Liebe Leserin, lieber Leser,der Goldpreis hat bereits einen starken Jahresstart hingelegt in 2017. Das erinnert sehr an den Jahresbeginn 2016. Auch vor einem Jahr startete nach der damaligen Zinsanhebung durch die US-Notenbank im Dezember 2015 eine Rallye im Goldpreis. Dieser legte daraufhin um fast 30% zu. Wird sich diese Rallye in 2017 wiederholen?
Goldpreis-Rallye nach der FED-Zinsanhebung im Dezember 2015
Quelle: stockcharts.com
Um fast 30% legte der Goldpreis innerhalb eines halben Jahres zu, nachdem die US-Notenbank FED zum ersten Mal seit Jahren wieder die Zinsen angehoben hatte.
Zinsanhebung und steigender Goldpreis: wie passt das zusammen?
Haben wir nicht einst gelernt: steigende Zinsen sind Gift für den Goldpreis? Das ist so nicht ganz korrekt. Denn tatsächlich schüren steigende Zinsen eben auch die Inflationserwartungen. Schließlich würde doch keine Notenbank der Welt ihre Leitzinsen anheben, wenn sie es mit einer Deflation zu tun hätte.
Steigende Inflationserwartungen führen dann in der Regel dazu, dass die Investoren und Anleger verstärkt nach Anlagen Ausschau halten, die als Schutz vor einer steigenden Inflation gelten. Für mich und viele andere ist das in erster Linie Gold. Für den Rest sind das Anleihen.
Betrachten Sie hier die Entwicklung der Rendite auf US-Staatsanleihen mit 10-jähriger Laufzeit von Dezember 2015 bis Juli 2016:
Quelle: stockcharts.com
Vergleichen Sie mit dem Goldpreischart oben der den gleichen Zeitraum abbildet. Während der Goldpreis abging wie eine Rakete, sind die Renditen auf US-Staatsanleihen um fast 40% gesunken.
Das war ein zusätzlicher Unterstützungsfaktor für den Goldpreis.
Im Endeffekt ist es doch so: sinkende Anleiherenditen führen dazu, dass Vermögenswerte wie Gold noch attraktiver werden. Denn wenn eine Anleihe keine Zinsen mehr abwirft, warum sollte man dann nicht als Alternative auch Gold halten, was ja als Sachanlage noch deutlich höhere Sicherheit bietet? Eben. So besteht eine deutliche Parallele zwischen sinkenden Anleiherenditen und einem steigenden Goldpreis.
Und jetzt schauen Sie mal wie sich US-Staatsanleiherenditen und Goldpreis zuletzt entwickelt haben:
Goldpreis und US-Staatsanleiherenditen seit Jahresbeginn 2017: Gold hoch, Anleiherenditen runter
Quelle: stockcharts.com (Goldpreis – rot-schwarze Linie)
Ich habe hier aufgrund der noch recht kurzen Zeitspanne nicht die 10-jährigen, sondern die 1-jährigen Anleiherenditen dem Goldpreis gegenübergestellt.
Sie sehen es schon: nach den letzten Gewinnmitnahmen (Tax Loss Season in den USA) zum Ende des vergangenen Jahres und seit die Marktteilnehmer wieder aus dem Weihnachtsurlaub zurückgekehrt sind, geht es mit dem Goldpreis aufwärts, während die US-Staatsanleiherenditen sinken.
Fazit Goldpreis und die FED
Grundsätzlich ist eine Zinsanhebung durch die FED absolut kein Beinbruch für den Goldpreis. Ganz im Gegenteil hat die vorletzte Zinsanhebung im Dezember 2015 erst die Goldpreis-Rallye in der ersten Jahreshälfte 2016 ausgelöst. Und ganz genauso wie vor einem Jahr zeichnet sich auch jetzt eine ähnliche Entwicklung ab, mit einem steigenden Goldpreis und sinkenden US-Staatsanleiherenditen.
Doch ob sich diese Entwicklung, die wir seit Jahresbeginn 2017 beobachten, auch über die kommenden Monate fortsetzen wird, hängt noch von anderen Faktoren ab. Unter anderem Faktoren die auch das künftige Verhalten der FED beeinflussen werden. Mit diesen Faktoren werde ich mich am kommenden Dienstag noch gesondert und ausführlich beschäftigen. Für Erste reicht es zu sagen: Ja, die Konstellation von vor einem Jahr wiederholt sich derzeit: die US-Notenbank hat mit ihrer Zinsanhebung wieder den Weg für eine neue Goldpreis-Rallye freigemacht.
So long liebe Leser…damit verabschiede ich mich für heute…wir lesen uns am Freitag zur Silbermünzenreihe wieder….liebe Grüße und noch einen schönen Tag…
Ihre Miriam Kraus
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