1) Rückblick
Der Goldpreis konnte sich ausgehend vom letzten großen Panik-Tiefpunkt am 16. August 2018 bei 1.160 USD in den letzten zwei Jahren bis auf 2.075 USD am 7. August 2020 fast verdoppeln. Diese sensationelle zweijährige Aufwärtsbewegung muss als eine große Welle verstanden werden, die sich natürlich in zahlreiche Unterwellen aufschlüsseln lässt! Alle in dieser Aufwärtsbewegung enthaltenen Zwischenkonsolidierungen und Rücksetzer dienten letztlich nur dem massenpsychologisch typischen Ziel, diese übergeordnete Aufwärtswelle mit einer parabolischen Übertreibung (Finale) zu beenden.
Dementsprechend hatte der erste scharfe Rücksetzer von 2.075 USD zurück bis auf 1.861 USD eine wichtige Signalwirkung und lieferte bereits in der zweiten Augustwoche den Trendwechsel. In der folgenden mehrwöchigen Konsolidierung konnten die Bullen innerhalb eines Dreiecks mit 2.015 USD nochmals Kurse oberhalb von 2.000 USD erreichen. Aber schon der nächste Versuch scheiterte mit 1.992 USD unterhalb dieser psychologischen Marke. Es entstand eine Serie tieferer Hochpunkte. Auf der Unterseite konnten die Zone um 1.910 – 1.920 USD mehrmals verteidigt werden, wodurch unter den immer noch zahlreich vorhandenen Edelmetall-Bullen immer wieder neue Hoffnungen geschürt wurden.
Am 21. September, also sechs Wochen nach dem der Goldpreis sein neues Allzeithoch bei 2.075 USD erreicht hatte, konnten die Bären jedoch schließlich das Dreieck nach unten aufbrechen und damit die wochenlange Konsolidierung zu ihren Gunsten auflösen. Schnell rutschten die Goldnotierungen daraufhin innerhalb von nur drei Handelstagen bis auf 1.849 USD gen Süden.
Da der Goldpreis das erste Abverkaufs-Tief bei 1.861 USD vom 12.August zuletzt mit einem neuen Tief bei 1.849 USD unterschritten hat, ist die seit sieben Wochen laufende Korrektur mit tieferen Hochs und tieferen Tiefs grundsätzlich bestätigt worden. Dabei hat die Auflösung des Konsolidierungsdreiecks den geschundenen Bären erstmals seit sehr langer Zeit etwas Momentum und vor allem neuen Mut verschafft.
Nachdem die zweijährige Aufwärtswelle also mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit beendet wurde, lautet die entscheidende Frage am Goldmarkt jetzt: Wieviel bzw. welche Wegstrecke dieser Aufwärtsbewegung können sich die Bären (zumindest vorübergehende) zurückholen? Schließlich hat der Aufstieg um 915 USD in zwei Jahren die Bullen viel Kraft gekostet. Dass solche starken Anstiege verdaut werden müssen, ist völlig normal und gesund, schließlich müssen sich die Marktteilnehmer erst an das höhere Preisniveau gewöhnen!
2) Chartanalyse Gold in US-Dollar
Quelle: Tradingview
Die große zweijährige Aufwärtsbewegung fand innerhalb von drei immer steiler werdenden Trendkanälen statt. Schon Ende August hatte der Goldpreis den steilsten dieser Aufwärtstrendkanäle nach unten hin verlassen. Alleine aufgrund dieser bärischen Entwicklung ist ein Rücklauf an die Oberkante des nächsttieferen Aufwärtstrendkanals sehr wahrscheinlich. Aktuell verläuft diese Oberkante um 1.770 USD. Die Oberkante des allerersten und flachsten Aufwärtstrendkanals verläuft aktuell weit entfernt um 1.625 USD.
Verbindet man auf der Oberseite das neue Allzeithoch (2.075 USD) mit dem letzten Hochpunkt (1.972 USD) vor dem Kursrutsch, stellt die entstandene Abwärtstrendlinie derzeit um 1.940 USD einen wichtigen Widerstand für die Bullen dar. Hier dürfte zunächst jede Erholung ausgebremst und vermutlich auch gestoppt werden.
Der Stochastik Oszillator macht auf dem Wochenchart außerdem recht eindeutig klar, dass die laufende Korrektur noch nicht ausgestanden ist. Zwar wurde die stark überkaufte Lage mittlerweile abgebaut, das Momentum zeigt aber weiterhin nach unten und es fehlt bislang ein Trendwendesignal. Angesichts der extrem starken zweijährigen Aufwärtsbewegung wäre es auch nur typisch, wenn das Pendel nun zumindest vorübergehend mal etwas deutlicher in die andere Richtung ausschlagen würde. Insofern wäre eine stark überverkaufte Wochenstochastik wohl das beste Mittel, um den Goldmarkt von den vorangegangenen Übertreibungen zu bereinigen.
Zusammengefasst ist der Wochenchart bärisch. Der Goldmarkt steckt in einer Korrektur, deren Ende bislang nicht absehbar ist. Realistischer Weise sollten wir dabei von einer Kombination aus preislicher und zeitlicher Korrektur ausgehen. Das minimale Fibonacci Retracement (38.2%) der zweijährigen Aufwärtsbewegung liegt bei 1.725 USD. Das 61,8%-Retracement wäre sogar erst um 1.510 USD erreicht! Außerdem werden sich die Bären nach zwei Jahren Aufwärtsbewegung sicherlich etwas länger als nur zwei Monate austoben wollen. Wir sollten der Korrektur als mindestens vier bis fünf Monate zugestehen. Je nachdem wie sich die Makrolage als auch die Geopolitik entwickeln, wäre grundsätzlich auch ein längerer Zeitraum denkbar. Allerdings befinden wir uns aus Sicht des Crack-Up-Booms und des immer schneller schwindenden Vertrauens bereits in der Beschleunigungsphase. Insofern wäre eine langwierige und extrem komplizierte Korrektur eher unwahrscheinlich.
Quelle: Tradingview
Während der Wochenchart also zu Geduld und Vorsicht mahnt, ist der Tageschart aktuell stärker als zum Tiefpunkt des Corona-Crashs Mitte März überverkauft. Eine Erholung bzw. eine etwas größere Gegenbewegung wird damit schon in Kürze sehr wahrscheinlich oder hat bereits begonnen. Zum Wochenauftakt lassen die Bullen jedenfalls schon mal ihre Muskeln spielen und können die Goldnotierungen von 1.849 USD bis auf 1.889 USD deutlich nach oben treiben.
Solange dies alles jedoch unterhalb von 1.940 USD stattfindet, ist der neue Abwärtstrend überhaupt nicht gefährdet. Bei 1.935 USD wartet zudem das 38,2%-Retracement der bisherigen Abwärtsbewegung. Kurse oberhalb von 1.935 – 1.945 USD würden allerdings wohl eine deutlich größere Erholung bis in Richtung von 1.985 – 2.000 USD freischalten.
Gleichzeitig konnte man am bisherigen Tiefpunkt der Korrektur bei 1.849 USD weder Panik noch Angst unter den Marktteilnehmern feststellen. Insofern ist es noch zu früh, um den eindeutigen Beginn einer Erholungsbewegung auszurufen! Mit 1.849 USD hat der Goldpreis auch noch keine markante Unterstützung auf der Unterseite erreicht. Diese findet sich eigentlich erst um 1.800 USD.
Die 200-Tagelinie (1.729 USD) wäre darüber hinaus als sehr realistisches Ziel zu nennen. Aktuell steigt dieser gleitende Durchschnitt um ca. zwei bis drei USD pro Handelstag an. D.h. bis zur US-Wahl dürfte die 200-Tagelinie bis ca. 1.790 USD angestiegen sein und könnte damit die Unterstützungszone um 1.800 US erheblich verstärken.
Insgesamt wirft der Tageschart aktuell mehr Fragen auf als er beantwortet. Klar ist jedenfalls, dass die überverkaufte Lage eher für eine Erholung und damit für steigende Kurse spricht. Das Chance/Risiko-Verhältnis favorisiert ebenfalls steigende Kurse. Allerdings widerspricht der Wochenchart eine Zeitebene höher dem Tageschart. Insofern dürfte es sich bei einer möglichen Erholung vermutlich nur um eine Gegenbewegung innerhalb des übergeordneten Abwärtstrends handeln.
Alternativ bleibt es bei der bislang eher überschaubaren Gegenbewegung und einer Erholung bis ca. 1.900 USD. Im Anschluss könnten die Bären dann trotz der eher überverkauften Lage weiteres Territorium zurückgewinnen. In diesem Fall wäre erst im Bereich um 1.800 USD mit dem nächsten ernsthaften Erholungsversuch zu rechnen.
3) Terminmarktstruktur Gold
Quelle: CoT Price Charts
Die kommerziellen Händler nutzten den Preisrutsch in der vergangenen Woche und reduzierten ihre kumulierte Shortposition leicht. Insgesamt hält diese Händlergruppe laut dem aktuellen CoT-Report aber immer noch eine extrem hohe Shortposition in der Größenordnung von 266.408 leerverkauften Kontrakten.
Quelle: Sentimenttrader
Damit ist der CoT-Report weit entfernt von einem antizyklischen Kaufsignal, welches in der Regel ab einer kommerziellen Shortposition von maximal 100.000 leerverkauften Kontrakten eintritt.
© Holger Zschaepitz @Schuldensuehner, 26. September 2020
Erschwerend kommt hinzu, dass zuletzt die Hedgefonds wieder aus dem Goldmarkt flüchten und ihre Wetten auf höhere Preise schrittweise schließen.
Zusammengefasst und nur für sich betrachtet liefert der CoT-Report wie schon seit über einem Jahr nach wie vor ein klares Verkaufssignal und signalisiert weiterhin großen Korrekturbedarf.
4) Sentiment Gold
Quelle: Sentimenttrader
Dass die Stimmung am Goldmarkt in den letzten Wochen gedreht hat, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Trotzdem ist von einer Aufgabe- oder Panikstimmung weit und breit noch gar nichts zu sehen.
Demnach lässt sich schlussfolgern, dass der Goldpreis schon noch ein gutes Stück fallen wird müssen. Nur dann werden Angst und Panik in den Goldmarkt zurückkehren. Und nur dann steigen die Chancen auf einen nachhaltigen Boden steil an.
5) Saisonalität Gold
Quelle: Seasonax
Die Präsidentschaftswahlen in den USA am 3.November gehen langsam, aber sicher in die heiße Phase. Dabei werden die Auseinandersetzungen immer heftiger. Die verfeindeten Parteilager stehen sich unversöhnlich gegenüber. Wir schon vor Monaten befürchtet, nehmen die Unwägbarkeiten ständig zu. Die Finanzmärkte aber mögen Unsicherheit überhaupt nicht. Dementsprechend stehen sowohl die Aktienmärkte als auch die Edelmetalle seit Wochen zunehmend unter Druck. Zuletzt wurden die Sorgen vor einem erneuten Corona-Lockdown sowie einem möglichen Government Shutdown in USA als mögliche Gründe angeführt.
Statistisch betrachtet sind die Wochen vor der US-Wahl für den Goldpreis in jedem Fall eine schwierige Zeit. Wir hatten darauf bereits in unserer Analyse vom Mai hingewiesen. So durfte der Goldpreis vor der jeweiligen US-Wahl in der Vergangenheit einfach nie wirklich steigen. Vielmehr wurde er häufig verprügelt, denn sonst würde das goldene Thermometer ja signalisieren, dass irgendetwas faul im System bzw. im Staate USA wäre. Der ewige Streit zwischen Team Rot und Team Blau muss aber unbedingt weitergehen, ohne dass der US-Bürger merkt, dass das Ganze im Grunde genommen nur eine riesige Show ist und der Ausgang der Wahl sowieso nicht viel ändern wird.
Interessant wird es, wenn wir das Kursgeschehen am Goldmarkt im Umfeld der letzten drei US-Wahlen unter die Lupe nehmen.
2008 Obama gegen John McCain: Vom Hoch bei 990 USD Mitte Juli fällt der Goldpreis über 30% und findet erst Ende Oktober bei 681 USD sein Tief. Die Wahl findet am 4.November 2008 statt. Erst ab dem 20.November beginnen die Goldpreise wieder nachhaltig zu steigen!
2012 Obama gegen Mitt Romney: Vom Hoch bei 1.790 USD fällt der Goldpreis bis zum 5.November innerhalb von 4 Wochen wie ein Stein bis auf 1.672 USD deutlich zurück. Am 6.November 2012 gewinnt Obama die Wahl.
2016 Donald Trump gegen Hilary Clinton: Am 11.Juli toppt der Goldpreis bei 1.375 USD und fällt bis zum 7.Oktober 2016 bis auf 1.241 USD zurück. Bis zur Wahl am 8.November kommen die Goldnotierungen nicht mehr nachhaltig auf die Beine. Nach der Wahl von Donald Trump bricht der Goldpreis komplett ein und erreicht erst am 15.Dezember bei 1.123 USD sein finales Tief.
Bis mindestens Ende Oktober ist die saisonale Komponente in US-Wahljahren für den Goldpreis also negativ. Hinzu kommt, dass es in den letzten Jahren meist erst Mitte Dezember zur Trendwende nach oben am Goldmarkt kam. Insofern mahnt die Saisonalität zu Geduld und Zurückhaltung. Erst wenn die US-Wahl beendet ist und die Aktienmärkte wieder steigen (meist ca. eine Woche nach der Wahl) wird sich klarer zeigen, ob auch Gold seine Korrektur beendet hat oder noch weitere Wochen bis zur Trendwende benötigen wird.
6) Fazit und Empfehlung
© Holger Zschaepitz @Schuldensuehner, 27. September 2020
In den letzten sechs Wochen ist die EZB-Bilanzsumme um knapp 160 Mrd. EUR weiter angeschwollen. Wie an gleicher Stelle immer wieder berichtet, hält Madame Lagarde damit den Rhythmus der Währungskreation in Höhe von 10 bis 30 Mrd. EUR pro Woche bei.
Holger Zschaepitz @Schuldensuehner, 28. September 2020
Schon im Frühjahr hatte die Europäische Zentralbank übrigens das „Pandemie-Notfall-Kaufprogramm“ (PEPP) aufgesetzt, um die Folgen der Corona Krise abzufedern. Zuletzt sind aufgrund des auf ausgeweiteten 1,35 Bio. EUR Rahmens aber die altbekannten politischen Spaltungen innerhalb der EZB wieder deutlich und in aller Öffentlichkeit aufgebrochen. Da die EZB im Frühjahr italienische Anleihen stärker als die der anderen Länder aufgekauft hatte, steht der berechtigte Vorwurf einer Schuldenunion wieder im Raum. Schließlich sollte die Finanzierung des EU-Haushalts durch Schulden eine klar begrenzte Krisenmaßnahme bleiben und nicht die Tür für eine kontinuierliche Kreditaufnahme durch die EU öffnen. Nun wollten die Falken in der EZB auch das Tempo der PEPP-Käufe stillschweigend reduzieren.
© Holger Zschaepitz @Schuldensuehner, 27. September 2020
Unterdessen geht das größte Geldexperiment der Geschichte aber weltweit ungehindert und ungeniert weiter. Wann wird der Punkt erreicht, an dem das Vertrauen in die Zentralbanken zusammenbricht, weil einfach zu viel Währung aus dem Nichts erzeugt wurde? Aktuell führt die Schweizer Nationalbank mit einer Bilanzsumme in Höhe von 150% des Bruttoinlandsprodukts das Rennen knapp vor der japanischen Zentralbank (140%) an. Dagegen nehmen sich die EZB-Bilanz mit 54,5% und die Fed-Bilanz mit 36,4% noch verhältnismäßig überschaubar aus und lassen befürchten, dass in diesen beiden Währungszonen weitere gewaltige Bilanz-Ausweitungen erst noch bevorstehen!
Da also weltweit alle Notenbanken ständig eine übermäßig expansive Geldpolitik betreiben, während gleichzeitig alle Wirtschaftsräume von einer Rezession in der jeweiligen Realwirtschaft hart getroffen sind, schreitet der Vertrauensverlust in das jeweilige Zentralbankgeld täglich weiter voran. Das alles führt langsam, aber sicher zu steigenden und irgendwann dann auch unkontrollierten Inflationserwartungen.
Für den Goldpreis sind diese andauernden Geldmengenausweitungen natürlich der ideale Nährboden. Insofern kann schon jetzt mit extrem hoher Sicherheit davon ausgegangen werden, dass die laufende Korrektur nur eine Korrektur im übergeordneten Bullenmarkt sein wird. Kursprognosen von 1.000 USD und tiefer sind daher vollkommen unseriös und nur bei einem kompletten deflationären Zusammenbruch der weltweiten Finanzmärkte überhaupt vorstellbar.
Gleichzeitig müssen wir uns aber ehrlich und nüchtern klar machen, dass der Goldpreis aktuell einen 915 USD Anstieg innerhalb von zwei Jahren sowohl über den Preis als auch über die Zeit verdauen und korrigieren muss. Selbst wenn die Bären am Goldmarkt nur vorübergehend ein Drittel der verlorenen Strecke zurückgewinnen könnten, würde das bereits einen Preisrückgang in Richtung 1.770 USD bedeuten. Zeitlich betrachtet würde eine Minimal-Korrektur ungefähr fünf bis sieben Monate laufen. Wenn wir dies zu einem „best case“ kombinieren, lassen sich bis in den Dezember hinein Kurse leicht unterhalb von 1.800 USD erwarten.
Das „worst case“ Szenario sähe hingegen sogar mindestens „zwei Drittel Preisabschlag“ vor, womit dann im Bereich um 1.465 USD das Corona-Tief (1.451 USD) nochmal gesehen werden würde. Zeitlich müssten wir uns in diesem Szenario wohl auf eher ein- bis anderthalb Jahre Korrektur einstellen.
Technisch betrachtet ist zumindest ein Rücklauf an die steigende 200-Tagelinie (1.726 USD) extrem wahrscheinlich. Je schneller es dazu kommen soll, umso tiefer müsste der Goldpreis aktuell fallen. Zieht sich die Korrektur jedoch aufgrund von Gegenbewegungen zeitlich in die Länge hin, dürfte der gleitende Durchschnitt zwischenzeitlich in höhere Gefilde gestiegen sein. Sicher erscheint eigentlich nur, dass erst Kurse um und insbesondere unterhalb von 1.800 USD für Angst und Panik im Goldmarkt sorgen dürften. Sobald es dazu kommt, wäre das Sentiment wieder bereinigt und eine antizyklische Einstiegschance würde sich präsentieren.
Zusammengefasst ist auf Sicht der kommenden fünf Wochen und vermutlich auch bis in den Dezember hinein mit einem eher schwierigen Umfeld für die Edelmetalle zu rechnen. Nach der epischen Rally in diesem Sommer müssen erstmal alle schwachen Hände von Bord gespült werden. Gleichzeitig wartet aber viel ungeduldiges Geld an der Seitenlinie, welches zu tieferen Kursen in den Goldmarkt drängt und die vermutlich „letzte tiefe Kaufchance“ nicht verpassen möchte.
Ab Mitte November könnten dann aber das „tax loss selling“ vorübergehend für zusätzlichen Druck im Sektor sorgen, denn trotz der gewaltigen Anstiege auf Jahressicht dürften sich hier so ziemlich alle in die Edelmetall-Aktien getätigten Käufe der letzten zweieinhalb Monate unter Wasser befinden. Wenn Gold noch eine oder zwei Etagen tiefer korrigieren sollte, werden die Kleinanleger diese Positionen im Verlust glattstellen.
Im ganz großen Bild geht der Crack-Up-Boom natürlich weiter und der Vertrauensverlust in die jeweilige Währung wird sich weltweit beschleunigen. Schon im nächsten Jahr sind daher neue Allzeithochs beim Gold und auch beim Silber denkbar und realistisch!
Florian Grummes
Edelmetall- und Krypto-Experte
www.midastouch-consulting.com
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Autor: www.celticgold.eu