Der Name von P2 Gold Inc. (TSX-V: PGLD; FRA: 4Z9) enthält für Eingeweihte eine augenzwinkernde Referenz an ein bekanntes Vorbild, dessen Name ebenfalls mit „P“ beginnt: Pretium Resources, gewissermaßen die „P1 Gold“. Pretium (NASDAQ/TSX: PVG), inzwischen ein Goldproduzent, hat heute einen Börsenwert von 2,3 Milliarden CAD. Dass das so ist, daran haben Joe Ovsenek und sein Team großen Anteil.
Ovsenek, ein Mitglied der Professional Engineers and Geoscientists of British Columbia, war 2010 nach 15 erfolgreichen Jahren bei Silver Standard (heute ebenfalls ein NADSAQ-Wert; SSR Mining (NASDAQ/TSX:SSRM )) anlässlich des Börsengangs zu Pretium gewechselt (mit 283 Mio. CAD Volumen übrigens einer der größeren Börsengänge an der TSX) und hat anschließend gegen alle Widerstände die hochgradige Brucejack-Mine im Goldenen Dreieck von British Columbia vom Entdeckungsstadium in nur acht Jahren in Produktion gebracht. Seit 2017 war Ovsenek Pretium-CEO. Im April 2020, nach neun Jahren erfolgreicher Arbeit, hat er das Ruder bei Pretium abgegeben, um sich wieder seiner Leidenschaft zu widmen: dem Finden und Entwickeln von neuen Minenprojekten. Womit wir bei P2 Gold angekommen sind – seinem aktuellen Vehikel.
Abbildung 1: Inzwischen trägt Joe Ovsenek seine Haare etwas kürzer. Aber er bleibt als Typ unverwechselbar, wenn man ihn einmal getroffen hat.
Von Pretium hat Ovsenek eine zuverlässige Truppe mit zu P2 Gold gebracht. Mit an Bord sind Ken McNaughton Chief Exploration Officer; Michelle Romero Executive Vice President und Grant Bond, CFO. Management und Board halten zusammen 30 Prozent der Aktien.
Mit solch einem Team und solch einer Erfolgsbilanz im Rücken beginnt man nicht bei Null
Der Fokus von P2 Gold liegt auf Nevada und – erneut wie schon bei Pretium – auf dem Goldenen Dreieck in British Columbia. Die Mischung der Projekte ist fein austariert zwischen solchen, die sich im fortgeschrittenen Stadium befinden und einigen in der Frühphase. Das Flaggschiff-Projekt ist das kürzlich erworbene Gold-Kupfer-Projekt Gabbs in Nevada mit einer abgeleiteten Mineralressource von 1,84 Millionen Unzen Gold Äquivalent und erheblichem Erweiterungspotenzial. Hinzu kommt ein Portfolio von Grassroots-Explorationsprojekten im Nordwesten von British Columbia (Golden Triangle) und im Südosten von Oregon.
Abbildung 2: P2 Gold hat das Gabbs Projekt erst jüngst aus dem Portfolio des Private Equity Investors Waterton Global Resource Management erworben. Der Deal wurde zugunsten von P2 Gold nachverhandelt und sieht nun vor, dass P2 Gold über einen Zeitraum von einem Jahren 5 Mio. USD bezahlt, wovon eine Million bereits im voraus geflossen ist. Außerdem erhält der Verkäufer 15 Mio. Aktien von P2 Gold und weitere 5 Mio. USD nach Abschluss einer vorläufigen Wirtschaftlichkeitsuntersuchung innerhalb von 2 Jahren nach Abschluss der Transaktion. Durch den Gabbs Deal ist Waterton über sein Vehikel Borealis mit 25 Prozent der Aktien zum zweitgrößten Aktionär nach Board und Management geworden.
Finanziell bestens gerüstet für die kommende Bohrsaison
P2 Gold hat am 19. Mai 2021 eine Finanzierung über 5,9 Mio. CAD bei 0,50 CAD abgeschlossen. Der Zweijahreswarrant, der in Verbindung mit dieser Platzierung ausgegeben wurde, hat einen Ausübungspreis von 0,85 CAD. Seitdem hat das Unternehmen weitere 1,75 Mio. CAD durch die Ausgabe von steuerbegünstigten Flow-Through Aktien eingeworben. Diese Flow Through Aktien wurden bei 0,60 CAD ausgegeben und haben ebenfalls einen Zweijahreswarrant bei 0,85 CAD. Das Unternehmen ist damit rechtzeitig zum Beginn der Bohrsaison finanziell bestens aufgestellt.
Bei Gabbs in Nevada wird es in erster Linie darum gehen, die historische Ressource von 1,84 Mio. Unzen Gold Äquivalent in Qualität und Umfang aufzuwerten. Die Geologen lesen aus dem technischen Bericht, der am 11. März auf sedar.com veröffentlicht wurde, erhebliches Verbesserungspotenzial heraus. Durch erneutes Bohren bekannter Mineralisierungszonen, die Verringerung der Bohrabstände sowie das Bohren in voller Tiefe der Vererzung und die Untersuchung auf sämtliche Elemente könnte sich die Ressource erheblich vergrößern. Obendrein ist der Ursprung der drei benachbarten Erzkörper, die zusammen Gabbs definieren, noch nicht entdeckt worden. Eine geologische Hypothese geht davon aus, dass alle bekannten Zonen von dem gleichen zugrunde liegenden Porphyrsystem gespeist werden könnten. Sollte diese Quelle in der Tiefe entdeckt werden, würde dies das Potenzial von Gabbs natürlich vervielfachen.
Erst einmal verfolgt P2 Gold für Gabbs einen konservativen Vierjahresplan: Bis Mitte 2022 soll eine neue Mineralressourcenschätzung vorliegen. Mit Infill- und Erweiterungsbohrungen der Mineralressource (2022) für das erste Halbjahr 2023 ist die Fertigstellung einer PEA geplant. Im zweiten Halbjahr 2025 soll dann die Machbarkeitsstudie stehen.
Abbildung 3: Bei der Aufstellung der historischen Ressourcenschätzung für Gabbs fällt auf, dass Kupfer aus dem oxidischen Teil der Lagerstätte (erste Zeile) offenbar nicht in die Berechnung der Goldäquivalentdaten eingeflossen ist. Das müsste bei einer neuen Ressourcenschätzung berücksichtigt werden.
Das BAM Projekt nahe Galore Creek könnte für eine Überraschung sorgen
Gabbs gibt dem Projektportfolio von P2 Gold eine solide Basis. Gerade institutionelle Investoren schätzen die Aussicht auf ein Ressource-Play mit kalkulierbar wachsenden Vorräten. Joe Ovsenek hat das Portfolio von P2 Gold so zusammengestellt wie ein guter Koch ein raffiniertes Menü: Gabbs sorgt schon mal für die Größe der Portion, damit alle satt werden. Die Würze liefern dagegen die Explorationsprojekte und hier ganz besonders das BAM Projekt in British Columbia, das kulinarisch gesprochen einen besonders hohen Schärfegrad besitzt.
Abbildung 4: Die drei Grassroots-Projekte BAM, Todd Creek und Silver Reef liegen im oder nahe dem Goldenen Dreieck von British Columbia. Insbesondere BAM hat es Joe Ovsenek angetan. Die Exploratonsgeschichte auf BAM reicht bis in die 1960er Jahre zurück. Seit jedoch die Straße zum benachbarten Galore Creek (Teck und Newmont) an dem Projekt vorbeiführt, haben sich die Vorzeichen für eine Entdeckung verändert. Ovsenek kennt die Gegend aus seiner Pretium-Zeit.
Abbildung 5: Der vergrößerte Kartenausschnitt zeigt schön die Straße, die zu Galore Creek führt. Trotz bald 60jähriger Explorationshistorie wurde auf BAM wurde nur wenig gebohrt!
Die Explorationsgeschichte von BAM reicht in die 1960er Jahre zurück. Schon damals wurde die JAN-Kupferzone entdeckt. Mitte der 1980er entdeckte Radcliffe Resources dann Quarzadern mit Gehalten von bis zu 212 Gramm pro Tonne Gold in Schürfproben. Weitere Schürfungen von Chevron Canada Resources Limited ergaben bis zu bis zu 7,4 Gramm pro Tonne Gold über 19,3 Meter. Boden- und Flusssedimentprobenprogramme definierten eine 3 Kilometer langen und 500 Meter breiten Korridor mit stark anomaler Gold-Silber-Bodengeochemie. Eine beträchtliche Anzahl von Goldwerten in Böden größer als 0,5 Gramm pro Tonne Gold, mit einem Höchstwert von 2,76 Gramm pro Tonne Gold.
Schon im vergangenen Jahr wurde BAM umfassend mit modernen geophysikalischen und geochemischen Methoden untersucht. P2 Gold verfügt daher über 500 Linienkilometer an geophysikalischen Daten. Weitere 15 Linienkilometer geophysikalische Messungen wurden am Boden gemacht. Darüber hinaus wurden ca. 1.100 geochemische Proben über ein Gebiet von 2 km x 4,8 km entnommen. 16 Proben ergaben Gehalte von mehr als 500 ppb (0,50 g/t) Gold, wobei die hochgradigste Probe einen Gehalt von 5.730 ppb (5,73 g/t) Gold aufwies. Wenn das keine Empfehlung für kommende Bohrungen ist!
Dank dieser Voruntersuchungen ist BAM reif, in diese Saison erstmalig überhaupt gebohrt zu werden. Das dürfte wirklich etwas für Feinschmecker werden.
Abbildung 6: Besonders interessant ist den Untersuchungen aus dem Jahr 2020 die Monarch Gold Zone auf BAM. In der Tiefe vermuten die Geologen darunter eine porphyrische Intrusion, die das gleiche Alter wie jene aufweist wie auf Galore Creek.
Fazit: Eine Restaurantkritik zu P2 Gold müsste die ausgewogene Komposition des Menüs betonen. Das Gabbs Kupfer-Gold-Projekt in Nevada liefert die Kohlehydrate zum satt werden und dürfte bei einer Erhöhung der Ressourcen sowie bei der geplanten PEA die Erwartungen von institutionellen Restaurantbesuchern (Investoren) befriedigen. Für die pikante Note sorgen dagegen die eingestreuten Grassroots-Projekte, darunter ganz besonders das BAM-Projekt an der Straße zu Galore Creek. Das Beste ist: Chefkoch Joe Ovsenek wird seine Gerichte in den kommenden Monaten live vorkochen und wir werden ihm gerne dabei zusehen. Wenn wir einen Wunsch an die Küche äußern dürften: wir mögen es gerne scharf! Goldinvest.de wird die Gerichte aus der Küche von P2 Gold in jedem Fall heiß servieren.
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