Mit Gold hinterlegte, börsennotierte Produkte gehörten zu den gefragtesten Anlageprodukten im ersten Quartal und führten dazu, dass die Goldnachfrage deutlich stieg. Währenddessen zwang die COVID19-Krise die Weltwirtschaft in die Knie, so der World Gold Council (WGC).
In ihrem Global Demand Trends-Bericht zum ersten Quartal erklärten die Experten, dass die Goldnachfrage insgesamt auf 1.083,8 Tonnen zulegte. Das ist ein Plus von 1% im Vergleich zu den ersten drei Monaten 2019.
Die nie dagewesene Nachfrage der Investoren nach dem Edelmetall – in Form von ETFs – dominiert demzufolge nach wie vor den Goldmarkt. Wie es weiter hieß, verbuchten die Gold-ETFs weltweit im Märzquartal Zuflüsse von mehr als 298 Tonnen. Damit stiegen die Goldbestände dieser Produkte auf ein Rekordhoch von 3.185 Tonnen. Dem WGC zufolge stiegen die Mittelzuflüsse im Jahresvergleich damit um über 300%.
Der Coronavirusausbruch sei im ersten Quartal der allesentscheidende Faktor für die Goldnachfrage gewesen, hieß es weiter. Als der Umfang der Pandemie und deren potenzielle wirtschaftliche Auswirkungen ersichtlich wurden, hätten sich die Anleger den Sicheren Häfen zugewandt.
Die ETF-Nachfrage, die das höchste Niveau seit vier Jahren erreicht habe, hätte den Goldpreis fast auf ein Achtjahreshoch getrieben, so der WGC. So habe deren Gegenwert in den ersten drei Monaten 2020 bei 55 Mrd. USD gelegen. Das sei der höchste Wert seit dem zweiten Quartal 2013.
Allerdings war die Flucht der Anleger in ETFs so gut wie der einzige Faktor, der die Goldnachfrage antrieb, da alle anderen wichtigen Bereiche erhebliche Rückgänge zeigten.
Nachfrage nach Barren, Münzen und Schmuck deutlich schwächer
Laut dem WGC gingen die Investments in Goldbarren und Münzen im ersten Quartal gegenüber dem gleichen Zeitraum 2019 auf 241,6 Tonnen zurück, was ein Minus von 6% darstelle. Allerdings sei die Nachfrage nach Goldmünzen im Westen um 36% auf 76,9 Tonnen gekletter. Die Nachfrage nach Goldbarren aber fiel um 19% auf 150,4 Tonnen.
Hinzu kam, dass die Nachfrage im Schmuckmarkt, dem wichtigsten Nachfragesegment für physisches Gold, einbrach. Die Auswirkungen des Coronavirusausbruchs verstärkten den Effekt des hohen und weiter steigenden Goldpreises noch, so die Analysten. Die Schmucknachfrage sei eingebrochen, nachdem der Goldpreis in verschiedenen Ländern explodierte, während gleichzeitig die Märkte geschlossen wurden, um die COVID19-Pandemie einzudämmen.
Insgesamt sei die Schmucknachfrage auf 325,8 Tonnen gefallen, was ein Rückgang von 39% gegenüber dem ersten Quartal 2019 war. In China, so der WGC weiter, sei die Schmucknachfrage im ersten Quartal sogar um 65% gesunken. In Indien, dem zweitgrößten Goldmarkt der Welt, fiel laut WGC die Goldschmucknachfrage im ersten Quartal um 41%. Und nach Ansicht der Experten könnte sich die Situation noch verschärfen. In den USA, so der WGC weiter, sei der erste Quartalsrückgang der Schmucknachfrage seit dem vierten Quartal 2016 zu beobachten gewesen.
Zentralbanken kaufen weniger Gold
Die Nachfrage von Seiten der Zentralbanken lag dem Bericht zufolge im ersten Quartal bei 145 Tonnen, was im Vergleich zu 2019 den Analysten zufolge einen Rückgang von 8% darstellt. Nur sechs Zentralbanken hätten zwischen Januar und März mehr als 10 Tonnen Gold gekauft. Die Notenbanken seien zwar darauf konzentriert gewesen, die wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-Krise einzugrenzen, so der WGC, doch sei die Notwendigkeit robuster, liquider und diversifizierter, internationaler Währungsreserven offensichtlich. Und positive Nettogoldkäufe würden zeigen, dass Gold ein wichtiger Bestandteil dieser Reserven bleibe.
Goldangebot im ersten Quartal rückläufig
Während der Goldmarkt im ersten Quartal also einen weiteren Anstieg der Nachfrage erfuhr, sei gleichzeitig das Angebot zurückgegangen, so der WGC. Dieses habe in den ersten drei Monaten 2020 bei 1.066,2 Tonnen gelegen. Das waren 4% weniger als im ersten Quartal 2019.
Der WGC wies darauf hin, dass das Minenangebot um 3% gesunken sei, da die Produzenten teilweise ihre Betriebe stilllegen mussten, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Das gesunkene Angebot sei deshalb keine große Überraschung, so die Analysten. Die meisten Branchen seien von der Ausbreitung des Virus betroffen und der Bergbau stelle dabei keine Ausnahme dar.
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