Die Zeichen verdichten sich, dass das hochgradige Sertão-Gold-Projekt 180 km südlich der produzierenden Mine von Pilar Gold im brasilianischen Bundesstaat Goiás tatsächlich zum erhofften Company Maker für das (noch) private Unternehmen werden könnte. Seit rund einem Jahr exploriert Pilar auf Sertão westlich des historischen Tagebaus. Dort wurden insgesamt 41 Bohrungen abgeteuft, rund die Hälfte von den Vorbesitzern Troy Resources und Orinoco Gold, die jüngere Hälfte von Pilar Gold selbst.
Neueste Ergebnisse bestätigen nicht nur die Bonanza-Gehalte der drei parallel verlaufenden Gold-Riffe, (Nilsson, Lima und Crew, siehe Abbildung 1), sondern deuten darüber hinaus auf die Existenz eines neuen, tiefer gelegenen Gold-Riff hin, das von den Vorgängern übersehen wurde. Völlig überraschend wurde 40 Meter unterhalb von Crew’s Reef jüngst ein Abschnitt von 1 m mit 237 g/t Gold durchteuft. Pilar vermutet, dass man bisher nur an der Oberfläche dessen gekratzt hat, was ein sehr viel größeres hochgradiges System sein könnte.
Der um mutige Ansagen nie verlegene Pilar-CEO Jeremy Gray sagt voraus: „Ich gehe davon aus, dass Sertão uns im Jahr 2023 45.000 Unzen mit einem Durchschnittsgehalt von 16 g/t und Cash-Kosten von < 500 $ pro Unze liefern wird, und ich sehe keinen Grund, warum dies danach nicht noch deutlich zunehmen könnte.“ Solche Freiheiten könnte sich Gray als CEO eines börsennotierten Unternehmens selbstverständlich nicht herausnehmen. Aber seine Zuversicht wirkt in einem müden Goldmarkt erfrischend und am Ende wird sich an seiner Prognose messen lassen müssen.
Das Sertão-Projekt ist in der Gold-Branche dafür berühmt, dass das australische Unternehmen Troy Resources dort Anfang der 2000er Jahre in nur drei Jahren 260.000 Unzen Gold mit einem Durchschnittsgehalt von 29 g/t im Tagebau abgebaut hat. Die Cash-Kosten lagen seinerzeit bei sagenhaften 52 USD pro Unze. Die These von Pilar Gold lautet, dass Troy Resources Sertão voreilig den Rücken gekehrt hat. Troy habe nur sechs Löcher westlich des Tagebaus gebohrt und sei abgezogen, ohne zu überprüfen, woher das Gold stammt. Genau dies scheint Pilar mit seinen jüngsten Bohrungen immer besser zu gelingen. Zum Beginn der Kampagne im Juli vergangenen Jahres lag die durchschnittliche Mächtigkeit und der durchschnittliche Gehalt der historischen Bohrlöcher bei 1,3 Meter mit 23,2 g/t. Seither hat das Team von Pilar eine Reihe von sehr hohen Gehalten durchschnitten und den Gesamtdurchschnitt um 82 % auf 1,3 Meter mit 40,3 g/t verbessert.
Abbildung 1: Charakteristisch für die Sertão-Mineralisierung sowohl im Lima- als auch im Nilsson-Riff sind in der Regel 0,5 bis 1,0 Meter mit extrem hohen Gehalten (50 bis 400 g/t Gold). Als Dankeschön für seine harte Arbeit hat Pilar das Lima Reef nach dem Geologen Marcelo Lima benannt. Er vermutet, dass die Lima-Riff-Struktur identisch mit der Struktur ist, die Troy als Stufe 5 bezeichnet hat und die einen Großteil der Produktion lieferte.
Überraschende Entdeckung 40 Meter unter Crew’s Reef
Erst im vergangenen Monat wurde 40 Meter unterhalb des Crew’s Reef eine überraschende Entdeckung mit 1 m @ 237 g/t gemacht. Ein Klassiker: die Drill-Crew, die sonst nach dem Durchteufen einer Riff-Struktur schnell zum nächsten Loch wechselt, hatte den Bohrer einfach weitlaufen lassen. Noch ist die Entdeckung zu frisch für eine abschließende Bewertung. Pilar CEO Gray gab zu Protokoll: „Wir sind nicht sicher, ob es sich dabei um ein neues Riff handelt, das unterhalb von Crew’s liegt, und werden weitere Bohrungen durchführen müssen, um das Potenzial zu überprüfen.“
Gestützt auf die stetige Produktion aus der Pilar Mine und die schnell wachsenden Entdeckung auf Sertão plant Pilar Gold derzeit eine neue Kapitalrunde bei 1 CAD, um die Aktivitäten auf dem Sertão-Projekt nochmals zu forcieren. Gray argumentiert damit, dass die aufgerufene Bewertung von 207 Millionen CAD für Pilar Gold allein schon durch das von den Vorgängern investierte Kapital mehr als gedeckt sei. Rund 400 Mio. USD seien in die 4 Mühlen (3 derzeit nicht im Betrieb) und 7 Bergbauprojekte (5 ruhend) geflossen, rechnet er vor. Sein stärkstes Argument ist jedoch die Aussicht auf eine Produktion von 90.000 Unzen im Jahr 2023 mit Gesamtkosten (AISC) von unter 1.000 USD pro Unze.
Abbildung 2: Das wollen Goldinvestoren sehen- Steigende Goldproduktion bei sinkenden Gesamtkosten.
Fazit: Beharrlichkeit zahlt sich aus. Pilar Gold hat eine wechselhafte Vorgeschichte, die für Investoren nicht leicht war. Immerhin mussten sie die Insolvenz der Vorgängergesellschaft Orinoco Gold an der australischen Börse verkraften. Jener Orinoco, die bereits 2014 Sertão von Troy Resources erworben hatte. Sertão ist ein Paradebeispiel für den Erfolg systematischer Exploration, die von der Überzeugung eines Teams angespornt wurde, dass Troy das Projekt zu Unrecht aufgegeben hatte. Sertão passt perfekt zum Konzept der zentralisierten Aufbereitung auf Pilar. Das hochgradige Erz von Sertão könnte das durchschnittliche Asset Pilar künftig in einen Weltklassebetrieb verwandeln.
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