Performance sollte Gold übertreffen

Nach Ansicht von Heraeus Precious Metals dürfte Silber einen Großteil der Stärke des Jahres 2024 mit in das kommende Jahr nehmen – auch wenn eine wahrscheinliche Rezession in den USA im zweiten Quartal die Industrienachfrage beeinträchtigen dürfte. Auf jeden Fall glauben die Experten, dass der Silberpreis 2025 die Performance des großen Bruders Gold übertreffen wird.

2024 habe der Silberpreis mit einem Plus von 26,82% bis Ende November prozentual den größten Anstieg unter den Edelmetallen verzeichnet. Vor allem, dass dieses Jahr ein neuer Zinszyklus begann, habe sowohl Gold als auch Silber begünstigt, so Heraeus. Gleichzeitig, hieß es weiter, hätten das unablässige Wachstum der Nachfrage aus dem Solarsektor sowie ein starker Anstieg der impliziten physischen Nachfrage in Indien Silber gestützt.

Zudem, betonten die Experten, deute die nach wie vor hohe Gold:Silver Ratio – wie viele Unzen Silber sind nötig, um eine Unze Gold zu erwerben – darauf hin, dass Silber trotz der Rallye dieses Jahres im Vergleich zum Gold weiterhin unterbewertet ist. Laut Heraeus neigt der Silberpreis aber dazu, Gold erst in späteren Phasen von Bullenmärkten zu übertreffen. Eine Rückkehr zum 27-Jahres-Mittelwert von 67 würde einen Silberpreis von 40 USD pro Unze implizieren, so die Analysten.

Rezessionsrisiken nicht vernachlässigen

Allerdings warnt Heraeus auch davon, dass Anleger das Risiko auf eine Rezession vernachlässigen – und deren Auswirkungen auf die Silbernachfrage. Wichtige Indikatoren würden darauf hindeuten, dass die US-Wirtschaft zum zweiten Quartal des kommenden Jahres in eine Rezession rutschen könnte, auch wenn sich bestimmte Bereiche der US-Wirtschaft, darunter der Aktienmarkt, derzeit noch widerstandsfähig zeigen würden.

Und, so die Experten weiter, Silver neige dazu in Rezessionen schlechter zu performen als Gold. Sollte sich also die industrielle Aktivität abschwächen, sei es möglich, dass die industrielle Silbernachfrage abgesehen von den Bereichen Elektrik, Elektronik und Photovoltaik kaum Wachstum zeigen werde.

Was die Nachfrage nach Silberschmuck und Silberwaren angeht, weist Heraeus darauf hin, dass die indische Nachfrage 2025 zurückgehen könnte. Indien sei der größte Markt für diese Produkte und habe dieses Jahr einen sprunghaften Anstieg der Importe erlebt, da die Hersteller ihre Lager nach einem schwächeren Jahr 2023 wieder aufgefüllt hätten – auch begünstigt durch eine Senkung der Einfuhrabgaben Mitte des Jahres. Die historische Zyklizität der indischen Silbereinfuhren lasse jetzt aber erwarten, dass 2025 ein schwächeres Jahr werden könnte.

Solarnachfrage dürfte 2025 erneut steigen

Auf der anderen Seite geht man bei Heraeus aber davon aus, dass die Silbernachfrage aus dem Solarsektor auch im kommenden Jahr hoch bleiben wird. Die wachsende Nachfrage der Solarindustrie nach Silber, insbesondere aus China, sei einer der wichtigsten Faktoren, die für den Anstieg des Silberbedarfs in den letzten Jahren verantwortlich waren, so die Analysten.

Die Volksrepublik sei auf dem besten Wege, die Rekordzahl an Installationen des vergangenen Jahres zu erreichen und Überkapazitäten in der chinesischen PV-Fertigung würden bedeuten, dass von der Nachfrageseite keine Einschränkungen der Installationen zu erkennen seien. Die Solarnachfrage nach Silber aber werde 2025 nicht nur in China steigen, glaubt Heraeus. Zahlreiche andere Länder würden in Richtung einer installierten Solarkapazität im Gigawattbereich voranschreiten. Zudem würden zunehmend neuartige Solarzellen hergestellt, die eine größere Menge von Silber pro Watt erfordern würden, was die Nachfrage ebenfalls ankurbeln sollte.

Recycling auf Grund hoher Preise auf hohem Niveau

Heraeus erwartet auch im Silber-Recycling im kommenden Jahr einen Anstieg. Historisch korreliere die Beziehung von Verschrottung und Recycling gut mit dem Silberpreis, hieß es. 2024 erwarte man so einen Anstieg des Recyclingvolumens auf ein 12-Jahreshoch. Mit steigenden Preisen werde das Silberrecycling in verschiedenen Anwendungen wirtschaftlich. Die Experten gehen davon aus, dass sich dieser Trend 2025 fortsetzt, da der Silberpreis weiter über 28 USD je Unze liegen dürfte.

Die Analysten weisen zudem darauf hin, dass im kommenden Jahr einige neue sowie alte Minen wieder in Produktion gehen dürften. Damit könnte ihrer Ansicht nach das Primärangebot des Edelmetalls um rund 10 Mio. Unzen steigen, was einem Wachstum von ungefähr 1,2% im Vergleich zur Prognose für 2024 bedeute. Der größte Teil der Silberproduktion fällt als Beiprodukt von Kupfer, Blei oder Zink an und da Heraeus davon ausgeht, dass die Produktion aller drei Rohstoffe 2025 im Jahresvergleich steigen wird, sollte auch das Angebot an abgebautem Silber steigen.

Insgesamt rechnet man bei Heraeus damit, dass der Silberpreis im kommenden Jahr in einer breiten Spanne von 28 bis 40 USD pro Unze handeln sollte.

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