Seltene Erden sind nicht wirklich selten, doch die Dominanz Chinas in diesem Bereich lässt es für westliche Endnutzer teilweise so aussehen. Zumal China immer wieder seine Handelsmacht als Waffe einsetzt und dies im Sektor der Seltenen Erden vor einigen Jahren schon einmal tat – und damit einen gigantische Preisrallye auslöste. Angesichts dessen haben verschiedene Länder begonnen, sichere Lieferketten für mehrere kritische und strategische Mineralien, Seltene Erden eingeschlossen, aufzubauen.
Diese chinesische Vorherrschaft bedroht dabei sowohl das zivile als auch das militärische Angebot. Eine Situation, die durch die zahlreichen geopolitischen Konflikte, in den China und der Westen oft auf entgegengesetzten Seiten stehen, noch verschärft wird. Das hierzulande noch quasi völlig unbekannte australische Unternehmen, das wir unseren Lesern heute vorstellen, ist bereit, von dieser historisch günstigen Ausgangslage zu profitieren!
USA setzt auf einheimische Versorgung mit Seltenen Erden
Auch und insbesondere die USA wollen eigene, sichere Quellen Seltener Erden erschließen und haben – Demokraten und Republikaner waren sich ausnahmsweise einmal einig – Gesetze verabschiedet, die sowohl die vor- als auch die nachgelagerte Produktion Seltener Erden im eigenen Land begünstigen soll. Unter anderem sind allein 800 Mio. USD für Forschung und Entwicklung vorgesehen.
Die nachgelagerte Produktion umfasst auch die separierten Produkte, ein Bereich, in dem China derzeit ca. 90% (!) des weltweiten Angebots stellt. Der einzige Produzent getrennter Seltener Erden-Produkte außerhalb Chinas – über den wir auf GOLDINVEST.de auch schon öfter berichtet haben – ist die australische Lynas mit ihrer LAMP-Anlage in Malaysia. Und Lynas erhielt erst vor Kurzem vom US-Verteidigungsministerium den Auftrag, Separationsanlagen sowohl für die schweren als auch für die leichten Seltenen Erden in den USA zu errichten.
Es kommt hinzu, dass die Notwendigkeit, eine sichere Quelle Seltener Erden zu entwickeln auch dadurch unterstrichen wird, dass Experten weltweit davon ausgehen, dass die Nachfrage erheblich steigen wird – insbesondere auf Grund der rasant wachsenden Bedeutung so genannter grüner Technologien, die auch Elektromobile und Windkraftanlagen umfassen. Hier werden Seltene Erden wie Neodym und Praseodym größtenteils eingesetzt, da sie wichtige Bestandteile der Magneten sind, die in diese Anwendungen zum Einsatz kommen. Analysten erwarten zum Beispiel, dass die Nachfrage nach Neodym und Praseodym im kommenden Jahrzehnt mit bis zu 7% pro Jahr wachsen wird!
American Rare Earths: Der Name ist Programm
Diese Gemengelage stellt unserer Ansicht nach eine ideale Gelegenheit für Rohstoffunternehmen dar, in den Seltene Erden-Sektor in den USA einzutreten – sowohl was Abbau und Verarbeitung als auch was eine Teilnahme an den Forschungs- und Entwicklungsbemühungen im Bereich der Verarbeitungstechnologien angeht. Das hat auch die australische American Rare Earths (WKN A2P8A0 / ASX ARR) erkannt, die sich auf die Exploration nach und Entwicklung von Vorkommen strategischer Metalle wie Seltene Erden und Scandium in den USA konzentriert. Der geographische Fokus wird auch daran deutlich, dass außer dem Managing Director alle Mitarbeiter in den Vereinigten Staaten ansässig sind.
American Rare Earths verfügt mit der Seltene Erden- und Scandium-Liegenschaft La Paz im Westen des US-Bundesstaates Arizona über ein Projekt, dass bereits eine angezeigte und geschlussfolgerte Ressourcenschätzung von 128,2 Mio. Tonnen bei 0.037% Gesamt-Seltene-Erdenelementen (total rare earth elements bzw. TREE) aufweist.
Die La Paz-Ressource; Quelle: American Rare Earths
Darüber hinaus besitzt man auch das Seltene Erden-Projekt Laramie in Wyoming, ein Projekt in einer frühen Entwicklungsphase, das man von Zenith Metals übernimmt. Zusätzlich hat American Rare Earth ein weiteres Projekt in Nevada aufgetan, das nur 30 Kilometer von der einzigen produzierenden Seltene Erden-Mine der USA namens Mountain Pass entfernt liegt. Dieses Gebiet erstreckt sich über 626 Hektar unter Kontrolle des Bureau of Land Management und es wurden bereits Proben zur Analyse entnommen, was als Vorbereitung für das Absteckung und die Beantragung der Claims dient.
Bohrungen auf La Paz angelaufen
Vor wenigen Tagen haben die Bohrungen auf dem La Paz-Projekt begonnen, das eine große, nahe der Oberfläche gelegene (bislang wurde nur bis in Tiefen von bis zu 31 Metern gebohrt), wenn auch niedrige Gehalte aufweisende Lagerstätte beherbergt, die aber in die Tiefe und entlang des Streichens offen bleibt. American Rare Earths will zum einen natürlich die Lagerstätte ausweiten, zum anderen aber auch – und das ist entscheidend – Proben für die Metallurgie, Konzentrierung und Extraktion eingeschlossen entnehmen.
Die La Paz-Claims; Quelle: American Rare Earths
In dieser Hinsicht geht das Unternehmen Partnerschaften ein, um voranzukommen. Das ist von entscheidender Bedeutung, denn die Metallurgie ist der Schlüssel, der die Werte eines Seltene Erden-Projekts heben hilft. Die Optimierung von vorläufigen Arbeiten, die schon 2011 durchgeführt wurden, könnte dabei – nach Ansicht der Analysten von Taylor Collison, die die Aktie vor Kurzem mit „spekulativ kaufen“ bewerteten – zu einem Flussschema führen, das ein sauberes, hochgradiges Konzentrat bei hoher Gewinnungsrate produziert, das zusammen mit den anderen genannten Faktoren dazu führen könnte, die vergleichsweise niedrigen Gehalte mehr als nur auszugleichen.
Hinzu kommt, dass die Vererzung mineralogisch relativ einfach ist und – im Gegensatz zu vielen anderen Projekten – keine radioaktiven Elemente enthält, was eine erhebliche Kostenersparnis bedeutet. Bisherige Arbeiten hatten allerdings das auch vorhandene Scandium nicht berücksichtigt, dass American Rare Earths mittlerweile als Produkt von La Paz betrachtet und das den Wert des Projekts erheblich steigern könnte.
Forschungs- und Entwicklungskooperationen zur Verarbeitungstechnologie
Ein weiterer Teil der US-Strategie von American Rare Earths ist die Forschung und Entwicklung in Hinsicht auf Innovationen bei der Verarbeitung. Dabei hat sich das Unternehmen mit dem Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) und Pennsylvania State University (Penn State) bei der Forschung nach Seltene Erden-Extraktionstechnologien zusammengetan, wobei Proben sowohl von La Paz als auch Laramie verwendet wurden. Dabei wurde eine erfolgreiche Demonstration erreicht, die den Proof-of-Concept bei der Verwendung von Bisorptionstechnologie lieferte. Die Arbeiten werden fortgesetzt.
Darüber hinaus erfährt American Rare Earths Interesse von anderen Gruppen, weitere, innovative Extraktionsverfahren zu testen, darunter auch Lixivia mit dem SELEX™-Prozess. Als Teil dieser Arbeiten bemüht sich das Unternehmen zudem um bis zu 1,4 Mio. USD an Forschungsgeldern des US-Energieministeriums.
Zusätzlich zu den beschriebenen Aktivitäten und unabhängig von dem für La Paz geplanten Metallurgieprogramm hat American Rare Earths Wood plc beauftragt, diese Arbeiten zu leiten, wobei die Tests vom Saskatchewan Research Council durchgeführt werden, der bereits die ursprünglichen Arbeiten auf La Paz vornahm.
Broken Hill-Beteiligungen
American Rare Earths hält auch weiterhin Beteiligungen in der Nähe von Broken Hill im australischen Bundesstaat New South Wales, darunter eine 2%ige NSR-Royalty (Prozentsatz des Bruttogewinns aus der Rohstoffproduktion, abzüglich Transportkosten, Versicherung und Verarbeitungskosten) in Bezug auf das Kobaltprojekt Broken Hill von Cobalt Blue Holdings. Die Projekte sind vielversprechend in Bezug auf Edel- und Buntmetalle, wobei verschiedene Optionen in Betracht gezogen werden, um Werte zu schaffen.
American Rare Earths hatte Mitte Januar 5 Mio. AUD in der Bank und Beteiligungen im Wert von damals rund 2,13 Mio. AUD, sodass das Unternehmen über ausreichend volle Kassen verfügt, seine laufenden Arbeitsprogramme zu finanzieren. American Rare Earths weist übrigens mit 301,9 Mio. ausstehenden Aktien – für eine australische Explorationsgesellschaft ist das geradezu sparsam – aktuell eine Marktkapitalisierung von nur ~29,59 Mio. AUD auf.
Fazit:
American Rare Earths hat unserer Ansicht nach für den Einstieg in den US-amerikanische Markt für Seltene Erden derzeit nahe zu die perfekte Ausgangslage und ist erst einmal ausreichend finanziert, um seine Aktivitäten sowohl bei der Erweiterung und Bestimmung der La Paz-Ressource – man hofft auch auf höhere Gehalte in der Tiefe – als auch in Hinsicht auf Metallurgie uns Verarbeitungstechnologien wichtige Schritte voranzubringen. Angesichts der verschiedenen Initiativen, die zudem noch 2021 in eine erste Studie zur Bewertung der Wirtschaftlichkeit des Projekts (PEA, Preliminary Economic Assessment) münden sollen, ist ein starker Newsflow in den kommenden Wochen und Monaten sehr wahrscheinlich. Und damit, so glauben, sollte auch die Sichtbarkeit des Unternehmens und infolgedessen das Interesse der Investoren steigen.
Die heutige Vorstellung von American Rare Earths ist ein erster Einstieg in die Untersuchung des Unternehmens, die unserer Ansicht nach aber bereits das erhebliche Potenzial des Unternehmens aufweist. Wir werden auf jeden Fall weiter berichten. Natürlich bestehen auch große Risiken, das darf auf keinen Fall vernachlässigt werden. Aber das ist der Preis, den spekulative Anleger für Chancen dieser Art zahlen müssen.
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