Derzeit ist China das einzige Land, in dem in kommerziellem Umfang Graphit zum Einsatz in Lithium-Ionen-Batterien, so genanntes Kugelgraphit, hergestellt wird, schreiben die Experten von Roskill in einem aktuellen Bericht. 2018 wurden in der Volksrepublik demzufolge mehr als 100.000 Tonnen des gefragten Materials – fast ausschließlich für die Herstellung von Anodenmaterial – produziert.
China, so die Analysten weiter, dominiert darüber hinaus die Lithium-Ionen-Battterie-Lieferkette und ist der größte Produzent und Konsument von Anodenmaterial, Batteriekomponenten und Lithiumbatterien. Obwohl es einen ziemlich großen Markt für Kugelmaterial in Japan und Südkorea gibt, insbesondere für Elektromobilbatterien mit höherer Leistung, sollte jedes Unternehmen, das Kugelgraphit herstellen kann, sich um den schnell wachsenden Markt für Elektromobile in China kümmern.
Roskill sagt in einem neuen Bericht mit dem Titel „Lithium-Ion Batteries: Outlook to 2028“ voraus, dass die chinesische Lithium-Ionen-Batterieproduktion im kommenden Jahrzehnt um 13,3% pro Jahr wachsen wird und weist darauf hin, dass es fraglich sei, dass die Graphitindustrie genug Kugelgraphit liefern kann, um dieses Nachfragewachstum zu bedienen.
Chinesische Firmen hätten bereits begonnen, sich nach Rohmaterial außerhalb Chinas umzusehen und der größte Hersteller von Anodenmaterial Shenzhen BTR New Energy Materials habe bereits 2018 Flockengraphit von Syrah Resources (WKNA0MXQX) bezogen, dass dann in China zu Batteriegraphit verarbeitet wurde. Dieser Deal sei allerdings nicht verlängert worden.
Insgesamt würden chinesische Gesellschaften sich verstärkt nach ausländischen Quellen für Flockengraphit umsehen und Afrika könnte potenziell eine weitere Quelle in guter Lage und mit niedrigen Kosten sein. Für Importe nach China aus dieser Region werden keinerlei Zölle erhoben und die Volksrepublik investiert bereits viel Kapital, um die Infrastruktur in Afrika zu entwickeln.
Die Produktion von Kugelgraphit ist nach Ansicht von Roskill ein attraktives Ziel für Unternehmen, die eine Mine entwickeln, da der höhere Wert des verarbeiteten Produkts erheblich höhere Renditen ermöglichen könnte, als dies mit der Konzentratproduktion der Fall wäre. Im Durchschnitt liegt der Wert von Kugelgraphit, das aus China ausgeführt wird, mit ca. 3.000 USD pro Tonne drei bis vier Mal so hoch wie der Preis für Konzentrat aus kleinem oder mittelgroßen Flockengraphit.
Die Eintrittsbarrieren in den Markt für die Kugelgraphitproduktion sind hoch, vor allem außerhalb Chinas, da in der Volksrepublik die Arbeits- und Energiekosten in der Regel erheblich niedriger liegen und auch die Umweltschutzanforderungen weniger strikt sind.
Obwohl letzteres sich zu ändern beginne, sei die traditionelle Methode zur Herstellung von Batteriegraphit unter Verwendung toxischer Substanzen noch weit verbreitet. Produzenten außerhalb Chinas, die sich davon distanzieren wollen, entwickeln eigene Methoden der Herstellung. Allerdings, so die Experten, sei noch offen, ob es diesen Unternehmen gelingen könnte, eine kommerzielle Produktion aufzubauen, die auf der Kostenseite mit der chinesischen Konkurrenz mithalten könnte.
Ein Unternehmen, das Roskill in diesem Zusammenhang erwähnt, ist die australische Kibaran Resources (WKN A1C8BX / ASX KNL). Diese legte im April Ingenieursstudien zu ihrem EcoGraf-Verfahren vor, die den Prozess an Proben aus aller Welt, aber auch an Material vom Epanko-Projekt des Unternehmens in Tansania, Ostafrika, testeten. Eine erste Anlage mit einer Kapazität von 5.000 Tonnen pro Jahr – die später auf 20.000 Tonnen pro Jahr steigen soll – soll die unternehmenseigene Technologie zur Herstellung von Batteriegraphit demonstrieren. EcoGraf, so die Analysten weiter, biete eine Alternative zur Verwendung von Fluorwasserstoffsäure und führe zu Gehalten von über 99,95% Kohlenstoff. Die Kosten für die kleinere Anlage lägen bei 20 Mio. USD, während die Expansion um noch einmal 15.000 Tonnen weitere 44,4 Mio. USD kosten würde, so Roskill. Die operativen Kosten würden auf 1.998 USD pro Tonne bei einer Kapazität von 20.000 Tonnen pro Jahr geschätzt.
Betrachtet man die Lage, wie Roskill sie schildert, wäre Kibaran mit seinem EcoGraf in einer hervorragende Ausgangslage – und auch das Epanko-Projekt könnte, sobald die Finanzierungsfrage geklärt ist – auf Interesse aus China stoßen. GOLDINVEST.de wird auf jeden Fall weiter berichten.
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