Liebe Leserin, lieber Leser, die Ölpreise bewegten sich in der vergangenen Woche überaus volatil, konnten im Wochenvergleich aber zulegen. Grund dafür sind die überaus durchmischten Nachrichten seitens der Ölproduzenten.
Da stehen auf der einen Seite Ölproduzenten wie Saudi-Arabien und Kuwait, die ihren Verpflichtungen zur Produktionskürzung bereits nachgekommen sind, bzw. ihre Verpflichtungen sogar übererfüllt haben. So produziert Saudi-Arabien inzwischen laut Aussagen des saudischen Energieministers weniger als 10 Millionen Barrel pro Tag. Vereinbart worden war lediglich eine Kürzung auf 10,06 Millionen Barrel pro Tag.
Auf der anderen Seite stehen aber Länder wie der Irak, der trotz versprochener Produktionskürzung rekordhohe Ölexporte für Februar plant. Auch was Russland angeht lässt die Umsetzung versprochener Produktionskürzungen sehr zu wünschen übrig. Dort wurde zwar ein Rückgang der Ölproduktion um 100.000 Barrel pro Tag vermeldet, dies ist aber lediglich den extremen Wetterbedingungen geschuldet.
Hinzu kommt die US-Rohölproduktion, die laut EIA in diesem Jahr auf 9 Millionen Barrel pro Tag steigen soll. Das wären 220.000 Barrel pro Tag mehr als zuvor angenommen. In 2018 soll die US-Produktion um weitere 300.000 Barrel pro Tag auf 9,3 Millionen Barrel pro Tag steigen. Für eine wachsende US-Produktion spricht in diesem Zusammenhang auch die beständig wachsende Bohraktivität in den USA. Diese ist laut Baker Hughes die 10.Woche in Folge gestiegen.
Auch der Anstieg der US-Rohöllagerbestände um 4,1 Millionen Barrel in der vorletzten Woche war deutlich höher als erwartet. Ebenfalls legten die Ölproduktlagerbestände massiv zu. Die Benzinbestände stiegen um 5 Millionen Barrel und die Destillatsbestände sogar um 8,4 Millionen Barrel auf ein neues Rekordniveau.
Brent zur Lieferung im März handelt aktuell bei 55,59 US-Dollar pro Barrel an der ICE.
WTI zur Lieferung im Februar notiert derzeit bei 52,64 US-Dollar pro Barrel an der NYMEX.
Brent-Ölpreis in USD/Barrel in der letzten Woche
Quelle: stockcharts.com
Ausblick
Die Rohölpreise dürften vorerst volatil bleiben. Ein schwächerer Dollar und immer wieder auch unterstützende News (wie zum Beispiel zuletzt die Ankündigung, dass Saudi-Arabien künftig weniger Öl an asiatische Kunden liefern wird) stehen dem Gegenwind durch das globale Überangebot und die mangelnde Bereitschaft verschiedener Staaten auf Markanteile zu verzichten (Irak, USA, Russland) gegenüber. Schlussendlich aber werden Saudi-Arabien und die Golfstaaten das globale Überangebot nicht alleine beseitigen können.
Edelmetalle: Gold
Der Goldpreis setzte auch in der vergangenen Woche seinen konstanten Aufstieg seit Ende Dezember weiter fort. Zwar konnte die Marke bei 1.200 US-Dollar pro Unze noch nicht nachhaltig geknackt werden, doch angesichts der anhaltenden Unsicherheiten dürfte dies wohl nur eine Frage der Zeit sein.
Unterstützend für den Goldpreis wirkt derzeit zum einen ein schwächerer US-Dollar, der insbesondere aufgrund der Unsicherheiten die von der kommenden Trump-Regierung ausgehen, unter Druck steht.
Zum anderen wächst die Nachfrage vor allem seitens der europäischen Privatinvestoren weiter, die sich gegenüber der wachsenden Unsicherheit im politischen Europa absichern.
Hinzu kommt endlich auch ein nachlassender Verkaufsdruck seitens der institutionellen Investoren in den USA, die vor allem zum Ende des vergangenen Jahres durch massive Gewinnmitnahmen und Umschichtungen den Goldpreis unter Druck gebracht hatten.
Gold handelt aktuell bei 1.196,90 US-Dollar pro Feinunze.
Goldpreis in USD/Unze in der letzten Woche
Quelle: stockcharts.com
Ausblick
Angesichts der wachsenden Unsicherheiten in den USA und Europa bleibt Gold auch weiterhin das Mittel der Wahl zur Vermögenssicherung.
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