Positive Tendenzen konnten am gestrigen Donnerstag im Kupfermarkt beobachtet werden. Auslöser war Marktbeobachtern zufolge, dass sich die Anzeichen mehren, dass China die strengen Lockdowns und anderen Restriktionen der letzten Zeit weiter lockern könnte.
In Shanghai war das Ende eines zweimonatigen Lockdowns bereits Anfang der Woche verkündet worden und das chinesische Kabinett gab kurz darauf ein Paket von mehr als 30 Maßnahmen der Fiskal-, Finanz-, Investment- und Industriepolitik bekannt, mit denen die von der Pandemie arg gebeutelte Wirtschaft der Volksrepublik wieder angeschoben werden soll.
Das, so wird erwartet, könnte dem nachgelagerten Kupferkonsum einen Schub geben, der auf Grund des jüngsten Corona-Ausbruchs über Monate hinweg quasi zum Erliegen gekommen war. Zwischenzeitlich kletterte der Kupferpreis an der New Yorker Comex daraufhin wieder auf mehr als 10.000 USD pro Tonne.
Hinzu kam, dass bekannt wurde, dass die chilenische Kupferproduktion im April sank. Der Staatskonzern Codelco meldete einen Rückgang des Ausstoßes gegenüber dem Vorjahr um 6,1% auf 116.000 Tonnen, während die Produktion der Collahuasi-Mine mit 26,5% regelrecht einbrach.
Darüber hinaus hat die chilenische Umweltbehörde ein Sanktionsverfahren gegen die Kupfermine Los Pelambres von Antofagasta Minerals eingeleitet, wobei es um Mängel im Zusammenhang mit dem Management der Abraumhalden geht, wie Mitte der Woche bekannt wurde.
Sollten schwerwiegende Verstöße festgestellt werden, könnte das dazu führen, dass die Mine ihre Umweltgenehmigung verliert, geschlossen wird oder das Unternehmen eine hohe Strafe zahlen muss, hieß es. Los Pelambres förderte im vergangenen Jahr knapp 325.000 Tonnen des roten Metalls.
Auch in Peru, dem zweitgrößten Kupferproduzent der Welt, gibt es Probleme. Dort werden die Proteste gegen bestimmte Minen immer wütender, da die betroffenen Gemeinden eine höhere Beteiligung an den Erlösen verlangen. Insbesondere die riesige Las Bambas-Mine steht immer wieder im Zentrum der Konflikte.
Dennoch glauben die Analysten von RBC Capital Markets, dass das Kupferangebot die Nachfrage in den nächsten zwei Jahren übertreffen wird, da mehrere große Minenprojekte die Produktion erreichen sollten. RBC rechnet so mit einem durchschnittlichen Kupferpreis von 4,32 USD pro Pfund im laufenden Jahr, bevor er 2023 und 2024 auf 3,75 zurückgehen soll. Grund ist, dass die Experten dann mit einem kleinen Überangebot am Kupfermarkt rechnen.
Mittelfristig allerdings, so RBC, bleibe der Ausblick für Kupfer positiv. Für diesen Zeitraum und für die weitere Zukunft, sehen auch viele andere Analysten einen starken Anstieg der Kupfernachfrage vorher. Dies wird vor allem mit den Megatrends der Elektrifizierung und Dekarbonisierung nicht nur der Mobilität sondern auch der Weltwirtschaft begründet, der auch anhalten dürfte, sollte diese weniger schnell wachsen.
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