Chinesische Industrienachfrage explodiert

Chinas Silberimporte sind auf über 9.000 Tonnen pro Jahr angestiegen. Das ist eine atemberaubende Zahl, vor allem wenn man bedenkt, dass China selbst zu den großen Silberproduzenten der Welt zählt. Dennoch müssen zusätzlich zur inländischen Förderung mehr als 9.000 Tonnen Silber aus dem Ausland eingeführt werden, um den Bedarf der Volksrepublik zu decken.

In den letzten Jahren ist vor allem die Silbernachfrage der chinesischen Industrie explosionsartig gestiegen. Allein der in der Stadt Zhejiang Yueqing errichtete neue Galvanik-Industriepark hat einen jährlichen Silberbedarf von 2.000 Tonnen. Er stellt damit die Spitze des Eisbergs der Silbernachfrage aus der chinesischen Industrie dar und steht quasi bildlich für diese.

Mit seiner hohen Importmenge an Silber schließt China nicht nur zu Indien auf. In der hohen Silbernachfrage spiegeln sich auch die technologischen Fortschritte des Landes und seine industriellen Ambitionen wider. Gleichzeitig werden die vielen industriellen Anwendungen des Silbers deutlich. Es wird in einer Reihe von Fertigungsprozessen benötigt und ist gerade für Spitzentechnologien ein unverzichtbarer Rohstoff.

Die Silbernachfrage aus Indien und China wird dauerhaft hoch bleiben

Wer glaubt, dass es sich beim Anstieg der chinesischen Silberimporte nur um eine statistische Anomalie handelt, irrt. Dieser Verbrauch wird in Zukunft dauerhaft entstehen. China hat daher entscheidende Maßnahmen ergriffen, um den Silberbedarf seiner Industrie langfristig zu decken. So führte das Land mit Peru, einem anderen wichtigen Silberproduzenten, direkte Verhandlungen. Die hochrangige chinesische Delegation wurde dabei von Staats- und Parteichef Xi Jinping angeführt.

Dieses kleine, aber nicht unbedeutende Detail macht deutlich, welchen Stellenwert eine gesicherte Silberversorgung für die eigene Industrie im Reich der Mitte hat. Für China geht es dabei nicht nur um den aktuellen Bedarf, denn im Land werden auch hohe Lagerbestände aufgebaut. So verfügt beispielsweise das Unternehmen Hengtong über 3.000 Tonnen Gold und 10.000 Tonnen Silber.

Damit liegt der Goldbestand von Hengtong nur um rund 400 Tonnen unter dem Goldbesitz der Bundesbank. Da Gold industriell bei weitem nicht so häufig nachgefragt wird wie Silber, kann der hohe Goldbestand auch als ein klares Statement für finanzielle Weitsicht und Unabhängigkeit gewertet werden.

Blickt der Rest der Welt beim Silber bald nur noch in die Röhre?

Die Auswirkungen der hohen indischen und chinesischen Silbernachfrage, werden schon bald an den internationalen Märkten spürbar sein, denn hohe Lagerbestände, auf die man bei Bedarf bequem zurückgreifen könnte, gibt es nicht. Beim Silber ist die Situation mittlerweile eher so, dass die Welt von der Hand in den Mund lebt. (Wir berichteten)

Rund drei Viertel des weltweit geförderten Silbers werden als Beiprodukt gefördert. Für die Betreiber dieser Minen bedeutet dies, dass andere Preise, etwa der Goldpreis oder die Preise für die Basismetalle Blei, Zink und Kupfer viel entscheidender sind als der Silberpreis. Oder anders ausgedrückt: Für eine Zinkmine interessiert vor allem der Zinkpreis. Ist er rückläufig, weil in einer Rezession weniger Zink nachgefragt wird, kann der Silberpreis explodieren und sich verdreifachen oder vervierfachen. Dennoch wird niemand in dieser Zinkmine auf die Idee kommen, die eigene Produktion zu erhöhen.

Investoren sollten dabei berücksichtigen, dass die erhöhte Nachfrage nach Silber kein indisches oder chinesisches Phänomen ist. Sie ist weltweit zu beobachten, weil immer mehr industrielle Anwendungen Silber benötigen. Innerhalb der einzelnen Anwendung ist der Silberbedarf zwar überschaubar, aber durch ein anderes Element ersetzt werden kann das Silber nicht. Damit ist die Silbernachfrage sehr unelastisch und es darf davon ausgegangen werden, dass sie auch in einer Rezession weiterhin hoch sein wird.

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