beschleunigt und dabei geholfen hätten, den Spotpreis für das strahlende Metall um 40% nach oben zu hieven.
Der größte dieser Akteure sei der Sprott Physical Uranium Trust (TSX: U.u) gewesen, der 2021 mit 23 Millionen Pfund Uranoxid (U3O8) rund 13% der Nachfrage des Gesamtjahres erwarb. Allerdings, so die Experten, hätte es den Einfluss des konstanten Gebots des Sprott-Fonds wohl nicht gegeben, würde nicht ohnehin ein fundamentale Angebotsdefizit bestehen. Obwohl die Käufe des Sprott Physical Uranium Trust den Spot-Preis im September sogar über 50 USD pro Pfund führten, betrachtet Canaccord vor allem als positiv, dass es dem Spotmarkt gelungen ist, sich über 40 UDS pro Pfund zu halten.
Auf kurze Sicht ist Canaccord jetzt erst einmal vorsichtig, da Faktoren wie das Coronavirus und geopolitischer Turbulenzen weiterhin für Unsicherheit am Markt sorgen würden. Dennoch sei die Lage im Uransektor fundamental sehr robust, da man sich am Übergang zu sauberer Energie befinde und das Urangebot aus Minen in der Nähe eines 12-Jahrestiefs liege. Die Experten weisen zudem darauf hin, dass der Spotpreis nicht hoch genug gestiegen sei, um die Uranproduzenten zu veranlassen, stillgelegt Minen wieder in Produktion zu nehmen.
Die konventionelle Urannachfrage bleibe sehr hoch, da derzeit 440 Reaktoren in Betrieb seien und 55 weitere sich im Bau befänden. Canaccord rechnet damit, dass die globale Nachfrage nach Uran bis 2035 um 2,8% pro Jahr steigen wird.
Die Analysten erinnern an Uran interessierte Anleger zudem daran, dass der Spot-Markt nicht der grundlegende Markt für Uran ist, da ein großer Teil des strahlenden Metalls über langfristige Vereinbarungen verkauft wird. Angesichts dessen glaubt Canaccord, dass die Versorger 2022 an den langfristigen Markt zurückkehren werden. Das habe bereits im vergangenen Jahr begonnen, wobei einige Daten darauf hindeuten würden, dass das Volumen von 53 Mio. Pfund im Jahr 2020 auf 72 Mio. Pfund im Jahr 2021 gestiegen sei.
Auf jeden Fall glauben die Analysten nicht, dass das Angebot die Nachfrage überholen wird – vor allem auf Grund von Problemen wegen der Coronakrise sowie von Lieferkettenproblemen. Das Uranangebot seit tatsächlich um 24% auf 123 Mio. Pfund gefallen und habe damit den niedrigsten Stand seit 12 Jahre erreicht, so Canaccord.
Alles in Allem sind dies unserer Ansicht nach positive Aussichten für den Uransektor und auch das Interesse an Uran-Juniors dürfte somit anhalten oder sogar noch steigen. Zu diesen gehört nun auch die von GOLDINVEST.de beobachtete Searchlight Resources (WKN A2JRPS / TSXV SCLT), auch wenn diese in dieser Hinsicht noch ganz am Anfang steht.
Searchlight nämlich glaubt, eine wichtige neue Uranentdeckung südlich des Athabasca-Beckens gemacht zu haben. Denn die Ergebnisse einer radiometrischen Untersuchung waren positiv und identifizierten ein bedeutendes neues, zuvor unbekanntes Uranziel und lokalisierten bekannte Uranvorkommen, einschließlich des Vorkommens Eldorado mit historischen Werten von 0,785% U3O8, erläuterte Searchlight-Chairman Alf Stewart gegenüber dem Northern Miner.
Die neu identifizierte anomale Uranzone weise mehrere hohe Werte auf, die bis zu 5,74 ppm reichen würden, dem höchsten Uranwert der Untersuchung. Weitere Feldarbeiten seien für das Frühjahr 2022 geplant, so Stewart. Er sehe hier auf Grund der vorläufigen Daten die Chance, dass das Unternehmen etwas Außergewöhnliches entdeckt habe. Searchlight steckte im Juli und Oktober weitere Claims am Kulyk Lake ab und erweiterte den Claim-Block von 61,1 auf jetzt 317,1 Quadratkilometer.
Wie gesagt hat Searchlight noch viel Arbeit vor sich, um die sich andeutende Uranentdeckung zu bestätigen und abzugrenzen. Im aktuellen, positiven Marktumfeld könnten positive Neuigkeiten in dieser Hinsicht möglicherweise auf großes Interesse stoßen. Wir bleiben jedenfalls bei dieser spannenden, wenn auch riskanten Geschichte dabei, zumal das Kulyk Lake-Projekt auch das Potenzial auf Seltene Erden aufweist.
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