Zum Jahresanfang 2022 zieht der Explorer und Silberproduzent Excellon Resources Inc. (TSX:EXN; NYSE:EXN; FRA:E4X2) kritisch Bilanz und blickt voraus. Im Mittelpunkt steht der Betrieb der Mine Platosa. Hier will Excellon prüfen, wie es ab Mitte 2022 um die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Projekts bestellt ist. Gleichzeitig treibe das Unternehmen die Exploration auf jedem seiner Projekte weiter voran und ziehe „verschiedene strategische Alternativen in Betracht, um den Wert jedes unserer Vermögenswerte zu steigern“, so Brendan Cahill, President und CEO.
Seine Bilanz zu Platosa fällt gemischt aus: „Die Mine Platosa ist seit Mitte 2005 in Betrieb und hat einen wichtigen Beitrag zur lokalen Wirtschaft von Bermejillo, Durango, geleistet. Wir haben in den letzten 16 Jahren bei Platosa große Fortschritte gemacht, indem wir den Bergbaubetrieb professionalisiert, den Gesundheits- und Sicherheitsstandard gemäß den Industriestandards verbessert, die Mineralressourcen vergrößert und die besonderen Herausforderungen bei der Entwässerung von Platosa gemeistert haben. Wir haben in den letzten Jahren weiterhin aggressiv gebohrt, um die Mineralressourcen zu erweitern und zu definieren, aber wir dringen nun in einen Bereich der Lagerstätte ein, der deutlich steiler ist und weniger vertikale Tonnen pro Meter aufweist als in der Vergangenheit. In den letzten zwei Jahren haben die Herausforderungen, denen wir uns in Mexiko gegenübersehen, zugenommen, insbesondere die Auswirkungen der Aussetzung der Industrien im zweiten Quartal 2020 und des Polarwirbels im Februar 2021 auf die Entwässerungsraten, zusammen mit den gestiegenen Preisen für Verbrauchsmaterialien und bestimmten Gesetzesänderungen. Wir setzen die Exploration unter- und oberirdisch fort und verfeinern den Betrieb, aber wir bewerten nun die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Abbaus bei Platosa über Mitte 2022 hinaus. Wir werden weitere Updates zur Verfügung stellen, sobald sich die Bergbaupläne für 2022 weiterentwickeln.”
Im Jahr 2021 lieferten die Platosa-Mine und die Mühle Miguel Auza vier Quartale lang eine stabile Produktion mit Rekordraten (sechs aufeinanderfolgende Quartale seit Q3 2020). Die Jahres- und Q4-Produktionsergebnisse für 2021 werden voraussichtlich in den kommenden Wochen veröffentlicht.
{exn}Das Unternehmen führte in den vergangenen sechs Quartalen umfangreiche Untertagebohrungen durch, darunter 320 Bohrungen mit insgesamt 20.462 Metern im Jahr 2021. Ein Großteil dieser Bohrungen verbesserte erfolgreich die Abrenzung der mineralisierten Zonen im Vorfeld der Bergbauarbeiten und fügte zusätzliche Tonnage hinzu. Ein Hauptziel dieser Bohrungen war es die Tonnage in einem Bereich der Lagerstätte zu definieren, der mit historischen vertikalen Bohrungen von der Oberfläche aus nicht ausreichend bebohrt worden war und der ein beträchtliches Potenzial für eine zusätzliche Mineralisierung aufweist, die die flacheren Teile des mineralisierten Körpers mit den tiefsten definierten Bereichen verbindet. Die Bohrungen in der so genannten Gap Zone haben diesen Bereich der Lagerstätte nicht ausreichend aufgefüllt.
Im Laufe des Jahres 2021 wirkten sich Kostensteigerungen in verschiedenen Bereichen auf den Betrieb aus, insbesondere im Bereich Energie (in Verbindung mit den steigenden Erdgaspreisen infolge des Polarwirbels im Februar 2021, die dann teilweise das ganze Jahr 2021 über anhielten) und Arbeit, den beiden größten Kostenstellen. Darüber hinaus führten Gesetzesänderungen in Mexiko zu einem weiteren erheblichen Anstieg der Arbeitskosten.
Das Unternehmen prüft, ob die Aufrechterhaltung eines konsistenten Produktionsplans über Mitte 2022 hinaus bei erreichbaren Entwässerungsraten und mit akzeptablen Kapitalausgaben möglich ist, ohne dass in der Gap Zone oder anderswo zusätzliche Mineralisierungen definiert werden.
Die Untertagebohrungen werden fortgesetzt und die Ergebnisse für verschiedene Bereiche der Lagerstätte stehen kurz bevor, einschließlich der Folgeergebnisse aus der vertikal ausgerichteten Zone 817 (2.860 g/t AgEq auf 7,5 Metern in EX21UG690). Im Rahmen der laufenden Untergrundexploration werden weitere potenzielle vertikale Mineralisierungszonen erprobt. Das Unternehmen wird in den kommenden Wochen auch ein bis zu 2.000 Meter umfassendes Oberflächenbohrprogramm starten, um eine anomale Mineralisierung etwa 90 Meter südöstlich von Manto 623 zu erproben. Diese Bohrungen werden wichtig sein, um die Minenplanung für das Jahr 2022 festzulegen, und werden voraussichtlich bis Ende des ersten Quartals 2022 Erkenntnisse liefern.
Explorationsausblick 2022
Excellon hat ehrgeizige Explorationspläne für jedes seiner Projekte für 2022:
Platosa
Neben den oben beschriebenen Programmen plant das Unternehmen für das zweite Halbjahr 2022 ein 2.700 Meter umfassendes Bohrprogramm bei PDN. PDN ist ein Skarn-Ziel etwa zwei Kilometer nördlich der Mine Platosa, das mit der 2012 gemachten Entdeckung Rincón del Caído in Zusammenhang steht. Das Ziel ist eine 800 Meter lange geophysikalische Anomalie, die aus induzierten Polarisations-, Magnetik- und Schwerkraftuntersuchungen abgeleitet wurde. Der Entdeckungshorizont befindet sich in einer Tiefe von etwa 500-800 Metern, was ein schrittweises Vorgehen bei den Bohrungen erforderlich machte.
Das Unternehmen führt eine O18-Isotopenstudie auf dem Ziel Jaboncillo durch, das etwa 11 Kilometer nordwestlich der Mine Platosa liegt. Jaboncillo ist ein Ziel im Platosa- oder CRD-Stil, wo die Exploration auf Massivsulfid-Mantos und Schlote untersucht wird. Die Isotopenstudie hat sich verzögert, da COVID die akademischen Labors, die diese Arbeit durchführen können, begrenzt hat. In Verbindung mit dem umfassenden Verständnis der Stratigraphie und der Struktur, das sich aus der Geophysik und den jüngsten Bohrprogrammen ergibt, wird erwartet, dass die Isotopenstudie zusätzliche Informationen über die Eigenschaften des hydrothermalen Systems von Jaboncillo und zusätzliche Vektoren für ein mögliches Bohrprogramm Ende 2022 liefern wird.
Evolución
Beim Projekt Evolución hat das Unternehmen für das zweite Halbjahr 2022 Bohrungen auf etwa 4.600 Metern bei den Zielen Ilusión und Los Lobos geplant, die möglicherweise auf der Struktur liegen, die die Mine San Sebastián von Hecla Mining im Nordwesten des Projekts kontrolliert. Das Programm basiert auf einer laufenden Studie zur regionalen Strukturgeologie, die von einem Doktoranden der Université du Québec à Montréal durchgeführt wird, sowie auf detaillierten Kartierungen und geochemischen Untersuchungen von Gestein und Boden.
Kilgore
Das Unternehmen geht davon aus, dass Mitte 2022 ein Bohrprogramm von etwa 15.000 Metern auf dem Projekt Kilgore gemäß den Bedingungen des vom United States Forest Service genehmigten Bohrbetriebsplans beginnen wird. Der Schwerpunkt des Programms liegt auf dem Gebiet Mine Ridge, wobei 9.800 Meter zur Erweiterung der Lagerstätte Kilgore entlang des Streichens und zur Erprobung einer hochgradigen Mineralisierung in der Tiefe sowie weitere 1.800 Meter zur Unterstützung von metallurgischen, geotechnischen und hydrologischen Studien vorgesehen sind. Weitere Bohrungen sind auf Prospect Ridge (1.250 Meter) geplant, um die Mineralisierung in der Tiefe und entlang des Streichens der Lagerstätte zu erproben, sowie auf Dog Bone Ridge (1.800 Meter), um an die historischen hochgradigen Abschnitte anzuknüpfen. In Abhängigkeit von den Ergebnissen der Bohrungen in der Tiefe des Ziels Mine Ridge und zur Nachverfolgung der Anomalien bei den Bodenproben könnten auch auf dem Ziel Gold Ridge Bohrungen durchgeführt werden.
Silver City
Das Unternehmen geht derzeit davon aus, dass die Bohrungen auf dem Projekt Silver City Ende Januar wieder aufgenommen werden, um das Programm 2021 abzuschließen, was von den ausstehenden Ergebnissen des Ziels Grauer Wolf abhängig ist. Die Bohrungen könnten bis zum 31. März durchgeführt und etwa am 1. Juli wieder aufgenommen werden, abhängig von der Aussaat und den Nistzyklen der Vögel. Vorbehaltlich der jährlichen Genehmigungsanforderungen umfasst das derzeit vorgeschlagene Bohrprogramm 2022 bei Silver City etwa 9.000 Bohrmeter auf den Zielen Grauer Wolf, Peter Vein und Reichenbach sowie etwa 2.100 Meter zur Erprobung bekannter mineralisierter Strukturen auf den Lizenzen Oederan, Mohorn und Frauenstein, die 2021 zum Projekt hinzugefügt wurden.
Fazit: Der Aktienverlauf bei Excellon spiegelt ein schwieriges Jahr 2021 wider. Der Kurs ist in den vergangenen neun Monaten in einer kontinuierlichen Abwärtsbewegung von 4,60 CAD im März 2021 auf inzwischen 1,33 CAD gerutscht. Der Börsenwert beträgt inzwischen nur noch gut 46 Mio. CAD – das ist eher schon die Bewertung eines Explorers und nicht die eines produzierenden Unternehmens. Da gibt es nichts zu beschönigen. CEO Brendan Cahill macht in seiner Bilanz klar: Die Platosa Mine war und ist ein schwieriges Asset. Einerseits wurde die Mine mit viel Aufwand operativ auf Vordermann gebracht. Aber in punkto Langlebigkeit und Planbarkeit bleibt Platosa herausfordernd. Zudem kämpft Excellon mit einem aus seiner Sicht unbegründeten Gerichtsurteil in Mexiko, das das Unternehmen dennoch gezwungen hat, in der Bilanz entsprechend Vorsorge zu treffen. Vor diesem Hintergrund ist es nur konsequent, wenn Cahill Platosa auf den Prüfstand stellt. Das ist wohl auch als Signal an die mexikanische Seite gedacht.
Wenig Glück hatte Excellon bis jetzt mit seinem US-amerikanischen Goldexplorationsprojekt Kilgore. Die Bohrgenehmigungen kamen zu spät für 2021. Jetzt kann erst ab Mitte 2022 gebohrt werden. Silver City in Sachsen macht sehr gute Fortschritte, steckt aber noch in einer frühen Phase. Das hat die Analysten von Cormark nicht davon abgehalten, allein dem Silver City Projekt einen Wert von 45 Mio. CAD zuzubilligen. Das war erst im November 2021 und entspricht fast exakt dem heutigen Börsenwert. In der Logik des Cormark-Reports erhalten Excellon-Aktionäre die Assets Kilgore und Platosa als „kostenlose“ Dreingabe. Sobald Excellon endlich auf Kilgore bohren kann, sollte sich der Markt wieder eines besseren besinnen: Kilgore ist ein hochklassiges Goldexplorationsasset, sonst hätte Agnico Eagle sich nicht einst daran beteiligt.
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