Gewaltige Finanzspritze von Toyota

Joby Aviation (NYSE: JOBY, WKN: A3CWWU) will den Begriff des Lufttaxis neu definieren und mit seinen Lösungen dazu beitragen, dass wir deutlich weniger Lebenszeit damit verbringen, um von A nach B zu kommen. Vor allem dann, wenn die Reiseroute nicht von London nach Shanghai führt, sondern „nur“ die Fahrt zum Flughafen ersetzt oder den Besuch in einer sehr abgelegenen Region ohne gut ausgebautes Straßennetz erst ermöglicht.

Mobilität ist eines der Markenkennzeichen unserer modernen Welt. Autos, Züge und Flugzeuge stehen bildlich für sie. Das Auto nutzen viele, meist für kurze bis mittlere Strecken. Geflogen wird weniger, dann aber meist zu entfernteren Zielen. Dass man ein Flugzeug wie ein Taxi benutzt und dabei nicht weit außerhalb einer Metropole landet, sondern quasi direkt am Ziel, diese Vorstellungen verbinden die meisten von uns nicht mit individueller Mobilität. Noch nicht, denn Joby Aviation ist angetreten, genau diese Vision Realität werden zu lassen.

Wie sich das Heute vom Morgen unterscheiden könnte, zeigt Joby Aviation am Beispiel von New York City. Stellen Sie sich vor, Sie sind zu Besuch in der Stadt und stehen an der Südspitze Manhattans, ganz in der Nähe des neuen World Trade Centers. Doch die Zeit in New York geht ihrem Ende entgegen. Der Abflug rückt näher und Sie müssen zum JFK-Airport. Er liegt wie die meisten Flughäfen weit außerhalb der Stadt.

Sie haben die Wahl: Sie können ein Taxi nehmen oder mit der U-Bahn fahren. Mit dem Auto benötigen Sie 49 Minuten, wenn alles glatt geht und kein Stau Ihre Fahrzeit verlängert. Joby Aviation wünscht und arbeitet hart daran, dass Sie in Zukunft noch eine weitere Alternative zur Verfügung haben, ein elektrisches Flugtaxi. Es würde am Downtown Heliport ganz im Süden Manhattans starten. Beim Abflug werfen Sie noch einen letzten Blick auf die Freiheitsstatue und schon sieben Minuten später sind Sie am Flughafen.

Eine Vision wird Wirklichkeit

Ein schöner Traun? Nein, schon eher eine Vision, die sich anschickt, Wirklichkeit zu werden, denn Jobys Luft-Mitfahrdienst wird die Leichtigkeit von konventionellen Mitfahrgelegenheiten mit der Macht des Fluges kombinieren. So soll eine grüne Alternative zum Fahren per Auto entstehen, die bequem per App buchbar ist. Damit dies gelingen kann, muss das Flugzeug in den Hintergrund unseres normalen Lebens eintauchen können.

Technisch möglich wird dies mit einem batteriegetriebenen Fluggerät. Es hat verstellbare Propeller und kann damit sowohl die Eigenschaften eines Flugzeugs wie die eines Hubschraubers annehmen. Die US-Navy nutzt dieses Konzept bereits auf ihren Flugzeugträgern. Hier besteht die Schwierigkeit darin, dass für das Landen und Starten nur wenig Platz zur Verfügung steht. Senkrecht startende Düsenjäger sind schon lange bekannt und im Einsatz. Doch sie machen sehr viel Lärm und sind entsprechend teuer.

Für kleinere Aufklärungsflugzeuge, die nicht mit Überschallgeschwindigkeit fliegen müssen, hat die Luftfahrtindustrie für die US-Navy deshalb kleinere Flugzeuge entwickelt, die wie Hubschrauber starten und landen, während des Flugs aber wie ein normales Flugzeug fliegen. Die Lösung für dieses Problem stellten Propeller dar, die verstellt werden können. Beim Start und bei der Landung wird der Propeller so gestellt, dass er horizontal zum Boden ausgerichtet ist. Während des Flugs wird der Winkel des Propellers um 90 Grad gedreht, sodass der Propeller wie bei einem normalen Flugzeug senkrecht zum Boden steht.

Umweltfreundliches Elektrofliegen

Anders als bei den Modellen, die von der US-Navy auf ihren Flugzeugträgern betrieben werden, hat Joby Aviation für seine Luftfahrzeuge jedoch einen elektrischen Antrieb vorgesehen. Auch die Zahl der Rotoren ist mit sechs deutlich höher als bei klassischen Propellerflugzeugen. Lange Landebahnen sind nicht mehr nötig, denn gelandet werden, kann wie mit einem Hubschrauber im Prinzip überall dort, wo Platz ist, selbst in den Straßenschluchten von New York.

Inzwischen hat Joby Aviation mit seinen Prototypen mehr als 30.000 Meilen in voller Größe geflogen und die Flugzeuge sind so konzipiert, dass sie die kompromisslosen Sicherheitsstandards der FAA und anderer globaler Luftfahrtbehörden erfüllen. Mit der FAA befindet sich Joby derzeit in einem mehrjährigen Testprogramm, um das Fahrzeug für den kommerziellen Betrieb zu zertifizieren. In diesem insgesamt fünfstufigen Programm wurden die ersten drei Stufen bereits komplett abgeschlossen und ein Drittel der vierten Stufe ebenfalls erfolgreich absolviert.

Die Vereinigten Arabischen Emirate und Toyota zeigen großes Interesse

Während der Prozess der Prüfung und Zulassung des Luftfahrzeugs läuft, widmet sich Joby bereits der Vermarktung seines Produkts. Sehr gut aufgenommen wurde die Idee eines batteriegetriebenen Lufttaxis in den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie von Toyota. In Dubai konnte Jobys Founder und CEO, JoeBen Bevirt, im Februar dieses Jahres mit der UAE General Civil Aviation Authority eine Absichtserklärung unterzeichnen, welche den Weg für Jobys Lufttaxis in den Emiraten freimachen wird. Im September erfolgte dann die Zertifizierung von Joby Aviation als erstem Anbieter von elektrischen Lufttaxis in Dubai.

Noch bedeutsamer war der am 2. Oktober verkündete Ausbau des Engagements von Toyota Motor. Die Japaner planen in zwei gleich großen Tranchen weitere 500 Millionen US-Dollar in Joby Aviation zu investieren. Ihre gesamte Investitionssumme steigt damit auf 894 Millionen US-Dollar an. Die erste Hälfte der zusätzlichen Investition soll noch in diesem Jahr getätigt werden, die zweite 2025.

Unterstützen will Toyota damit einerseits den laufenden Prozess der Zertifizierung und die Vorbereitung der kommerziellen Produktion. Die Japaner sind gewillt, langfristig eine Allianz zur Fertigung der Lufttaxis mit Joby Aviation einzugehen. Innerhalb dieser Kooperation will Toyota wichtige Steuerungs- und Antriebskomponenten für die Produktion der neuen Flugzeuge an Joby liefern.

An der Wall Street stehen die Zeichen wieder auf Rallye

An der New Yorker Börse haben die Anleger mit einer kräftigen Rallye auf diese Nachricht reagiert und den Joby-Aktienkurs zwischenzeitlich wieder über die Schwelle von 6,00 US-Dollar ansteigen lassen. Diese muss nun langfristig überwunden werden, damit das Julihoch bei 7,46 US-Dollar als nächstes Zwischenziel erneut erreicht werden kann. Kann auch diese Hürde dauerhaft genommen werden, ist das Widerstandsband zwischen 10,00 und 10,20 US-Dollar das nächste Ziel.

Es bleibt also spannend bei Joby Aviation. Nicht nur der Aktienkurs sieht derzeit recht vielversprechend aus. Auch das ihm zugrundeliegende Geschäftsmodell hat großen Reiz. Goldinvest wird deshalb am Ball bleiben und diese spannende und interessante Investmentmöglichkeit weiter intensiv für Sie beobachten.

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