Weltweit berichten die Agenturen heute vom Tod des tansanischen Präsidenten John Magufuli. Als Todesursache nannte Vizepräsidentin Samia Suluhu Hassan gestern „Herzversagen“. Zuvor war über eine Covid-19-Erkrankung des 62jährigen Präsidenten und Covid-Leugners spekuliert worden. Für das Land wurde eine 14-tägige Staatstrauer verordnet. Laut Verfassung wird die Vizepräsidentin das höchste Amt im Land bis zu den nächsten Wahlen 2025 übernehmen. Das wäre eine lange Zeit.
Magafuli, dessen späten Führungsstil manche Beobachter als den eines „sozialistischen Autokraten“ beschreiben, hinterlässt kein leichtes Erbe. Seine kompromisslose Art hat ihm den Spitznamen „Bulldozer“ eingebracht. Mangelnde Berechenbarkeit war kein gutes Klima für internationale Investitionen, die das Land dringend benötigt. Der Höhepunkt war der Streit mit dem Bergbaukonzern Barrick, von dem Tansania Schadensersatz in Milliardenhöhe verlangte. Erst im Oktober vergangenen Jahres war es zu einer Einigung der Parteien gekommen und tausende Arbeiter konnten wieder zurück an ihre Arbeitsplätze. Hinzu kommt, dass durch die Covid-Krise auch der Tourismus am Boden liegt.
Quo vadis Tansania? Was bedeutet ein Führungswechsel für Unternehmen mit Projekten in Tansania? Auf Goldinvest verfolgen wir derzeit zwei Unternehmen, die von einem Führungswechsel im Land betroffen sind und im besten Fall profitieren könnten: Ecograf Ltd. (ASX: EGR; FRA: FMK) mit seinem Epanko-Grafitprojekt und Tembo Gold Corp. (TSXV: TEM; FRA: T23A). Beide Gesellschaften mussten in den zurückliegenden Jahren bei ihren Projekten eine Zwangspause einlegen. Ecograf hat sich mittlerweile auf das Downstream Geschäft mit der Reinigung und dem Recycling von Graphit verlegt. Erst vor wenigen Tagen haben wir von den ermutigenden Signalen berichtet, die die tansanische Zentralbank für die Weiterentwicklung des Epanko Graphitprojekts gegeben hat. Die deutsche KfW-IPEX Bank hat ihrerseits Bereitschaft erklärt, die Finanzierung des Projekts voranzutreiben.
Der Goldexplorer Tembo Gold Corp. war von den Streitigkeiten im Zusammenhang mit einem neuen tansanischen Bergbaugesetz wesentlich stärker betroffen. Die Aktie, einst ein gefeierter Börsenstar, steht heute gerade noch bei 0,14 CAD, was rund 10 Mio. CAD Börsenwert entspricht. Dabei hält Tembo nach wie vor seine bedeutende Explorationslizenz in direkter Nachbarschaft zu Barricks 20 Mio. Unzen-Mine Bulyanhulu.
Es ist heute noch zu früh zu sagen, wohin es mit Tansania nach dem Tod von Präsident Magafuli gehen wird, aber für Tembo Gold könnte der politische Führungswechsel im besten Fall einen Neustart bedeuten. Wir nehmen das Unternehmen auf jeden Fall schon einmal auf den Schirm.
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