Die Welt steuert auf einen Lithiumengpass zu, obwohl genug Vorkommen des extrem gefragten Batteriemetalls vorhanden sind. Einigen Produzenten zufolge können aber diese Vorkommen nicht schnell genug in die Beschaffungskette für die Batterieindustrie gebracht werden, um den zu erwartenden Anstieg der Nachfrage nach Elektromobilen zu bedienen, berichtet The Australian Financial Review.
Das hänge zum einen damit zusammen, dass die Kapitalmärkte bislang nicht in ausreichendem Umfang die nötige Lithiumproduktion unterstützt hätten. Zum anderen würden die Prognosen zur Nutzung so genannter EV (Electric Vehicle), sowohl was die Energieintensität als auch die Nachfrage angehe, immer wieder angehoben.
Anthony Tse, CEO von Galaxy Resources (WKN A0LF83), habe zum Beispiel auf der UBS Australasia-Konferenz Anfang der Woche erklärt, dass seiner Schätzung nach in den vergangenen 18 bis 24 Monaten lediglich 2 Mrd. USD in Lithiumproduktion investiert worden seien. Trotz aller möglichen Formen der Finanzierung, sei es nicht gelungen, diese Marke zu überwinden. Damit sei die Branche um 6 bis 7 Mrd. USD unterkapitalisiert.
Das Problem sei vor allem, so Tse, dass im vergangenen Jahr nur ca. 200.000 Tonnen Lithium verkauft worden seien. Bei einem angenommenen durchschnittlichen Verkaufspreis von 15.000 USD pro Tonne, bedeute das für 2016 Lithiumverkäufe mit einem Wert von gerade einmal 3 Mrd. USD. Das bedeute, ein Markt mit einem Volumen von 3 Mrd. USD verlange nach 6 Mrd. USD an Kapital – und zwar nicht für die kommenden sieben oder acht, sondern für die nächsten drei oder vier Jahre, um so die für 2025 erwartete Nachfrage zu erfüllen.
Bei Lithiumproduzent Orocobre (WKN A0M61S) schließt man sich dieser Meinung an. Man gehe davon aus, dass das Angebot knapp bleiben werde, erklärte CFO Neil Kaplan. Im vergangenen Jahr seien 750.000 EVs verkauft worden, was eine Marktdurchdringung von rund einem Prozent bedeute. Für 2020 gehe man von rund 4,5%, für 2025 von 15 Prozent und von mehr als 50% für 2040 aus. Herr Kaplan basiert diese Schätzungen auch auf der politischen Unterstützung weltweit, insbesondere den Erwartungen Chinas, bis 2020 4,5 Mio. EVs auf die Straße zu bekommen.
Es sei schwierig, ein Projekt in Betrieb zu bringen, so Herr Kaplan. Auch bei Orocobre habe es auf dem Weg dahin Schwierigkeiten gegeben. Im vergangenen Jahr habe man schließlich 12.000 Tonnen Lithium produziert, was rund 6% der globalen Produktion darstelle. Er geht davon aus, dass es zu zahlreichen Engpässen kommen wird.
Es sei nämlich eine Sache, dass es weltweit große Vorkommen von Lithium gebe, aber eine ganz andere, ob diese auch tatsächlich auch wirtschaftlich gefördert werden könnten, um die Produktion des Batteriemetalls wirklich spürbar zu steigern.
Die Analysten der UBS erkennen ein sehr attraktives Basisszenario für EVs. Im vergangenen Jahr habe der Lithiummarkt ein Volumen von rund 200.000 Tonnen gehabt, doch man erwartete einen Anstieg um das Fünffache bis 2025 als Basisszenario, wobei der Großteil des Wachstums gegen Ende dieses Zeitraums erwartet werde.
Es gebe zwar genug Lithium weltweit, doch es sei schwieriger, das hochgradige Material zu erhalten, das für Batterien benötigt werde. Wenn man die Zahlen des Basisszenarios heranziehe und das bekannte zukünftige Angebot dagegen rechne, dürfte nach Ansicht der Experten zumindest in diesem und im kommenden Jahr auf dem Markt noch „eng“ bleiben.
Zum Ende des Jahrzehnts hin, werde sich die Situation allerdings ein wenig entspannen, sodass man dann mit einer Konsolidierung des Lithiumpreises von vielleicht 20.000 USD pro Tonne in Richtung 12.000 bis 15.0000 USD pro Tonne rechne.
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