Die Analysten von Haywood Securities haben vor Kurzem einen interessanten Bericht zu der Kupfergesellschaft Oroco Resource (WKN A0Q2HB / TSX-C OCO) veröffentlicht. Demzufolge ist Oroco ein Unternehmen, das man im Auge behalten sollte (Rubrik: companies to watch).
Oroco Resource konzentriert sich, so Haywood, auf das Porphyr-Kupferprojekt Santo Tomas im Nordwesten Mexikos. Das Unternehmen hat die vergangenen Jahre damit verbracht, sich ein großes Paket an Liegenschaften von insgesamt knapp 9.000 Hektar zu sichern, das im reichen Laramide-Gürtel liegt. Haywood rechnet damit, dass Oroco die Option auf weitere, wichtige Konzessionen ziehen wird, sodass das Unternehmen in Zukunft eine Beteiligung von 56,7% am Kern des Distrikts und von 77,5% an den umliegenden Konzessionen halten wird. Es bestehe zudem die Option, die Beteiligung an den Konzernkonzessionen auf 72,9% und dann 81% zu erhöhen, indem man zunächst weitere 10 Mio. Dollar und dann noch einmal 20 Mio. Dollar investiert.
Quelle: Oroco Resource
Das Unternehmen werde von einem sehr erfahrenen Team von Bergbauprofis geleitet, erklärte Haywood weiter. Ian Graham beispielsweise, bei Oroco verantwortlich für die Exploration, habe bei Anglo American gearbeitet und sei zuletzt Chefgeologe von Rio Tintos Projektgenerierungsteam gewesen, bevor er zu Oroco wechselte. Die Stärke des Managements werde entscheidend dafür sein, das Santo Tomas-Projekt voran- und die historische Ressource und Wirtschaftlichkeitsstudien in Übereinstimmung mit dem kanadischen Standard NI 43-101 zu bringen.
Das Santo Tomas-Projekt
Bei Santo Tomas handelt es sich um ein porphyrisches Kupferprojekt mit einer historischen Ressource von 333 Mio. Tonnen bei 0,437% Kupfer, was bei einem Cut-off von 0,35% rund 3,21 Mrd. Pfund Kupfer entspreche. Bei einem geringeren Cut-off von 0,15% steige die historische Ressource auf 822 Mio. Tonnen bei 0,323% Kupfer und damit 5,85 Mrd. Pfund an enthaltenem Kupfer. Auf Santo Tomas wurden in der Vergangenheit bereits zahlreiche Bohrungen vorgenommen und die erwähnte historische Ressourcenschätzung sowie eine ebenfalls nicht den aktuellen, kanadischen Standards entsprechende, positive Vormachbarkeitsstudie erstellt.
Oroco selbst ließ daraufhin eine nicht NI 43-101 konforme Scoping-Studie und einen technischen Bericht folgen, anhand dessen man die nötigen Arbeiten bestimmte, um die Lagerstätte zu einer modernen, den heutigen Standards entsprechenden Ressourcenschätzung und Wirtschaftlichkeitsstudie voranzubringen. Die Lagerstätte tritt auch an der Oberfläche aus und man ging / geht davon aus, dass sie im Tagebau bei einem geringen Verhältnis von Abraum zu Erz abgebaut werden kann. Das Projekt verfügt über gute Infrastruktur, darunter Zugangsstraßen, Strom, Schienenanbindung und Wasserversorgung in den entscheidenden Bereichen, was die zukünftigen Arbeiten erleichtern werde, so Haywood.
Die historische Vormachbarkeitsstudie von 1994 ging von einem großen (28 bis 25 Mio. Tonnen pro Jahr), langlebigen (Minenlebensdauer von 27 bis 33 Jahren) Tagebaubetrieb aus, auf dem ein Konzentrat mit Kupfergehalten von 26 bis 18% ohne schädliche Verunreinigungen produziert werden sollte. Metallurgietests deuteten auf eine Ausbringungsrate von 90% Kupfer hin. Die Studie bescheinigte Santo Tomas einen positiven Nettobarwert und einen internen Zinsfuß (IRR) von 18% sowie eine Amortisierungsdauer von 4,2 Jahren bei einem Kupferpreis von 1,00 pro Pfund sowie einem Goldpreis von 380 und einem Silberpreis von 5 USD pro Unze. Die Studie deutete zudem auf ein erhebliches Potenzial zur Ressourcenerweiterung entlang des nicht ausreichend explorierten 5 Kilometer langen Streichens hin.
Explorationspotenzial
Die Santo Tomas-Lagerstätte bleibt nach Norden, Süden, im Abfallen nach Westen und in die Tiefe offen. Haywood weist darauf hin, dass in früheren Bohrungen in der North Zone 24 von 49 Bohrungen, die die Mineralisierungszone antrafen, in Vererzung endeten. Das bedeute gutes Potenzial auf eine Erweiterung der Ressourcen in der Tiefe als auch entlang des Streichen. Zudem sei nur ein kleiner Teil der historischen Bohrung auch auf Molybdän, Gold und Silber analysiert worden. Es gebe aber Anzeichen dafür, dass es möglich sei, auf diese Weise zusätzliches Kupferäquivalent nachzuweisen. Zukünftige Bohrungen würden dieses Potenzial untersuchen, hieß es.
Neue Ressourcenschätzung schon in H1 2020
Oroco, so die Analysten weiter, habe erst vor Kurzem mit den technischen Arbeiten im Feld begonnen, darunter Basisstudien zur Umwelt und der Genehmigungsprozess, auf die direkt geophysikalische Untersuchungen (3D Induced Polarization) folgen sollen. Damit wolle Oroco die erste Phase an Bohrungen, die noch für dieses Jahr vorgesehen sei, vorbereiten. Diese wiederum werde wohl schnell von Bestätigungsbohrungen schon im ersten Quartal 2020 gefolgt werden, die auf bekannte Vererzung mit 0,3% Kupfer ausgerichtet sein würden. Sollten die Arbeiten wie geplant verlaufen, rechnet Haywood schon im ersten Halbjahr 2020 mit einer Ressourcenschätzung gemäß aktuellem kanadischem Standard. Daraufhin wolle Oroco die Proben der neuen Bohrungen auf Niveau einer Scoping-Studie untersuchen lassen, um auch Molybdän, Silber und Gold zu berücksichtigen.
Haywood sieht verschiedene, potenzielle Auslöser für Kurssteigerungen bei Oroco Resource. Dazu gehören den Analysten zufolge die ersten Bohrungen und die Veröffentlichung der Bohrergebnisse im ersten Quartal 2020 sowie die dann folgende Ressourcenschätzung.
Laut Haywood verfügt Oroco über 1,3 Mio. CAD an Cash, sodass davon auszugehe sei, dass das Unternehmen in den nächsten Monaten eine Finanzierung vornehmen werde, da die genannten Arbeiten zwischen 1,5 und 2 Mio. CAD kosten dürften. Das Unternehmen hatte erst gestern gemeldet, dass alle Warrants aus einer Finanzierung vom 26. April 2018 ausgeübt worden seien, sodass dem Unternehmen Erlöse von 720.000 CAD zuflossen.
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