Die Sorge über die künftige Versorgungssicherheit bei Batterierohstoffen verändert die Beschaffungsstrategien von globalen OEMs und Kathodenherstellern. Vor allem Unternehmen aus Asien gehen verstärkt dazu über, direkte Verträge mit Produzenten und Bergbauunternehmen zu schließen. Nach Angaben des Branchendienstes Roskill hat es seit dem Jahr 2016 mindestens zehn Lithium-Transaktionen geben sowie weitere fünf Transaktionen im Kobaltsektor. Dahinter steckt möglicherweise die Erkenntnis, dass die Versorgung mit Kobalt- und Nickel noch kritischer sein könnte als die Versorgung mit Lithium oder Grafit.
Blickt man auf die jüngsten Transaktionen, so scheint das Jahr 2018 im Zeichen von Kobalt- und Nickel zu stehen. Im Bereich Kobalt kündigte LG Chem im April 2018 die Gründung zweier Joint Ventures mit Huayou Cobalt zur Herstellung von Kobaltvorläufer- und Kathodenmaterialien an. Die Transaktion ähnelt sehr dem Vertrag zwischen Huayou Cobalt und Südkoreas staatseigenem Posco im Januar dieses Jahres. Allerdings sichert sich LG Chem 40.000 Tonnen, während es bei Posco nur um 4.600 Tonnen ging. Im Rahmen der Vereinbarung wird LG Chem bis 2020 rund 225 Millionen US-Dollar aufbringen, um die JVs für Vorläufer- und Kathodengase in China zu errichten.
SK Innovations, ein weiterer südkoreanischer Hersteller von Großbatterien, hat im März 2018 mit australischen Minen, die das Sconi-Projekt in Queensland entwickeln, ein Abkommen über die Abnahme von Kobalt und Nickel unterzeichnet. Die Vereinbarung beinhaltet die Lieferung von 12.000 Tonnen Kobaltsulfat und 60.000 Tonnen Nickelsulfat. Während LG Chem neben dem Autobatteriegeschäft auch kleine Batterien für die tragbare Elektronikindustrie herstellt, konzentriert sich SK Innovations ausschließlich auf Autobatterien. Kobalt und Nickel werden in den Nickel-basierten Li-Ionen-Batteriebetrieb in Korea und dem aufstrebenden ungarischen Werk eingesetzt.
Schon im Februar hatte der chinesische Recyclinggigant GEM Co einen dreijährigen Kobalt-Vertrag mit dem Schweizer Bergbaukonzern Glencore unterzeichnet. Die Vereinbarung sieht die Lieferung von 52.800 Tonnen Kobalthydroxid zwischen 2018 und 2020 vor. Obwohl GEM Co schon heute der weltweit größte Batterie-Recycler ist, plant das Unternehmen bis 2019 weitere Zukäufe. Auf der Shoppingliste stehen ein Projekt mit 20.000 Tonnen Li-Ionen-Batterie-Materialien, ein weiteres Projekt mit 60.000 Tonnen Vorprodukten sowie ein Projekt mit 30.000 Tonnen Kathodenmaterial. Diese Projekte werden GEM Co. zu einem führenden Lieferanten von Kathodenmaterialien für chinesische Batteriehersteller machen.
Gangfeng Lithium einer der führenden Lithiumproduzenten weltweit verfolgt offenbar eine ganz eigene Kobaltstrategie. Statt sich die Lieferung von fortgeschrittenen Projekten zu sichern, hat sich der milliardenschwere chinesische Konzern in das kanadischen Explorationsunternehmen Explorex Resources (CSE:EX, FRA:1XE) eingekauft. Explorex soll für Gangfeng nach geeigneten Kobaltlagerstätten zu suchen. Schon nach kurzer Zeit scheint sich ein erster Deal anzubahnen.
Explorex hat sich eine Kaufoption auf das fortgeschrittene Hautalampi Kupfer-Kobalt-Projekts in Finnland gesichert. Bei dem Projekt handelt es sich um eine mit Kobalt angereicherte Nickel-Kupfer-Sulfidlagerstätte nahe der Stadt Outokumpu, die bereits Mitte der 1980er Jahre entdeckt wurde. Seitdem wurden umfangreiche technische Untersuchungen durchgeführt, darunter eine Machbarkeitsstudie im Jahr 2009. Angesichts des fortgeschrittenen Stadiums der Lagerstätte sowie der guten Infrastruktur glaubt Explorex, dass das Projekt schnell entwickelt werden kann – erst recht im Lichte der dramatisch gestiegenen Kobaltpreise. Wenn die Transaktion erfolgreich abgeschlossen wird, würde sich Explorex quasi aus dem Stand einen Spitzenplatz unter den aussichtsreichen Kobaltentwicklern sichern, vergleichbar mit e-Cobalt.
In den kommenden Jahren sind nach Einschätzung der Roskill Experten noch mehr Lieferverträge zwischen Downstream- und Upstream-Unternehmen zu erwarten, vorwiegend auf der Kobaltseite.
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