US-Präsident Donald Trump war alles andere als zufrieden. Von der US-Notenbank Fed hatte er eine deutliche Zinssenkung gefordert. Herausgekommen sind 25 Basispunkte. Und selbst diesen kleineren Schritt fanden mit Esther George und Eric Rosengren zwei FOMC-Mitglieder zu hoch – beide votierten für ein Abwarten. Mit James Bullard, Präsident der Federal Reserve Bank von St. Louis, gab es dagegen nur einen Vertreter, der die Zinsen um 50 Basispunkte senken wollte.
Letztendlich kam also alles wie von der Börse erwartet. Eine leichte Zinssenkung und wütende verbale Attacken aus dem Weißen Haus. Business as usual. Und auch die Uneinigkeit im FOMC stößt nicht unbedingt auf Unverständnis. „Letztendlich interpretieren wir die Entscheidung positiv und finden es auch gar nicht schlecht, dass sich nicht alle Notenbanker über die Zinssenkung einig waren. Im Sinne unabhängiger Notenbankpolitik in unsicheren Zeiten war auch eigentlich nichts anderes zu erwarten“, kommentiert Christian Scherrmann, Volkswirt USA bei der Fondsgesellschaft DWS, die Fed-Entscheidung.
Am Donnerstagmorgen zeigt sich im europäischen Handel deshalb auch recht wenig Bewegung. EuroStoxx, DAX und Co. liegen überwiegend leicht im positiven Terrain, der Bund-Future gibt leicht ab und der Gold-Future liegt bei vergleichsweise geringen Ausschlägen aktuell leicht im Plus.
Unter den Kommentatoren der gestrigen Fed-Entscheidung geht der Blick daher auch gleich wieder in die Zukunft. Denn größere Uneinigkeit in der Fed dürfte darüber herrschen, wie sich die Zinsen kurzfristig weiter entwickeln. Trump will zwar mit Blick auf die anstehenden Wahlen weitere Senkungen zur Ankurbelung der Wirtschaft, doch da könnte das FOMC der Notenbank dem US-Präsidenten einen Strich durch die Rechnung machen. Fed-Präsident Jerome Powell betonte – wohl auch in Zusammenhang mit dem verbalen Dauerfeuer Trumps gegen ihn – nochmals deutlich, dass die Notenbank sich an den Daten orientieren wird. „Mit einer weiteren Zinssenkung im Oktober sollte nicht gerechnet werden. Neigt der US-Datenkranz zur Schwäche, scheint eine neuerliche geldpolitische Lockerung im Dezember möglich“, so das Fazit der Volkswirte der VP Bank zu den Aussichten. Abwarten also…
Beim Goldpreis hat die gestrige Fed-Entscheidung bisher für keine größeren Bewegungen gesorgt. Nachdem der Goldpreis-Future gestern zwischen 1.490,70 Dollar und 1.519,50 Dollar pendelte, geht es heute insgesamt deutlich ruhiger zu. Bisher liegt die Tagesspanne bei 1.496,30/1.505,60 Dollar. „Gold-Bullen“ können mit Blick auf die charttechnische Lage durchaus zufrieden sein. Eine wichtige Unterstützungsmarke im Chart des Gold-Futures um 1.488,90/1.492,10 Dollar hat gestern gehalten und wird im heutigen Handel bisher nicht großartig in Gefahr gebracht.
Für den Goldpreis bleiben nach der letzten Rallye, die im Mai gestartet war und die Ende August/Anfang September bei 1.565,00/1.566,20 Dollar ihr bisheriges Hoch verzeichnete, damit weiter Optionen nach oben vorhanden. Bisher kann die Abwärtsbewegung der letzten Tage ohne sich groß charttechnisch zu verbiegen als reine Konsolidierung bewertet werden. Bleibt der Support intakt, wäre ein neuer Anlauf auf die Topzone und vielleicht auch ein Ausbruch über diese Marke der logische nächste charttechnische Schritt für den Goldpreis.
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