Die Experten von Sprott haben in einem aktuellen Bericht die Angebots- und Nachfragesituation im Silbermarkt genau unter die Lupe genommen. Sie weisen darauf hin, dass Silber historisch gesehen im Vergleich zum „großen Bruder“ Gold deutlich unterbewertet sei. Nach Ansicht von Sprott deutet sich zudem auf der Angebotsseite an, dass diese nicht mit der langfristigen Nachfrage mithalten können wird. Was bedeute, so die Experten, dass Silber überzeugende Fundamentaldaten aufweise, die das Edel- und Industriemetall im aktuellen Marktumfeld zur intelligenten Wahl machen könnten.
Während der Silberpreis 2020 noch um starke 47% zulegte, ist er seitdem eher seitwärts gelaufen und lieferte zuletzt angesichts der hohen Volatilität der Märkte eher eine schwächere Performance ab. Im Jahresvergleich steht so ein leichter Rückgang von etwas mehr als 23 USD auf aktuell knapp 22 USD pro Unze zu Buche, während Gold im gleichen Zeitraum etwas mehr als 1% zulegte. Verglichen mit dem S&P 500 allerdings sind beides starke Performances, da dieser deutlich zweistellige Verluste hinnehmen musste.
Die Sprott-Experten erkennen zwar an, dass die aktuelle Risikoaversion den Silberpreis vor Herausforderungen stellen dürfte, glauben aber, dass langfristig ein eingeschränktes Silberangebot angesichts einer nachhaltig steigenden Nachfrage an Relevanz gewinnen wird.
In dem Bericht wird auch darauf hingewiesen, dass nach dem Silberpreisanstieg des Jahres 2020 die Minenproduktion im Folgejahr um 5% und das Recyclingvolumen um 7% zulegten. Allerdings, hieß es, hätten viele Analysten mit einem stärkeren Anstieg der Silberförderung gerechnet, sodass sich ein Angebotsdefizit ausgebildet habe.
Für den Silberabbau wichtig sind auch immer die so genannten Beiproduktpreise, da das Edelmetall selten allein gewonnen wird. Und so treiben Kupfer-, Blei- und Zinkpreise den Silberbergbau an, subventionieren sozusagen die Silberproduktion. Zuletzt haben die hohen Preise für diese Industriemetalle geholfen, das Silberangebot zu stärken, doch sollten sich die makroökonomischen Bedingungen abschwächen und damit die Unterstützung der Beiprodukte ebenfalls, bestehe das Potenzial, dass das Silberangebot noch weiter zurückgehe, hieß es.
Natürlich haben auch die Silberproduzenten mit der Inflation zu kämpfen, die Kosten für Treibstoff, Produktion und Exploration nach oben treibt – und damit die Bereitschaft zur Ausweitung der Aktivitäten bei den Minenfirmen senken könnte. Was, so die Experten, ebenfalls das Silberangebot beeinträchtigen könnte.
Während also das Angebot an Silber eher unter Druck geraten könnte, dürfte die Nachfrage nach dem Metall, das auch eine entscheidende Rolle bei grünen Technologien spielt – Silber ist z.B. ein entscheidender Bestandteil von Solarzellen –, stark anziehen, hieß es weiter.
Die Bestrebungen, insbesondere in Europa, sich von fossilen Rohstoffen aus Russland, angesichts des Angriffskrieges gegen die Ukraine, unabhängig zu machen, haben sich noch einmal verstärkt. Auch die Produktion von Elektromobilen dürfte weiter anziehen und auch diese benötigten Silber, so Sprott.
Und, so der Bericht weiter, selbst nicht industrielle Silbertrends hätten einen Anstieg der Nachfrage verzeichnet. So sei nach COVID die Nachfrage aus dem Bereich der Photographie genauso gestiegen wie nach Schmuck und Silberwaren. Schließlich fanden 2021 wieder deutlich mehr Hochzeiten und Veranstaltungen statt, hieß es.
Schließlich und endlich glaubt man bei Sprott, dass das Angebot die Nachfrage nach Silber nicht übersteigen können wird. Angesichts dessen und der historischen Preisungleichheit zu Gold sowie der größeren, makroökonomischen Trends, stehe Silber langfristig vor einem gewaltigen Anstieg. Unter anderem da die Trends zu grüner Technologie und Dekarbonisierung auch anhalten sollten, falls sich die Weltwirtschaft insgesamt abschwäche, glauben die kanadischen Experten.
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