Stand: 17.12.2020 von Florian Grummes
Nachdem die Gold- und Silberpreis zwischen dem 7.August und dem 30.November gut vier Monate lang deutlich korrigierten, mehren sich in den letzten zweieinhalb Wochen die Anzeichen für die übergeordnete Trendwende im Edelmetallsektor. Insbesondere seit der FED-Pressekonferenz am späten Mittwochabend ziehen die Edelmetallpreise erneut stark an.
Damit kann der Goldpreis von seinem Tiefpunkt bei 1.765 US-Dollar bereits um knapp 100 US-Dollar ansteigen, während sich der Preis für eine Feinunze Silber um fast 4 US-Dollar verteuerte.
Insgesamt stehen Gold und Silber sowie die Minenaktien vermutlich vor einem exzellenten Start in das vielversprechende 1.Quartal 2021. Ebenso sind die Aussichten für das Gesamtjahr extrem gut. Dabei dürfte der Goldpreis allerspätestens im Spätsommer auf neue Allzeithochs ausbrechen.
Silber sollte zumindest sein Allzeithoch bei 50 US-Dollar im Jahresverlauf wiedersehen. Angesichts der dramatischen weltweiten Geldmengenausweitungen und des sich beschleunigenden Crack-Up Booms ist aber auch schon bis zum Frühling ein exponentielles Kursfeuerwerk denkbar.
In jedem Fall ist man mit Gold, Silber, Minen- und Rohstoffaktien sowie Bitcoins bestens für das neue Jahr gerüstet.
Silberpreis-Chart in US-Dollar – Ausbruch über die Abwärtstrendlinie
Während Gold mit 1.764 US-Dollar am 30.November noch auf ein neues Tief innerhalb der viermonatigen Korrektur zurückfiel, konnte der Silberpreis mit 21,83 US-Dollar bereits knapp oberhalb des September-Tiefpunktes (21,66 US-Dollar) wieder nach oben drehen.
Dies alleine zeigt die relative Silber-Stärke auf.
Begründen lässt sich dies mit dem extrem großen Aufholpotenzial, welches der Silberpreis im großen Bild besitzt. In 2011 handelte Silber bei einem Goldpreis um 1.880 US-Dollar oberhalb von 40 US-Dollar. Hinzu kommt, dass das Gold/Silber-Ratio aktuell mit Werten um 1:73 im langfristigen Durchschnitt ebenfalls zu hoch ist.
Ein Verhältnis von 1:55 bis 1:60 ist mittelfristig realistisch.
Natürlich wird es im weiteren Verlauf dieser Edelmetallhausse auch zu einem Überschießen und einer gewaltigen Übertreibung beim Silber kommen. Auch hier dient der Zeitraum 2010 – 2011 als Blaupause, als sich der Silberpreis von 17 US-Dollar bis auf 50 US-Dollar innerhalb von 10 Monaten fast verdreifachen konnte.
Alleine aus dieser Perspektive sind die mittel- und längerfristigen Aussichten für Silber wirklich phantastisch!
Technisch betrachtet gelang dem Silberpreis am Mittwoch dieser Woche der Ausbruch über die Abwärtstrendlinie der letzten vier Monate. Der schnelle Anstieg (in der Spitze bislang 25,80 US-Dollar) bis an die Widerstandszone um 26 US-Dollar ist die logische Folge. Damit biegen die Bullen aktuell das obere Bollinger Band (25,43 US-Dollar) auf dem Tageschart nach oben auf. Meist gelingt dies vier bis sechs Tage am Stück.
Danach muss ein Markt zumindest seitwärts konsolidieren und diesen Kraftakt erstmal verdauen, um neue Kräfte zu schöpfen.
In Kombination mit dem klar überkauften Stochastik-Oszillator auf dem Tageschart dürfte die Luft daher spätestens oberhalb von 26,50 US-Dollar zunächst etwas dünn für die Silberbullen werden. Trotzdem muss es dann nicht zwingenderweise zu deutlichen Rücksetzern kommen. Vielmehr werden die meisten Verschnaufpausen in einem Bullenmarkt seitwärts und über die Zeitachse erzielt.
Alternativ wird die ehemalige Abwärtstrendlinie von oben getestet, womit ein „Worst case Szenario“ von maximal 24 US-Dollar auf der Unterseite eingeplant werden sollte. Auf Sicht der kommenden zwei bis drei Monate sollte der Silberpreis aber mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit das Hoch vom Sommer (29,86 US-Dollar) im Bereich um 30 US-Dollar anpeilen.
Insgesamt scheint die Korrektur im Edelmetallsektor ausgestanden.
Sowohl Gold als auch Silber konnten sich bereits deutlich von den Tiefpunkten Ende November erholen. Ebenso haben die meisten Minenaktien mittlerweile klare Umkehrsignale auf ihren Charts. Teilweise sind einzelne “fundamental starke” Titel auch schon zu neuen Höchstständen aufgebrochen. Damit scheinen sich Gold und Silber auch in diesem Jahr wieder an den saisonalen Fahrplan zu halten, wonach im Anschluss an ein wichtiges Tief ab Anfang/Mitte Dezember eine neue Aufwärtswelle beginnt, die bis in das nächste Frühjahr anhalten sollte.
Übergeordnet ist die Edelmetallhausse intakt und wird im nächsten Jahr neue Höchststände mit sich bringen. Der viermonatige Rücksetzer lieferte in den letzten Wochen nochmals gute Einstiegschancen.
Silber in Euro: Kauflimit bleibt bei 20,50 Euro
Vor vier Wochen hatten wir das Silber-Kauflimit bis auf 20,50 Euro leicht angehoben, um sicherzustellen, dass die Ausverkaufsphase wirklich genutzt werden konnte. Das Tief am 30.November lag schließlich bei 18,30 Euro.
Insgesamt gab es genug Zeit, um physisches Silber in den letzten vier Wochen zu Spotpreisen unterhalb von 20,50 Euro sowie an fünf Handelstagen auch unterhalb von 19,50 Euro zu kaufen.
Angesichts der desaströsen Aussichten für alle Papierwährungen und Papiervermögen macht die Allokation in physisches Silber unterhalb von 20,50 Euro auch weiterhin extrem viel Sinn.
Autor: Florian Grummes
Technischer Analyst
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