Der Osisko-Vorstand begrüßt das Angebot

„Der Markt hat immer recht“, lautet eine alte Börsenweisheit. Doch manchmal liegt die Masse der Anleger auch ziemlich daneben, denn die südafrikanische Gold Fields kündigte in dieser Woche an, die kanadische Osisko Mining zu einem Preis von 2,16 Milliarden Kanadische Dollar (CAD), das sind umgerechnet 1,6 Milliarden US-Dollar übernehmen zu wollen. Pro Osisko-Mining-Aktie bietet Gold Fields den Osisko-Aktionären 4,90 CAD, was gegenüber dem letzten Kurs vor der Übernahmeankündigung einem Premium von 55 Prozent entspricht.

Die Übernahme wirft ein bezeichnendes Schlaglicht auf den Goldmarkt und auf die aktuelle Bewertung von Goldminen und Minenentwickler. Mit einem Aufschlag von 55% auf den letzten Kurs fällt das Premium zunächst einmal recht hoch aus. Das zeigt nicht unbedingt, wie spendabel Gold Fields aktuell agiert, sondern ist eher ein Zeichen dafür, wie verkehrt die an der Börse gestellten Kurse der meisten Minen und Minenentwickler derzeit sind.

Gold Fields selbst nutzt die Gunst der Stunde und möchte durch den üppigen Aufpreis offenbar sicherstellen, dass die Übernahme von Osisko Mining auf jeden Fall gelingt. Eine Selbstverständlichkeit ist das nicht, denn vor zwei Jahren wollte Gold Fields bereits Yamana Gold übernehmen, scheiterte aber mit diesem Projekt.

An der grundsätzlichen Idee der Südafrikaner, sich auch außerhalb Afrikas nach neuen attraktiven Produktionsstätten und Liegenschaften umzusehen, hat sich jedoch nichts geändert. Mit der Übernahme von Osisko Mining erfolgt damit ein weiterer Versuch, die Diversifizierung des eigenen Geschäfts weiter voranzutreiben.

Der Osisko-Vorstand begrüßt das Angebot

Sollten die Osisko-Aktionäre das Angebot annehmen, würde Gold Fields seine Präsenz in Nord- und Südamerika deutlich erweitern. In Chile und Peru besitzt man bereits Minen und durch die Übernahme steigt Gold Fields auch zum alleinigen Eigentümer des Windfall-Projekts in Quebec auf. Dieses wird zur Zeit in einem 50/50-Joint-Venture mit Osisko Mining entwickelt.

Zusammen mit dem kürzlich in Betrieb genommenen Projekt Salares Norte in Chile ist das Windfall-Projekt für Gold Fields damit von zentraler Bedeutung für die eigene Wachstumsstrategie, denn die Produktion aus alternden Anlagen in Ghana und Peru soll ersetzt werden. Aktuell ist geplant, die Windfall-Mine bis Ende 2026 oder Anfang 2027 in Betrieb zu nehmen und anschließend die Produktion auf etwa 300.000 Unzen Gold pro Jahr zu steigern.

Der Vorstand von Osisko Mining hat dem Geschäft bereits einstimmig zugestimmt und die Aktionäre aufgefordert, es zu unterstützen. Gold Fields geht davon aus, dass die Akquisition im letzten Quartal des Jahres abgeschlossen wird, wobei die Finanzierung sowohl aus neuen und bestehenden Kreditfazilitäten wie auch aus Barreserven erfolgen soll.

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