Im Einkauf liegt der Gewinn. Frei nach dieser alten Kaufmannsregel hat sich Searchlight Resources (TSXV: SCLT, FRA:2CC2) unter seinem CEO Stephen Wallace in Saskatchewan schon hunderte Quadratkilometer an Explorationsgrund für den sprichwörtlichen „Appel und ‘n Ei“ gesichert. Jetzt fügt Searchlight seinem Portfolio ein vergleichsweise kleines Grundstück hinzu, das aber umso mehr Historie besitzt.
Aus privater Hand hat sich Searchlight das hochgradige Goldprojekt Robinson Creek im Flin Flon Bergbaucamp gesichert. Mit enthalten im Paket sind die Ergebnisse 75 historischer Bohrungen, die aus dem Zeitraum zwischen 1946 und 1989 stammen. Darunter sind Ergebnisse, die heutzutage sicher viel Beachtung finden würden. Stephen Wallace erwähnt als erstes Highlight von Searchlights Datenanalyse einen 55 Meter langen Abschnitt mit 2,50 g/t Gold in Bohrloch 81-1, der in nur 22 Meter Tiefe beginnt. (siehe Tabelle). Seinerzeit hatte man nur die kleinen, hochgradigen Abschnitte im Visier.
{sclt}Auf Robinson Creek hat 1990 keinerlei Exploration mehr stattgefunden, obwohl noch 2011 eine regionale geophysikalische VTEM-Untersuchung durchgeführt wurde. Das sagt viel über die Zustände rund um Flin Flon aus. Trotz der 30 historischen Goldminen rund um die Stadt Flin Flon existiert dort allenfalls das Selbstverständnis als Bergbaucamp für Buntmetalle, aber sicher nicht als gute Adresse für Goldprojekte. Mit seiner Akquisition und der parallelen Exploration auf dem nahe gelegenen Bootleg Camp will Searchlight genau dieses Vorurteil herausfordern. Die Explorationsthese lautet, dass Flin Flon sehr wohl ein Golpcamp ist, allerdings eines, das im Vergleich zu anderen Bezirken Kanadas vernächlässigt wurde. Searchlight stellt zunächst einmal erfrischend neue Fragen: Was passiert, wenn man mit frischen Augen auf die historischen Goldwerte blickt? Wieso wurde in früherer Zeit vor allem das hochgradige Gold in engen Venen gesucht? Wie würde man heute vorgehen? Haben die Untertageprojekte ein Tagebaupotenzial?
Robinson Creek liegt etwa 15 Kilometer nordwestlich von Searchlights Bootleg Lake-Claims (Karte 1) und besteht aus 7 Claim-Blöcken, die sich über 1,84 Quadratkilometer erstrecken. Searchlight hat sich die Option zunächst 25.000 CAD und 500.000 Aktien kosten lassen. Über den Zeitraum von vier Jahren würden dann insgesamt 100.000 CAD, 2 Mio. Aktien und 500.000 CAD an Explorationsaufwendungen fällig.
Karte 1: Lageplan der Robinson Creek-Claims
Geologisch liegt Robinson Creek wie die Projekte im Bootleg Camp auf einer großräumigen Scherzone. Stephen Wallace betont, dass Robinson Creek zuletzt während einer Periode erkundet wurde, als hochgradige schmale Abschnitte im Mittelpunkt der Exploration standen. Der Ansatz von Searchlight bestehe darin, bei jedem Goldprojekt sowohl hochgradige Untertage- als auch niedriggradige Tagebauziele zu erkunden, so Wallace.
Historische Exploration auf Robinson Creek
Obwohl die Ergebnisse der Diamantbohrungen auf Robinson Creek historischen Charakter haben, dürfte die Qualität der Analyse besonders hoch sein. Das hängt damit zusammen, dass einer der letzten Betreiber bis Ende der 80er Jahre die staatliche Gesellschaft Saskatchewan Mineral Development Corporation (“SMDC”) war. SMDC ging 1988 in der börsennotierten Cameco Corporation auf, die durch die Fusion zweier staatlicher Unternehmen – eben Saskatchewan Mining Development Corporation und Eldorado Nuclear Limited gebildet wurde. Der Fokus von Cameco liegt seitdem bekanntlich auf Uran. Die Goldassets wurden nicht weiterverfolgt. Bis heute hält Cameco Liegenschaften in unmittelbarer Nachbarschaft von Robinson Creek. Es spricht für die Gründlichkeit staatlicher Unternehmen, dass die Goldgehalte auf Robinson Creek in den 80er Jahren bis zu dreimal getestet wurden, um Fehler zu vermeiden.
Fazit: Der bekannte amerikanische Börsenbriefschreiber John Kaiser hat Searchlight-CEO Stephen Wallace vor kurzem mit einem geduldigen Schachspieler verglichen, der seine Züge lang vorausplant und dann plötzlich ein Matt herbeiführt. Diese Handschrift lässt sich bei der Akquisition von Robinson Creek wiedererkennen. Dem Vernehmen nach haben sich die Verhandlungen über 10 Monate erstreckt. Wallace betrachtet Flin Flon als vergessenes Goldcamp. Robinson Creek liefert dafür ein schlagendes Beispiel. Wo sonst in Kanada wäre die Akquisition eines solchen Projekts zu solch günstigen Bedingungen möglich gewesen? Die historischen Bohrdaten liefern reichlich Futter für die Searchlight-Geologen. Die spannende Frage wird sein, wie schnell das Unternehmen eine Ressource nachweisen kann und ob ein Ansatz für den Tagebau gefunden werden kann. Es ist bemerkenswert, dass dieses Konzept noch niemand im Flin Flon Camp in Erwägung gezogen hat.
Tabelle 1: Die historischen Bohrergebnisse auf Robinson Creek reichen bis zu mehreren Unzen Gold. Sie zeigen aber vor allem, dass bei der damaligen Exploration vor allem auf hochgradige Venen gezielt wurde – offenbar, weil die Betreiber von vornherein Untertagebau im Sinn hatten. Bohrloch 81-1 ist dafür ein gutes Beispiel. Stephen Wallace sieht 55 Meter mit 2,5 g/t Gold, während seinerzeit drei hochgradige Abschnitte im Fokus standen.
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