Mit dem Erreichen der 200-Tagelinie am 20.Januar kamen die Silbernotierungen aber wieder ein deutliches Stück zurück und handeln aktuell mit 22,50 US-Dollar nur noch knapp einen US-Dollar oberhalb vom Dezember-Tiefpunkt.
Da die Saisonalität den Edelmetallen zumindest bis Ende Februar wohlgesonnen ist und sich beim US-Dollar möglicherweise eine Trendwende abzeichnet, sieht das kurzfristige Bild gar nicht so düster aus, wie es die Kurstafel und die allgemeine Stimmung vermuten lassen.
Übergeordnet steckt der Silberpreis aber weiterhin in einer zähen Konsolidierung zwischen grob gesagt 21 und 30 US-Dollar.
Silberpreis in US-Dollar – Stochastik schon wieder klar überverkauft
Auf dem Tageschart erreichte der Silberpreis am 20.Januar seine fallende 200-Tagelinie (24,50 US-Dollar). Ähnlich wie auch schon im letzten November prallten die Silbernotierungen hier sofort hart ab und ging in den letzten 10 Handelstagen erstmal auf Tauchstation.
Dabei fiel der Silberpreis erneut in die breite und mehrmonatige Unterstützungszone zwischen 21,40 und 22,50 US-Dollar zurück.
Trotz dieses deutlichen Rücksetzers wurde der Tiefpunkt von Mitte Dezember bislang nicht erreicht. Die Tages-Stochastik wurde durch das korrektive Kursgeschehen klar in den überverkauften Bereich gedrückt.
Eine Trendwende ist beim Oszillator noch nicht eindeutig feststellbar, zu einem neuen Kaufsignal fehlt aber nicht mehr viel. Kann der Momentum-Oszillator aus dem überverkauften Bereich nach oben drehen, würde sich bis zur überkauften Zone wieder jede Menge Platz für eine weitere Erholung bieten.
Das gilt insbesondere auch deswegen, weil der Goldpreis seit Wochenanfang immer wieder seine Widerstandsfähigkeit beweist und intraday jegliche Rücksetzer schnell und aggressiv wieder aufholt. Hier scheint sich unterhalb von 1.800 US-Dollar größeres Kaufinteresse zu befinden.
Aus der bärischen Perspektive muss hingegen natürlich angeführt werden, dass die Edelmetalle übergeordnet noch immer in der eineinhalb Jahre währenden Korrektur gefangen sind und die Erholung seit Dezember insgesamt bislang wenig zustande gebracht hat.
Solange es im großen Bild keine klaren Signale für eine Fortsetzung des Bullenmarktes gibt, müssen kurz- bis mittelfristige Erholungen lediglich als Gegenbewegung im Abwärts- bzw. Seitwärtstrend eingeordnet werden.
Ab März geht dem Silbermarkt zudem die stützende saisonale Komponente verloren. Obendrein kann die Kursbewegung der letzten 12 Monate durchaus als ein absteigendes und damit bärisches Dreieck klassifiziert werden.
Zusammengefasst ist der Tageschart erneut überverkauft, während Silber übergeordnet weiter seitwärts läuft. Daraus ergibt sich zumindest kurzfristig ein positives Bild, welches eine neuerliche Erholung bzw. eine Rally zurück in Richtung der 200-Tagelinie (24,47 US-Dollar) und darüber hinaus evtl. auch bis zum Abwärtstrend im Bereich um 25 US-Dollar erwarten lässt.
Im Anschluss und unter der Voraussetzung, dass es nicht zu einem kompletten Kontrollverlust an den Finanzmärkten kommt, dürften die Edelmetalle und damit auch der Silberpreis im Frühjahr eher wieder schwächer notieren. Erst wenn der nachhaltige Ausbruch über die starke Widerstandszone um 30 US-Dollar gelingt, dürfte sich der Bullenmarkt endlich fortsetzen.
Silber in Euro: Kauflimit bei 20,50 Euro mehrmals ausgeführt
Das zuletzt genannte Kauflimit von 20,50 Euro hat in den letzten zwei Monaten jede Menge Einstiegschancen am Silbermarkt geliefert. Auch aktuell kann man zu Spot-Silberkursen von 19,65 Euro ein gutes Stück tiefer kaufen.
Angesichts der mittelfristig immer noch neutralen Ausgangslage sowie der sich abzeichnenden US-Dollarschwäche, senken wir das Nachkauflimit auf 19,40 Euro.