Der Goldpreis schoss am Spotmarkt zum Ende der vergangenen Woche noch einmal deutlich in die Höhe und erreichte zwischenzeitlich die Marke von 3.600 USD pro Unze. Auch aktuell notiert er nur wenig darunter. Auslöser für den Anstieg waren Arbeitsmarktdaten aus den USA, die noch schwächer ausfielen als erwartet.
US-Arbeitsmarkt rutscht weiter ab, Gold profitiert
Der August-Bericht hat dem ohnehin schwachen Arbeitsmarkt in den Vereinigten Staaten einen weiteren Dämpfer verpasst: Statt der erwarteten 75.000 entstanden nur 22.000 neue Stellen. Zuvor waren die Zuwächse der beiden Vormonate um 258.000 nach unten revidiert worden; für Juli wurden nur 73.000 neue Jobs gemeldet. Gleichzeitig kletterte die Arbeitslosenquote auf 4,3%. Der Dreimonatsdurchschnitt fiel von Mai bis August auf 29.000 Stellen, nach bereits mageren 35.000 bis Juli – was Rezessionssorgen nährt.
US-Arbeitsmarkt rutscht weiter ab, Gold profitiert
Mit dieser negativen Entwicklung wächst der Druck auf die Federal Reserve, am 16./17. September zu handeln. Eine Zinssenkung um 25 Basispunkte gilt am Markt praktisch als gesetzt, manche Teilnehmer rechnen sogar mit 50 Punkten.
Fed-Chef Jerome Powell hatte auf dem Jackson-Hole-Treffen am 23. August noch eine abwartende Linie skizziert – mit betonter Datenabhängigkeit. Angesichts der schneller als erwartet nachlassenden Dynamik dürfte sich dieser Ton jetzt ändern. Die Kombination aus schwächerem Jobwachstum, höherer Arbeitslosigkeit und Unsicherheit schafft aus unserer Sicht den Nährboden für entschlossenere Lockerung der US-Geldpolitik – und stützt anhaltend hohe Goldpreise als bewährte Absicherung gegen wirtschaftliche Turbulenzen und Währungsabwertung.