Nachdem der Goldpreis vergangenen Woche schwer getroffen wurde und unter die Marke von 1.300 USD pro Unze abtauchte, sieht es so aus, als würde das gelbe Metall auch in der neuen Handelswoche unter Druck bleiben. Das liegt nach Ansicht von Analysten vor allem an der „aggressiveren Haltung“ der Fed.
So gehen beispielsweise die Experten von TD Securities davon aus, dass Gold weiter fallen wird. TDS sieht ein erstes Ziel zwischen 1.280 und 1.290 USD pro Unze und starken Widerstand schon bei 1.315 USD.
Auch RBC Capital Markets geht davon aus, dass die neue Ausrichtung der Fed den Goldpreis weiterhin belasten wird. Die Analysten erwarteten einen Abschwung im Gold bereits, seit der Preis für eine Unze auf 1.350 USD stieg. Die Fed habe eine weitere Zinsanhebung 2017 in Aussicht gestellt, so RBC weiter und man warte nun erst einmal auf eine gewisse Stabilisierung im Goldpreis.
Vergangenen Mittwoch hatte die US-Notenbank wie erwartet den Leitzins nicht angehoben, aber erklärt, dies im laufenden Jahr zumindest noch einmal zu tun. Gleichzeitig erklärte die Fed, man werde ab Oktober beginnen, die gewaltige Bilanzsumme von 4,5 Billionen USD abzubauen.
Am Freitag war es dem Goldpreis noch gelungen, sich teilweise vom Einbruch nach den Ankündigungen der Notenbanker zu erholen, vor allem, da Nordkorea drohte, eine Wasserstoffbombe über dem Pazifik zu testen. Im europäischen Handel geht es allerdings zu Wochenbeginn erst einmal weiter abwärts mit Gold.
Nordkorea verdiene zwar die Aufmerksamkeit der Anleger und die Situation dort können zu Anstiegen des Goldpreises führen, meint RBC. Dennoch glauben die Analysten aufgrund ihrer makroökonomischen Prognosen eher daran, dass Gold weiter unter 1.300 USD je Unze notieren wird.
Die Märkte, so die Experten weiter, würden nur noch wenig auf die Drohgebärden im Nordkoreakonflikt reagieren und es bedürfe schon eines „signifikanten Ereignisses“, um einen nachhaltigen Anstieg des Goldpreises auszulösen.
Andere Analysten glauben, dass die Erholung des US-Dollars nach der Fed-Entscheidung nun langsam zu Ende gehe, was Gold längerfristig wieder auf die Beine helfen werde. Zudem sei Gold am 50-Tagesdurchschnitt abgeprallt und die überverkaufte Lage habe sich nun entspannt. Doch müsse der Goldpreis die Marke von 1.300 USD zurückgewinnen, um zu signalisieren, dass die aktuelle Korrektur vorüber sei. Das aber sei bislang nicht gelungen.
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