Die australische Börse hat mit Standing Ovations auf die heutige Veröffentlichung des allerersten Bohrlochs von Conico Ltd. (ASX: CNJ; FRA: BDD) auf seinem Ryberg-Projekt an der Ostküste von Grönland reagiert: Die Aktie schloss mit rund 70 Prozent Kursplus bei 158 Mio. gehandelten Stücken!
Das Bohrloch MIDD001 auf dem (Cu-Ni-Co-Pd-Au) Miki-Prospekt ist das erste Bohrloch, das je auf dem 4.500 Quadratkilometer Ryberg-Projekt gebohrt wurde. Umso bemerkenswerter ist, das auf Anhieb eine signifikante Sulfidmineralisierung von 78,24 m bis 133,12 m (insgesamt 54,88 m) durchteuft wurde. Die Bohrkernanalysen stehen noch aus. Die Kerne werden jetzt per Express von Grönland nach Australien ins Labor gebracht. Die Ergebnisse des zweiten Bohrlochs werden in Kürze erwartet, denn diese Bohrung ist bereits im Gang und die Zieltiefe der gesuchten Sulfidmineralisierung soll den elektromagnetischen Messungen zufolge erneut nur rund 200 Meter unter der Oberfläche liegen.
Thomas Abraham-James, CEO von Longland, dankte den Conico-Aktionären, die ihn unterstützt haben. „Wir sind ein Greenfields-Explorationsunternehmen an einem Standort, der weit von Australien entfernt ist. Unsere Aktionäre haben das Potenzial unserer grönländischen Aktiva gesehen, was ich auch tat. Es erfüllt mich mit großer Genugtuung, dass die erste Bohrung bei Ryberg auf eine signifikante Sulfidmineralisierung gestoßen ist.”
Erste Bohrerfolg bestätigt Explorationshyothese
Bis dato sind nur 4 Prozent des Ryberg-Projekts durch geophysikalische Methoden erfasst, was immerhin rund 200 Quadratkilometern entspricht. Auf dem Miki-Prospekt wurde im Jahr 2020 das Suchraster der elektromagnetischen Messungen auf ein Areal von rund einem Quadratkilometer eingegrenzt, um bodengestützte Messungen vorzunehmen. Diese genauen Messungen bilden die Grundlage für alle Miki Prospect-Bohrungen, die für diese Saison geplant sind. Die Interpretation der Daten ergab, dass drei modellierte Platten dem EM-Signal entsprechen, die gemeinsam als ME1-Ziel bezeichnet werden. Die drei Platten bilden eine U-Form, die möglicherweise Sulfide repräsentieren, die sich entlang der Basis eines Magmakanals (Chonolith) angesammelt haben, der 300 Meter breit und entlang des Streichens nach Westen offen ist. Bohrloch MIDD001 wurde am westlichen Rand der südlichsten Platte gebohrt und die mafischen Gesteine, die zwischen 117-124 m durchschnitten wurden, könnten den Rand des interpretierten Chonolithen darstellen.
Das Miki-Prospekt (Cu-Ni-Co-Pd-Au) wird insgesamt durch magmatische Sulfidmineralisierung in Verbindung mit mafischen Gesteinsschichten charakterisiert, die durch archaischen Grundgebirgsgneis und kreidezeitliche Sedimente intrudiert sind. Es gibt gut entwickelte Vorkommen von Kupfer-Palladium-Gold-reichen Sulfiden an der Oberfläche, wobei die Mineralisierung als kugelförmige Sulfide mit einem Durchmesser von bis zu ~15 cm auftritt, die aus Pyrrhotit und Chalkopyrit bestehen. Schürfproben von der Oberfläche ergaben bis zu 2,2% Kupfer, 0,8% Nickel, 3,3g/t Palladium und 0,15 g/t Gold. Eine zweite nickelreiche Sulfidphase ist ebenfalls vorhanden, wobei die Oberflächenproben bis zu 0,8 % Nickel und 0,1 % Kobalt enthielten.
Abbildung 1: Es wirkt wie abstrakte Kunst, aber die Computergraphik zeigt die Ergebnisse der elektromagnetischen Untersuchungen aus dem Jahr 2020. Insgesamt sind drei „Platten“ identifiziert worden, die als Sufidmineralisierung interpretiert werden. Die erste Bohrung MIDD001 testete den westlichen Rand der südlichsten Platte (rostbraun dargestellt). Longland CEO Thomas Abraham-Jones vermutet, dass dies der Rand der Struktur sein könnte. Das zweite Bohrloch soll die tieferliegende elektromagnetische Anomalie im Zentrum des Miki-Prospekt testen. Die hellrote Farbe zeigt an, dass die elektromagnetische Anomalie an dieser Stelle noch stärker ist als bei Bohrung MIDD001.
Abbildung 2: Die vorliegende Karte muss im engen Zusammenhang mit der dreidimensionalen Darstellung der Platten in Abbildung 1 gelesen werden. Die Draufsicht zeigt die drei elektromagnetischen Anomalien auf dem Miki-Prospekt, die pink markiert sind. Die erste Bohrung befindet sich am südwestlichen Rand der gemessenen Anomalie. Die zweite Bohrung wird das Zentrum der Anomalie testen.
Abbildung 3: Sulfidmineralisierung in 118,3 m Bohrlochtiefe.
Abbildung 4: Sulfidmineralisierung bei 120,3m Bohrlochtiefe.
Abbildung 5: Sulfidmineralisierung bei 132,9 m Bohrlochtiefe.
Fazit: Was soll die Aufregung um ein einziges Bohrloch zumal die endgültigen Analysen doch noch ausstehen? Ist das nur wieder mal ein gemachter Hype, oder steckt mehr dahinter? Wir glauben, dass die Bedeutung der Entdeckung von Conico kaum hoch genug eingeschätzt werden kann – und das aus mehreren Gründen. Erstens: Schon die erste Bohrung scheint das zugrundeliegende Explorationsmodell grundsätzlich zu bestätigen. Die elektromagnetisch gemessene Anomalie auf dem Miki-Prospekt ist – soviel weiß man jetzt – kein „false positive“. Das ist ein riesiger Erfolg moderner Geologie, wenn man die Gesamtgröße des Ryberg-Projekts bedenkt, das fast zweimal so groß ist wie das Saarland. Zweitens: Die Sulfidmineralisierung wurde exakt in der vorhergesagten Lage und Zieltiefe angetroffen, was den Voraussagewert der EM-Daten nochmals erhöht. Die Daten legen nahe, dass die bisher vorliegenden Ergebnisse den süd-westliche Rand der Mineralisierung markieren. Die zweite Bohrung, die jetzt bereits im Gange ist, soll das Zentrum der Struktur testen, wo die elektromagnetische Anomalie am stärksten ist. Die gesamte bisher bekannte Anomalie ist rund 300 Meter breit und nach Westen offen.
Neben dem Miki-Prospekt will Conico in dieser Saison auch noch das (Au-Ni) Sortekap-Vorkommen weiter landeinwärts testen. Auch hier wurde noch nie zuvor gebohrt. Oberflächenproben ergaben Gehalte von bis zu 2,7 g/t Au. Es wurden drei Sulfidphasen identifiziert, nämlich Arsenopyrit, Pyrit und geringfügig Chalkopyrit. Angrenzend an die Goldadern befindet sich eine ultramafische Intrusion, die magmatische Sulfide mit Oberflächenproben mit einem Nickelgehalt von bis zu 0,33 % aufweist.
Es mag zum jetzigen Zeitpunkt verwegen klingen, aber wir glauben, dass das Ryberg-Projekt bei weiteren Entdeckungen zukünftig eine Dimension erreichen könnte, die auf Dauer die geostrategische Rolle Grönlands als Rohstofflieferant neu definieren würde. Immerhin ist der Fußabdruck des Projekts ist 4.500 Quadratkilometer groß und die Exploration hat – nach zwölfjähriger überwiegend privater Vorarbeit – gerade erst begonnen. In dieser Saison wird erstmals das gesamte Gebiet elektromagnetisch beflogen. Wer weiß, welche Anomalien noch gefunden werden? Wir träumen? Time and drill results will tell.
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