Quartalsberichte, die so informativ und gut lesbar sind, wie die des australischen Cleantech Unternehmens Parkway Minerals (ASX: PWN; FRA: IP) würde man sich mehr wünschen. Von Quartal zu Quartal kann man gut die Fortschritte des Unternehmens nachvollziehen. Parkway will mit seinen Technologien dringende abwassertechnische Herausforderungen vorrangig in der Bergbauindustrie lösen. In dem gestern veröffentlichten Bericht kündigt Parkway an, sein Technologieportfolio durch eine ganze Reihe von neuen Technologieakquisitionen strategisch zu erweitern.
Parkway wird offenbar aufgrund seiner fortschrittlichen verfahrenstechnischen Fähigkeiten fortlaufend von interessierten Unternehmen angesprochen. Um den Einstieg in den Wasseraufbereitungssektor zu beschleunigen, hat Parkway im Laufe des Quartals das private Unternehmen Multi-Wet übernommen. Mult-Wet ist als Wasseraufbereitungsunternehmen mit Sitz in Westaustralien seit über einem Jahrzehnt tätig und verfügt über einen Kundenstamm mit mehr als 100 Kunden. Vor der Übernahme erwirtschaftete das Multi-Wet-Geschäft einen Jahresumsatz in der Größenordnung von $1 Million, auch im letzten Berichtszeitraum (GJ20). Die Kosten für die Übernahme (einschließlich der Anlagen vor Ort, der Ausrüstung und des Lagerbestands) betrugen $ 420.000.
Im Zentrum steht für Parkway weiterhin die Kommerzialisierung der beiden Kerntechnologien zur Behandlung komplexer Solen: iBC® – und aMES®. Verschiedene Einsatzszenarien werden derzeit von einer Reihe von potenziellen Kunden geprüft. Das Unternehmen wurde darüber informiert, dass das Europäische Patentamt Parkway Process Technologies Pty Ltd ein europäisches Patent für eine der Prozesstechnologien erteilt hat.
iBC®-Technologie
Die iBC®-Technologie bietet die Möglichkeit zur Vorbehandlung komplexer Solen, insbesondere aus dem vor allem aus dem Energiesektor. Die Vorbehandlung ermöglicht die weitere Aufbereitung und eine Reduzierung der Abwassermengen bei gleichzeitiger Rückgewinnung wertvoller chemische Produkte. Als heißer Kandidat für die iBC® Technologie kristallisiert sich die Kohleflözgasindustrie (CSG) heraus. Während des Quartals CSG-Abwasserproben von einer Reihe großer Teilnehmer der CSG-Industrie evaluiert. Die Tests zeigen, dass das Abwasservolumen signifikant reduziert werden kann und sogar eine Zero-Liquid-Discharge (ZLD)-Lösung wahrscheinlich möglich sein wird.
Jüngste iBC®-basierte Prozesse haben außerdem zwei separate Feststoffe aus dem Abwasser gewonnen. Die sonst unbrauchbare Abfall-Sole hat sich als hochwertiges Laugenprodukt (Natriumhydroxid) erwiesen. Laufende Laboruntersuchungen haben bestätigt, dass die Konzentration des Natronlaugeprodukts in der Größenordnung von 40 – 50% Natriumhydroxid liegt. Zum Vergleich: Typische Industriequalitäten von Ätznatron sind üblicherweise 25 % oder 30 % Natriumhydroxid, wobei nur die Produkte mit der höchsten Spezifikation Natronlaugeprodukte erreichen einen Gehalt von 50 % Natriumhydroxid. Auf dieser Basis deuten die Ergebnisse darauf hin, dass das aus iBC® gewonnene Natriumhydroxid das Potenzial hat, nicht nur eine komplette ZLD-Lösung zu liefern, sondern auch eine wertvolle Einnahmequelle zu schaffen. Der konventionelle Aufbereitungsweg würde die Entsorgung der gemischten Salze in einer regulierten Abfallentsorgungsanlage erfordern, wo erhebliche Kosten (einschließlich einer gesetzlichen Abfallentsorgungsabgabe) anfallen. Daher wird der von Parkway vorgeschlagene Ansatz als eine äußerst wünschenswerte Alternative angesehen.
aMES®-Technologie
Die aMES®-Technologie ermöglicht die Verarbeitung von konzentrierten industriellen Prozess- und Abwasserströmen, einschließlich Salzlösungen, zur Rückgewinnung einer Reihe von wertvollen Verbindungen, Reagenzien und Frischwasser. Ende 2020 hatte Parkway eine detaillierte Pre-Feasibiltiy Studie für das Karinga Lakes Kali Project (KLPP) veröffentlicht und die die signifikanten Vorteile der aMES®-Technologie aufgezeigt. Unmittelbar darauf wurde eine neue hochmoderne aMES®-Pilotanlage installiert, die dem Unternehmen zur Demonstration, Optimierung und Validierung des Prozesses dient. Die Verarbeitung von Großproben von Kunden ist eine wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche Kommerzialisierung der aMES® Technologie. Im Laufe des Quartals wurden beim Betrieb der aMES® -Pilotanlage eine Reihe von der aMES® -Pilotanlage eine von Möglichkeiten zur Prozessverbesserung gefunden, um die Vorteile der Technologie weiter auszubauen.
Die Ergebnisse der jüngsten Testarbeiten mündeten in einer Reihe von technischen Wirtschaftsberechnungen, die von potenziellen Kunden positiv aufgenommen wurden. Parkway berichtet, dass die Gespräche mit diesen Parteien weiterlaufen. Einer der potenziellen Kunden, ein multinationales Bergbauunternehmen, arbeitet bereits mit einem großen Ingenieurbüro zusammen, um den Parkway und seinem Ingenieurpartner Worley vorgelegten Vorschlag zu prüfen.
Kasse nach strategischer Platzierung Anfang des Jahres gut gefüllt
Zum 31. März 2021 verfügte das Unternehmen über Barreserven in Höhe von $8,32 Millionen. Dieser Betrag enthält ausdrücklich noch nicht die bisher nicht in Anspruch genommenen Zuschussmittel und eine erwartete F&E-Steuerrückerstattung für das Geschäftsjahr 2021.
Fazit: Nach der schnellen Aufwärtsbewegung im Zuge der strategischen Finanzierung über $5.248.000 zu Beginn des Jahres (bei 0,018 AUD) ist die Aktie von Parkway bei schwächeren Umsätzen auf aktuell 0,013 AUD zurückgefallen. Parkway ist somit an der Börse billiger zu haben als seinerzeit bei der Platzierung, obwohl das Unternehmen weitere Fortschritte in Richtung Kommerzialisierung gemacht hat. Es braucht nur einen ersten kleinen Erfolg, um das Interesse neu zu wecken. Sobald der Markt erst einmal davon überzeugt wird, dass die Technologie von Parkway sich durchsetzt, ist die heutige Bewertung des Unternehmens von 26 Mio. AUD Geschichte. Wir sind gespannt, mit welchen weiteren Akquisitionen Parkway aufwarten wird. Nicht zuletzt kauft sich Parkway durch die Übernahmen (siehe Multi-Wet) immer auch einen bestehenden Zugang zu Kunden samt Umsätzen. Wir bleiben an Parkway dran.
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