Goldpreis notiert derzeit vergleichsweise stabil
Die Goldpreis-Untergrenze verläuft seit 2015 in einem positiven Trend
Fed-Entscheidung im Juni könnte für weiteren Preisverlauf entscheidend sein, auch für die Entwicklung von Goldaktien
Mit Rückenwind durch geopolitische Risiken, Spannungen rund um den Welthandel und steigende Inflationsraten notiert der Goldpreis derzeit vergleichsweise stabil. Zwar hat er seit seinem längerfristigen Hoch von 1.365 US-Dollar (USD) pro Feinunze leicht eingebüßt. Seine Untergrenze allerdings bewegt sich seit 2015 in einem kontinuierlich positiven Trend stetig höherer Tiefpunkte. „Derzeit liegt die Basis dieses Trends bei etwa 1.285 USD pro Unze“, erklärt Joe Foster, Portfoliomanager und Stratege für die Gold-Fonds von VanEck, der die wichtigsten Faktoren für den weiteren Verlauf des Goldkurses zusammenfasst.
Gründe dafür, dass die Obergrenze des Goldpreises diesem positiven Trend derzeit nicht folgt, sieht Foster in einer Reihe allgemein positiver Wirtschaftsdaten, die den US-Dollar am 1. Mai zu seinem Jahreshoch bewegen ließen. „Gold wurde auch durch Realzinsen unter Druck gesetzt, die mit den US-Treasuries stiegen. Die Rendite zehnjähriger US-Treasuries übertraf erstmalig seit 2013 die Marke von drei Prozent“, erklärt der Gold-Experte. Infolge habe der Goldkurs einen leichten Verlust in Höhe von 0,7 Prozent und notierte Ende April bei etwa 1.315 USD pro Unze.
In den kommenden Wochen könnte der Goldpreis insbesondere von Erwartungen an eine Zinserhöhung durch die Federal Reserve am 12. Juni steigen. „Gold könnte im Juni die Trendbasis seiner Preisuntergrenze testen“, so Foster und fügt an: „Angesichts der Widerstandsfähigkeit, die der Goldpreis in Folge geopolitischer Risiken, der Handelsspannungen und der Inflation gezeigt hat, wären wir aber überrascht, dass Gold unter das Niveau von 1.285 USD fallen würde.“ In der zweiten Hälfte des Jahres 2018 hingegen könnte der Goldpreis laut Foster erneut gegen seine jüngste Obergrenze von 1.365 USD laufen.
Ein Funke, der den Goldpreis durch seine Obergrenze von 1.365 USD bewegt, würde auch das derzeit eher geringe Interesse an den Minengesellschaften wiederaufleben lassen. Durch mangelnde Nachfrage habe der Goldminensektor im vergangen Jahr seine Performanceerwartungen verfehlt. „Durch diese Entwicklung eröffnen sich attraktive Chancen. Wir erachten Goldaktien derzeit für unterbewertet, die Unternehmen dahinter sind grundsätzlich gesund“, schließt Foster.
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