Gut Ding will Weile haben, heißt es. Vier Monate haben offenbar nicht gereicht, um das geplante Joint-Venture zwischen FYI Resources (ASX: FYI; FRS: SDL) und Alcoa (NYSE: AA) in allen Details fest zu zimmern und zur finalen Unterschrift zu bringen. Beide Parteien äußern sich aber weiterhin sehr zuversichtlich und geben sich daher in beiderseitigem Einvernehmen noch einmal vier Wochen Zeit für einen endgültigen Abschluss. Die neue Zielmarke ist jetzt der 5. Oktober. Der Aktienmarkt hat auf diese Ankündigung heute erst einmal mit einem deutlichen Minus reagiert.
Verhandlungen auf gutem Weg
Dass die Verhandlungen auf gutem Wege sind und die Verzögerung kein Grund zur Enttäuschung ist, kann man unter anderem aus einem Satz des Alcoa-Verhandlungsführers herauslesen, der in der heutigen Pressemitteilung von FYI Resources zitiert wird. Schon die Tatsache, dass der Präsident von Alcoa Australia, Michael Gollschewski, sich öffentlich äußert, spricht für sich: „Alcoa ist weiterhin ermutigt durch die Fortschritte, die im Hinblick auf die mögliche gemeinsame Entwicklung eines HPA-Projekts mit FYI Resources gemacht wurden. Wir werden diese Gelegenheit, die das Potenzial hat, eine natürliche Ergänzung zu Alcoas bestehenden Aluminiumoxid-Raffinerieaktivitäten zu sein, weiterhin sorgfältig prüfen.“ Mehr kann man kaum sagen, ohne dem endgültigen Ergebnis vorzugreifen.
Wer neben den schriftlichen Äußerungen lieber der Körpersprache vertraut, sollte sich unbedingt das heute veröffentlichte Video-Interview von Roland Hill, MD von FYI Resources, mit Proactive Investors anschauen. Hill spricht darin von den unterschiedlichen Geschwindigkeiten der beiden Partner und kommt dann mit spürbar zurückgehaltener Euphorie auf eine „positive Neuigkeit“ zu sprechen, die sich auf Seiten von FYI Resources seit Beginn der Gespräche mit Alcoa ergeben habe –und zwar unabhängig von und zusätzlich zu dem angestrebten Alcoa-Deal.
{fyi}Hill deutet nur an, worum es geht. Die Rede ist von „breiter angelegten nachgelagerten Möglichkeiten der Wertschöpfung“ („broader down-stream value add type opportunities“), die zu Beginn noch nicht Gegenstand der JV-Verhandlungen waren. In der Pressemitteilung ist dann noch konkreter von „breiteren HPA-Wertschöpfungsinitiativen“ die Rede, „die die Position des JV auf dem Markt verbessern und stärken könnten“. Hill hält diese zusätzlichen Chancen offenbar für so bedeutend, dass sie im JV-Vertrag berücksichtigt werden sollen. Er räumt dabei ein, dass auch dies den Abschluss mit Alcoa verzögert habe. Es sei aber wichtiger, die Sache richtig zu machen, als unbedingt einen vorgegebenen Zeitplan zu erfüllen.
Hill fasst den Stand der Dinge in der heutigen Pressemitteilung wie folgt zusammen: „Alcoa und FYI haben enorme Fortschritte bei den Verhandlungen über das HPA-JV gemacht. Unserer Ansicht nach haben beide Unternehmen eine ähnliche Vision für das JV und die Wachstumsmöglichkeiten der HPA-Strategie. Beide Unternehmen haben viel Zeit und Ressourcen investiert, um die JV-Gespräche bis zu diesem Punkt voranzutreiben, und es ist eine gemeinsame Entscheidung, die Verhandlungen zu verlängern, um die Wertschöpfungsmöglichkeiten zu berücksichtigen. Wir sehen die Verlängerung als positiv an, da sie beiden Parteien mehr Zeit gibt, ihre Absichten zu bewerten und umzusetzen, um ein positives Ergebnis zu erzielen. Wir geben den potenziellen JV-Gesprächen einfach die Zeit und Überlegung, die die Strategie verdient.“
Fazit: Es war vorauszusehen, dass der Markt die weitere Verzögerung eines Abschlusses erst einmal negativ aufnehmen würde. Ein Kursrückgang von vergleichsweise moderaten 10 Prozent deutet aber an, dass die große Mehrheit der Investoren nach wie vor an ein positives Ergebnis glaubt. Die lange Verhandlungszeit kann schließlich auch als Beleg für die Gründlichkeit interpretiert werden, mit der die künftigen Implikationen einer Zusammenarbeit bedacht werden. Es geht immerhin um ein Joint-Venture mit dem Anspruch auf die globale Führerschaft in einer neuen Industrie. Und es dürfte am Ende schlicht um viel Geld gehen. Bei Alcoa weiß man sicher um den First-Mover-Vorteil, den ein JV bringen würde. Ebenso dürfte man sich über die Alternative im Klaren sein. Ein Scheitern der JV-Verhandlungen wäre nicht das Ende der HPA-Industrie. Allerdings würden dann wohl andere die noch freie Stelle des neuen Marktführers ausfüllen. Wir halten es für schwer vorstellbar, dass Alcoa das zulassen würde. Immerhin spricht der Alcoa-Verhandlungsführer Gollschewski bereits von einer „natürlichen Ergänzung“ zu Alcoas bestehendem Aluminiumoxid-Geschäft. In spätestens vier Wochen wissen wir hoffentlich mehr und Endgültiges.
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